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Artikel erstellt am 07. September 2010

Unser Treffen am Sonntag, 22. August 2010 fand am Seeburger See statt, der auch das Auge des Eichsfeldes genannt wird. Er entstand vor 2500 Jahren durch einen Erdfall, einen Einbruch eines unterirdischen Hohlraumes. Seit 1973 steht er und ein großer Teil des Uferbereiches unter Naturschutz. Dennoch ist er touristisch erschlossen und ein beliebtes Ausflugsziel für die Göttinger und Umgebung.


Karte Wanderweg - 2010_08_22-023

Mal wieder teilte sich unsere Gruppe in diejenigen, die auf einem 4.5 Km langen Wanderweg den See umrunden wollten und diejenigen, die sich in der großflächigen Gartenanlage des Restaurants Graf Isang einfach nur erholen und dem Bade- und Bootsbetrieb auf dem See zuschauen wollten. So war es auch nicht verwunderlich, dass es nach diesem Ausflug viele verschiedene Erlebnisse zu berichten gab.

Während ein Teil der Mitglieder also den Tischen im Garten am Seeufer zustrebten, machten sich die anderen bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein auf den Weg um den See herum. Zwar hatte der Wetterbericht für den Nachmittag starke Regenschauer und Gewitter angesagt, doch wir waren alle so zuversichtlich, dass uns der Wettergott hold sein würde. Regenzeug und Schirme blieben deshalb größtenteils in den Autos. Welch einFehler !!

Auch ich gehörte zu der Wandergruppe, die sich aber wegen der unterschiedlichen Wandergeschwindigkeiten - wohl aufgrund wirklich inzwischen stechender Sonne und großer Hitze ohne jeglichen kühlenden Luftstrom – schon sehr bald in kleinste Minigruppen auflöste. Ein Mitglied von uns, machte sogar nach etwa einem Viertel der Strecke kehrt.

Die anderen gingen weiter, immer darauf hoffend, der Weg würde bald ein wenig näher an den See heran führen, denn meistens trennten uns große Flächen inzwischen verlandeter und manchmal sogar verbuschter Uferzonen vom Wasser.

Ein klein wenig mehr als die Hälfte der Strecke hatten wir zurückgelegt, als sich hinter uns, am gegenüber liegenden Ufer, dort wo unser Ziel lag, die ersten Wolken zeigten, harmlos noch, ohne Anzeichen eines drohenden Unwetters. Nur unsere Schritte beschleunigten sich etwas, auch erste Vorschläge gab es, dass vielleicht nur ein paar Unentwegte bis zum Restaurant weiter laufen und dann mit dem Auto die anderen abholen könnten, die inzwischen in dem Dorf, dem wir uns näherten, sich irgendwo unterstellen sollten.

Da immer noch etwas Sonne schien, als wir zu dem Dorf kamen, marschierten aber alle tapfer weiter, immer noch zuversichtlich, unser Restaurant trocken zu erreichen. Die nun etwas größere Wolke sah immer noch nicht bedrohlich aus, nur ab und zu ertönte wie aus weiter Ferne ein leises, kurzes Donnern. Ganz feine und spärlich fallende Regentropfen hinderten uns am Photografieren, als unser Weg nun endlich nahe am See entlang führte und wir ein wenig enttäuscht feststellten, dass man, wenn man eine schöne Aussicht auf größere Wasserflächen haben wollte, eigentlich nur mit dem Auto die Straße befahren musste, die jetzt direkt neben dem Wanderweg lag.

Doch plötzlich, fast wörtlich „wie aus heiterem Himmel“, geschah es. Die Wolke war direkt über uns und öffnete ihre Schleusen. Es blitzte und donnerte rundherum, wahre Wassermassen ergossen sich geradlinig soweit wir sehen konnten und natürlich über uns. In wenigen Minuten triefte unsere Kleidung, als wären wir damit in den See gesprungen. Zunächst versuchten wir, wohl wissend, dass man dies bei Gewitter eigentlich nicht tun soll, unter einem Baum Schutz zu suchen, um durch Gegenlehnen wenigstens die Photoapparate ein wenig trockener zu halten. Schon bald aber war klar, wie unsinnig und zwecklos dieser Versuch war. Wir liefen also weiter. Durchnässt, wie wir eh schon waren, stapften wir nun auch noch durch riesige Pfützen, so dass wir das Wasser aus den Schuhen schütten mussten, als wir endlich den Parkplatz vor dem Restaurant erreichten. Wie zum Hohn hatte der Regen aufgehört, als wir bei den ersten Häusern des Ortes ankamen.

Einige, darunter auch ich, stiegen sofort ins Auto, drehten Heizung und Lüftung voll auf und fuhren nach Hause. Dass die Haut meiner Finger noch nach einer halben Stunde so schrumpelig ware, als hätte ich über eine Stunde lang in der Badewanne gelegen, mag ein Beispiel dafür sein, wie stark es geregnet hatte.

Auch die anderen hielten sich nicht mehr lange in dem Restaurant auf, zumal es dort etwas „chaotisch“ zuging, denn die vielen Gäste aus der Gartenanlage hatten beim Einsetzen des Regens fluchtartig die Innenräume aufgesucht.

Doch unsere Stimmung und gute Laune ließen wir uns durch dieses Erlebnis nicht verderben, wie aus der Kopie von Zuschriften zweier unserer Mitglieder hervorgeht.

Teetante, die im Lokal geblieben war, schrieb:
Für mich war der Sonntag am Seeburger See ein aufregender Tag. Als der Wolkenbruch kam, stürmten die Gäste des großen Restaurants in die Räume, suchten überall nach Plätzen und riefen nach dem Service, der total überfordert war. Es gab nichts zu trinken, keiner konnte bezahlen, die Serviererinnen wussten nicht, wohin zuerst.
Nach dem Regen hat sich schnell wieder alles aufgelöst.

Wanny39 war mit gelaufen, dennoch schrieb er:
Mir hat dieser Rundgang einen Heidenspaß gemacht. Es hat mich daran erinnert, dass wir als Kinder oft so pudelnass nach Hause kamen. Heiße Dusche gab es nicht, aber eine Tasse heiße Milch.

Autor: Otima

Lieselotte Beuermann

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