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Artikel erstellt am 16. Juni 2009

Lange hat es gedauert, bis die Hamelner Gruppe zum Gegenbesuch kam. Am Donnerstag, 28. Mai 2009 war es endlich so weit. Natürlich kamen sie per Bahn angereist und wurden von einigen unserer Mitglieder schon auf dem Bahnsteig begrüßt. Auf dem Banhofsplatz gab es dann zunächst ein

Begrüßungsfoto

Die Hamelner Gruppe ist gerade angekommen

Wir wollten den Hamelnern keinen geschichtlichen Überblick von Göttingen bieten, sondern unserem Besuch die Stadt zeigen, wie auch wir sie täglich erleben. Deshalb beschreibt dieser Bericht auch nicht Göttingen als Gesamtstadt, sondern einfach unseren Rundgang.

Noch auf dem Bahnhofsvorplatz erreichten wir den ersten Besichtigungspunkt, ein Denkmal, dass die Göttinger ihrer einstigen Bürgerin, die noch mit über 90 Jahren ihre Waren feilbot errichtet haben.
Hiermit war auch gleich angesprochen, wie sehr sich die Göttinger, trotz des berechtigten Stolzes auf ihre Uni eine gewisse Bürgernähe erhalten haben.

Otima verteilte kleine Stadtpläne, anhand derer unser Weg durch die Stadt erläutert, aber auch einige Worte zur Stadtgeschichte gesagt wurden.

Wie sehr das Stadtbild auch heute noch durch die Universität geprägt wird, erlebten wir auch gleich hier auf dem Bahnhofsvorplatz. Viele Studenten reisen täglich mit der Bahn an und ab, ihre innerhalb Göttingens benutzten Fahrräder werden dann hier vor dem Bahnhof geparkt.

Bis zur Innenstadt folgten wir einer geradlinig vom Bahnhof bis zum Theaterplatz verlaufenden Straße. Sie durchläuft fast mittig den historischen, alten Stadtkern in (unserem Rundgang entsprechend)Süd/Nordrichtung, innerhalb der noch bis heute als Grünanlage erhaltenen Wallanlage. Auf ihr und darüber hinaus fortlaufend, ist seit 2003 ein Planetenweg installiert, dessen einzelne Stationen wir natürlich interessiert betrachteten.

Meistens aber schauten wir in die Höhe, nicht unbedingt wegen der besonderen architektonischen Baukunst, sondern um auf den überall angebrachten Tafeln zu lesen, wer der weltweit namhaften Wissenschaftler von wann bis wann in diesem Haus gelebt hat.

Am Kreuzungspunkt mit einer der heutigen Hauptgeschäftsstraßen bogen wir ab in diese, ebenfalls geradlinig und als ehemalige Nord-Süd-Verbindung und der damaligen Stadtdurchfahrt dienende, breite Straße zu wechseln



Wir kamen vorbei an der aus dem
14. Jahrhundert stammenden Jakobikirche, deren heute nach einer Restaurierung sehr farbig gestalteter Innenraum doch recht ungewöhnlich anmutet.
Ein auch am heutigen Tag anwesendes Mitglied unserer Gruppe war in dieser Kirche getauft und konfirmiert worden, hatte aber auch einmal gewohnt in dem

nur ein paar Schritte entfernt stehenden, sog. Schröderschen Haus, das von einem reichen Tuchmacher namens Jürgen Hovet um 1549 errichtet wurde.

Am Ende dieser heutigen Geschäftsstraße, bereits außerhalb der Wallanlagen, steht das 1865 errichtete Auditorium maximum. Leider ist es zur Zeit mit einem großen Baugerüst versehen, so dass hier nur ein Teil davon (rechter Bildrand) gezeigt werden kann.

Dafür trafen wir hier aber auf einen alten Bekannten. Nach dem Krieg hatte sich auf dem ehemaligen Göttinger Flughafen eine Filmgesellschaft etabliert, die unsere weitestgehend unzerstörte Stadt als Filmkulisse nutzte. Heinz Erhardt regelte im Film Immer diese Autofahrer an dieser Kreuzung den Verkehr. Ihm zu Ehren wurde der Platz, der früher Am Weender Tor hieß, umbenannt in Heinz Erhardt-Platz.

Nicht nur die Wallanlagen, die noch als fast vollständiger Kreis um die Innenstadt erhalten geblieben sind, verbessern mit ihrem vielen Grün die Göttinger Luft, auf jedem noch so kleinen Platz und natürlich auch in den Hinterhöfen erfreuen Bäume und Blumen die Augen der Passanten. Sogar inmitten der Hauptgeschäftsstraßen sind Bäume angepflanzt.
So haben wir es quasi als "unsere Pflicht" angesehen, wenigsten über ein Teilstück des Walles zu laufen.

Vom Wall aus konnten wir auch einen Blick werfen in den Alten Botanischen Garten sowie auf Teile des Campus - links im Bild ein Gebäude der 1991 neu erbauten Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek mit über
4 Millionen Büchern.
Heute liegen die Hauptgebäude der meisten Fakultäten weit außerhalb der Stadt. Auch das bekannte, große Klinikum befindet sich weitab der Innenstadt.

Am Ende dieses Wallabschnittes erreichten wir das 1890 erbaute Deutsche Theater Göttingen. Sein berühmtester Intendant was Heinz Hilpert, der es von 1945 - 1966 leitete und während dieser Zeit zu einem der renommiertesten Theater Westdeutschlands machte.

Vom Theater, vorbei an der in den 60er Jahren erbauten Stadthalle, führte unser Weg hier über das einzige, im Wallring um die Innenstadt fehlende Stück. Es wäre der östlichste Teil des Walles, der sich dann südlich gegenüber der Kirche wieder fortsetzt (s.rechts).

