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Buchkritik: Altherrensommer

Realistisch und humorvoll

Andreas Malessa schildert in "Altherrensommer" die Nöte und Gefühlslagen alternder Männer, 50 Jahre plus x. Er tut dies sehr humorvoll und ausführlich und streift dabei sowohl die Unter- als auch die Oberschicht: ein Frührentner, der seine kärglichen Einkünfte mit Minijob und Flaschensammeln ausbessert; ein pensionierter wohlsituierter Lehrer, der verbissen mit Leserbriefen und Anrufen bei Redaktionen gegen „Kulturverfall“ kämpft. Unterfüttert werden seine Betrachtungen mit statistischem Material, etwa über die künftige Entwicklung der Renten, die zunehmende Kinderlosigkeit der Deutschen, die abnehmende Bedeutung der Religion. Anschaulich schildert er die oft entstehende Leere nach dem Austritt aus dem Beruf - das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden - und den Kampf gegen die zunehmenden Funktionsverluste des Körpers. Ein realistischer und doch sehr unterhaltsamer Ausblick auf das, was man(n) ab einem gewissen Alter zu erwarten hat.

Autor: Feierabend.de Mitglied Elachen

Aus dem Leben gegriffen

Das Buch "Altherrensommer" von Andreas Malessa ist sehr interessant, weil ein Mann sich mit den Fakten, Gefühlen und "Weh-Wehchen" bei Männern um die 50 auseinandersetzt. Auch das Wort „Altherren“ anstatt „Altweibersommer“ ist originell.
Ich kann dem Autor beipflichten, die meisten Männer wollen nicht wahrhaben, wenn bei ihnen gesundheitlich etwas nicht stimmt und sie warten meist sehr lange bis sie zum Arzt gehen. Wenn überhaupt, in der Regel muss die Partnerin ihn "hinschleppen".
Im Kapitel „Warum ertragen Männer das?“ fand ich den Begriff der „Gemüts-Oase“ für das Berufsleben sehr treffend. Allerdings kann ich nicht so recht zustimmen, dass dies nur Partnerin, Kinder bzw. Enkel sein sollen. Es gibt in meinem Bekanntenkreis einige Männer, die sich schon vor der Frühpensionierung oder Rente damit beschäftigt haben, wie ihr Alltag nach dem Berufsleben aussehen soll. Manche engagieren sich ehrenamtlich und fühlen sich dabei wohl. Sie können ihren Ruhestand genießen und ihr Selbstwertgefühl bleibt bestehen.
Ansonsten kann ich sagen, dass der Autor seine Beobachtungen in den verschiedenen Kapiteln sehr präzise benennt. Er beschreibt unterschiedliche Charaktere, auch die Frauen kommen dabei nicht zu kurz. Für sie ist der Ruhestand ihres Mannes ebenfalls eine große Veränderung bzw. Umstellung, doch viele Frauen sind psychologisch sehr geschickt und kriegen ihre Ehe auch dann gut gemanagt.

Autor: Feierabend.de Mitglied brigittesonne1

Ein lesenswertes Buch

Eigentlich hatte ich ein Buch erwartet, mit dem sich ein Besserwisser über alternde Herren lustig macht und dabei wäre alles so einfach, wenn „Mann“ sich nur an seine klugen Ratschläge hielte.

Andreas Malessa hat keinen weiteren überflüssigen Ratgeber geschrieben. Sein Buch ist eine Sammlung von Reportagen über Männer nach ihrem Eintritt ins Rentenalter. Durchaus humorvoll aber ohne sich lustig zu machen, beobachtet er Männer und lässt sich von ihnen erzählen wie der neue Lebensabschnitt erlebt wird. Der Verlust von Macht und Ansehen, die Verfügung über Zeit ohne aufgezwungenes Raster wird ganz unterschiedlich erlebt und verarbeitet.

Das Buch kann natürlich nur eine beschränkte Anzahl von Personen erfassen, die soziale Bandbreite ist jedoch erstaunlich. Das Buch macht nachdenklich, leicht findet man das eigene Leben in einer der Reportagen gespiegelt. Vielleicht erkennt „Mann“ damit erstmals wie sein Leben vom Umfeld wahrgenommen wird. Ein interessantes und lesenswertes Buch.

Autor: Feierabend.de Mitglied franz8820

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