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Rundgang durch Hameln mit dem Nachtwächter am 22.9.2006

Im Veranstaltungskalender las ich neulich, dass der Nachtwächter wieder seinen Rundgang mache.
Ich selber habe schon an einigen Stadtführungen teilgenommen und auch mit Gästen selber durchgeführt.
Aber neugierig, wie ich nun einmal bin, wollte ich nun auch wissen, was an so einer Führung in 90 Minuten den Gästen erzählt wurde.
Ich setzte es in den FA Veranstaltungskalender und ins Rundschreiben vom DRK.

Immerhin, 10 Leute waren interessiert.
Es war eine urige, humorvolle Führung. Er erzählte aus der Geschichte mehrerer Jahrhunderte dies und das, alles sehr interessant. Auch von Personen, die ich selber noch kennen gelernt habe. Zum Beispiel von Elsa Buchwitz, die hier damals als Trümmerfrau bekannt war. Sie hatte einen guten Draht zu ihrer Oma im Himmel, und fragte diese oft heimlich um Rat, wenn es um wichtige Sachen ging.
In einem alten Zeitungsbericht las ich einmal, dass sie bei politischen Abstimmungen manchmal Oma befragte. Spürte sie dann einen kalten Hauch am Knie, war die Entscheidung klar. Auch von Doktor Klages wurde in meinem Elternhaus noch viel gesprochen.
Also, ich habe noch viel gelernt an diesem Abend.

Historisch :

Die Aufgabe des Nachtwächters war es, nachts durch die Straßen und Gassen der Stadt zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnte die schlafenden Bürger vor Feuern, Feinden und Dieben. Er überwachte das ordnungsgemäße Verschließen der Haustüren und Stadttore, und häufig gehörte es auch zu den Aufgaben des Nachtwächters, die Stunden anzusagen.

Zur typischen Ausrüstung eines Nachtwächters gehörten eine Hellebarde oder eine ähnliche Stangenwaffe, eine Laterne und ein Horn.
Brach irgendwo ein Feuer aus, wurde dieses geblasen. Jeder Hamelner Bürger war verpflichtet, sich unverzüglich mit seinem Ledereimer zur Brandstätte zu eilen. Damit man nun wusste, wo das Feuer war, hielt der Nachwächter oben auf dem Turm eine brennende Fackel in diese Richtung. Er war also ein sehr wichtiger Mann in der Stadt.
Er brauchte auch nicht lesen und schreiben zu können, wichtig war nur Aufpassfunktion.

Der Beruf des klassischen Nachtwächters ist heute ausgestorben, in einigen Orten gibt es zwar noch Nachtwächter, diese sind dann aber zumeist eine romantisch verklärte touristische Attraktion.
Am 27. März 2004 schlossen sich in Bad Münder am Deister (Niedersachsen) Nachtwächter aus ganz Deutschland zu einer Gilde zusammen. Der Vereinsname lautet „Gilde Bund Deutscher Nachtwächter, Türmer und Figuren“ (BDNT).

Nachtwaechter1

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