Mit der Albanikirche erreichten wir den ältesten Teil unserer Stadt, der aber nicht ihre Keimzelle war. Das eigenständige, bereits 953 urkundlich erwähnte Dorf gutingi gab ihr zwar den Namen, lag aber lange Zeit außerhalb der Stadtmauern.

Auf dem Weg bereits zurück zur Innenstadt kamen wir zur Aula, die die Universität 1837 zu ihrem 100. Geburtstag vom König geschenkt bekam. Sie wird heute bei offiziellen Anlässen, zu Feierlichkeiten und zu besonderen Vorträgen benutzt.

Aber das Gebäude beherbergt auch den sog. Karzer, in dem Studenten bis 1930 nach schlechtem Betragen ihren Hausarrest absitzen mussten. Seine Wände sind mit ihren Zeichnungen verziert, u.a. auch mit denen Otto v. Bismarcks, der hier als 17jähriger ganze 18 Tage verbrachte.

Ein besonders schönes Fachwerkhaus stand noch auf unserem Weg, die Junkernschänke. Ursprünglich im spätgotischen Stil erbaut, erhielt sie durch einen Umbau in der Mitte des 16. Jahrh. Renaissancecharakter und die prächtigen Schnitzereien.

Wir erreichten den Marktplatz, auf dem zwar schon lange kein Wochenmarkt mehr stattfindet, aber ständig Blumen angeboten werden oder irgendwelche Events stattfinden. Das um 1270 erbaute Rathaus wurde in den folgenden beiden Jahrhunderten umgebaut und erweitert und ist bis heute in dieser Form erhalten geblieben.
Hinter dem Rathaus sind die beiden 56 und 62 m hohen Türme der Johanniskirche zu sehen, deren (im Bild) rechter bis 1921 von einem Türmer und danach mietfrei durch Studenten bewohnt wude. 2007, als dieser Turm gerade für teures Geld saniert war, zündelten spielende Jugendliche auf dem noch stehenden Baugerüst, was zum Niederbrennen des halben Turmes führte.

Unsere besondere Beachtung schenkten wir natürlich dem

Göttinger Wahrzeichen,
unserem
Gänseliesel
.

Dder Gänselieselbrunnen - 2009_05_28-059

Für unser Mittagessen im Kreuzgang, einem alten Gewölbekeller hier am Rathausplatz, hatten wir uns reichlich Hunger ange"laufen" und genossen nun die gemütliche Atmosphäre und das gute Essen.

Doch bald schon ging es weiter. Vorbei an dem steinernen Löwen, der seit 1795 den Eingang bewacht, stiegen wir die Treppenstufen zur um 1400 angebauten gotischen Laube empor und betraten das Alte Rathaus. Es dient heute nur noch Repräsentationszwecken und ist Sitz des Fremdenverkehrsamtes. Die Arbeiten der Stadtverwaltung werden im Neuen Rathaus, das außerhalb des Stadtkerngebietes liegt, erledigt.

Die Rathaushalle wurde Ende des 19. Jahrh. umgestaltet. Zur Erinnerung an die Zeit der Hanse, der Göttingen von 1351 - 1572 angehörte, zieren die Wappen aller Hansestädte den Fries. Die übrigen Bilder zeigen Szenen aus dem Stadtleben.

Selbstverständlich musste sich unser Besuch unter seinem Stadtwappen fotografieren lassen, denn auch Hameln gehörte ja einst der Hanse an.
In der rechten Bildschirmspalte die drei Botschafterinnen als Erinnerungsfoto.

Wir umrundeten die 1344 fertig gestellte Johanniskirche und bewunderten das mächtige Westwerk.
Beim Gang durch Seitenstraßen (rechts) stellten wir fest, dass es sogar dort keine aufgegebenen Läden gibt, was wir auf die vielen Studenten als Käufer bezogen.

Wieder ging es auf den Wall. Hier in seinem südlichen Abschnitt steht das Bismarckhäuschen. Ottto v. Bismarck hatte es als Student so toll getrieben, dass er aus der Stadt gewiesen wurde. Nun, ganz so schlecht hat er wohl nicht gewohnt.

Hier steht auch eine alte Mühle, in der heute ein Restaurantbetrieb untergebracht ist. Ihren Waserantrieb erhält sie durch den Leinekanal, der quer durch die ganze Stadt läuft.
Entlang dieses Kanals wollten wir uns eigentlich noch ein paar lauschige Ecken unserer Stadt

ansehen, doch wir wurden vom Regen überrascht. Auf dem schnellsten Weg liefen wir zurück zur Goetheallee (die Straße mit dem Planetenweg), wo wir zum Abschluss Kaffee trinken wollten, allerdings vorbei an einem erhalten gebliebenen Stück der alten Stadtmauer. So bleibt nur, hier Bilder einzusetzen, die anfangs von vor diesem Café aus aufgenommen wurden.
Gleiches gilt für die Paulinerkirche, die ebenfalls auf unserem Rückweg lag. In ihr wurde die

erste Bibliothek nach Gründung der Universität eingerichtet. Danach erweiterte man mit An- und Neubauten bis in Goetheallee zur Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek, bis dann 1991 der Neubau auf dem Campus diese Funktion übernahm.

Hier, wieder am Grätzelhaus angekommen, endete unser Rundgang. Zwei weitere Mitglieder unserer Gruppe kamen noch hinzu. Wir ließen diesen schönen Tag bei herrlich leckerem Kuchen und Kaffee ausklingen. Natürlich begleiteten wir unseren Besuch noch bis auf den Bahnsteig. Ganz zuletzt gab es dann noch das

Abschiedsfoto

Vor der Abfahrt - 2009_05_28-087

Autor: Otima

Lieselotte Beuermann

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