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Artikel erstellt am 01.12..2012

Blick über das Hafenbecken auf das Rathaus - 2012_10_21_14

Weil den Landesherren von Hessen das Stapelrecht von Hann. Münden schon lange ein Dorn im Auge war, mussten doch alle auf Weser, Werra oder Fulda an Münden vorbeifahrenden Schiffe dort 3 Tage lang Halt machen und ihre Waren den Mündener Bürgern zum Verkauf anbieten, beschloss Landgraf Carl, einen eigenen Hafen an der Einmündung der Diemel in die Weser zu bauen, um das zu umgehen. Ein schiffbarer Kanal von der Diemel bis nach Kassel war als Wasserweg zur Landeshauptstadt gedacht.

Eine nach Plan errichtete Stadt rund um das Hafengelände entstand und musste natürlich auch mit Menschen besiedelt werden. Dazu holte Landgraf Carl französische Hugenotten ins Land. Leider konnten aus teils finanziellen Schwierigkeiten, aber auch wegen des Todes des Landgrafen nicht alle Pläne vollständig verwirklicht werden. So wurde der Kanal nie fertig gebaut, aber auch nicht alle geplanten Häuser konnten errichtet werden.

Dennoch wurde diese Stadt mit Namen Sieburg im Jahr 1699 gegründet. Erst 1717 erhielt sie zu Ehren ihres Gründers den Namen Carlshafen. In neuerer Zeit brachten die 1730 entdeckten und zunächst zur Salzgewinnung genutzten Solequellen der Stadt die Anerkennung als Sole-Heilbad und schließlich 1977 den Titel Bad Karlshafen.



Es lag noch etwas Nebel in der Luft, aber die Sonne hatte sich schon durchgerungen, als wir uns am Sonntag, 21. 10. 2012 am Hafenbecken trafen.




Zunächst ging es ins Rathaus, wo ein großes Modell der Stadt, wie sie ursprünglich geplant war, zu sehen ist.





Im kleinen Gärtchen des Rathauses blühten die Rosen noch in voller Pracht.
Aber auch ihre metallenen Schwestern versprühten noch eifrig glasklares Wasser.




Pünktlich um 12:00 h mittags erklang vom Rathausturm das Glockenspiel, dem wir nicht nur lauschten, sondern es natürlich auch eifrig fotografierten.

Das 1715-18 erbaute und ursprünglich nur von den Fürsten selbst genutzte Haus diente viele Jahre lang als Pack- und Lagerhaus. Erst ab 1920 zogen hier kommunale Behörden und die Kurverwaltung ein.

Vor dieser Kulisse entstanden Szenen des Films Der Winter, der ein Sommer war von der zwangsweisen Verschiffung hessischer Söldner für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.


Nur wenige Schritte waren es bis zum Invalidenhaus, dem größten Gebäude der ursprünglich geplanten Stadtanlage.

Landgraf Carl ließ es 1705 als Alters- und Invalidenheim für seine Söldner erbauen. Zum Vorbild diente ihm dabei das von Ludwig XIV. errichtete "Hotel des Invalides". Es war innerhalb Deutschlands das erste Haus mit dieser Zweckbestimmung.





Entlang des innerstädtischen Kanals zur Diemel ging es zurück zum Hafenbecken, das leider nicht mit Wasser gefüllt war.

Blick über das Hafenbecken - 2012_10_21_13

Zunächst durch eine Parallelstraße zum Hafenbecken, die recht breit ist, weil dort ursprünglich Markttage abgehalten wurden,

Merktstraße-Montage - 2121021 15+17

gingen wir bis an die Weser, wo eine Uferpromenade bis zum außerhalb der Stadt gelegenen Kur- und Erholungsgebiet verläuft.

An der Weser-Montage - 2012_10_21_19+22



Auf dem oberen, rechten Bild ist die Einmündung des vom Hafenbecken zur Weser führenden Kanals zu sehen, während hier im Bild links deutlich wird, wie schmal dieser Kanal doch ist. Die Schiffe zur Bauzeit müssen also recht klein gewesen sein.

Nach einem guten Mittagessen, natürlich im Hotel/Restaurant zum Landgraf Carl, besichtigten wir noch das Hugenottenmuseum.

Hier ist in großen Schautafeln und Bildern die Geschichte der Hugenotten ausführlich dargestellt. Aber auch Ausstellungsstücke, wie z. B. Fertigungsgeräte für Handschuhe zeugen vom handwerklichen Geschick der eingewanderten Menschen.

Da man, wie in allen Museen, auch hier nicht offiziell fotografieren, bzw. solche Bilder auch veröffentlichen darf, begnügten wir uns abschließend mit einem Gruppenbild vor dem Museum.

Gruppenbild als Ausklang - 2012_10_21_28

Diejenigen, die sich genauer über Karlshafen und das Hugenottenmuseum informieren möchten, können das über wikipedia oder die hier unterhalb eingefügten Links tun.

Hier geht zur Seite des Museums

und hier zur offiziellen Seite der Stadt.

Autor: Otima

Lieselotte Beuermann

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