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Die Geschichte des Films

Ob die Nachrichten, Quiz- und Kochsendungen, Dokus oder Filme eines jeden Genres: Es gibt nichts, was es im Fernsehen nicht gibt. Dabei handelt es sich um ein doch noch recht neues Medium, das sich in den letzten Jahrzehnten hat rasant entwickelt hat. Fantasiewelten werden heute digital aus dem Nichts gezaubert werden und ganze Produktionen können in einer Halle abgeschlossen werden - lange Zeit undenkbar. Doch wie ist der Film zu dem geworden, was wir heute kennen? Wir haben uns informiert und geben Dir einen kurzen Einblick in die junge, aber dennoch große Filmgeschichte.

Auslöser von Panik

Im ausgehenden 19. Jahrhundert lieferten sich gleich mehrere Ingenieure und Erfinder einen Wettstreit, um ein Gerät zu erschaffen, das 'Bewegtbilder' aufnehmen und abspielen konnte. Auch wenn die ersten Erfolge bereits in den 1880ern von anderen erzielt werden konnten, waren es letztendlich die Gebrüder Lumière, den der erste Platz in diesem Wettlauf zugeschrieben wird. Die Vorführung ihres aufgenommenen Repertoires am 28. Dezember 1895 in Paris gilt als Geburtsstunde des Mediums Films.

Legenden besagen, dass die Zuschauenden so überwältigt von der neuen Technik waren, dass sie während des vorgeführten Films Die Ankunft eines Zuges im Bahnhof von La Ciotat in Panik den Saal verließen, da sie dachten, der einfahrende Zug würde tatsächlich durch den Saal rauschen. Als erste Spielstätte dienten Varietés und Jahrmärkte, wo unter den neugierigen Blicken den Zuschauenden die ersten Filmaufnahmen gezeigt wurden. Sie waren noch stark dokumentarischer Natur, meist nur wenige Sekunden lang und die Aufnahmen wurden mittels starrer Kameraführung aufgenommen.

Der Erzählfilm

Bahnhöfe, einfahrende Züge oder flanierende Menschen auf den Straßen - die ersten Filme dokumentierten ausschließlich die Realität und wurden schlichtweg als Ergänzung zur Fotografie angesehen. Doch das sollte sich schnell ändern.

Filme, wie "Die Reise zum Mond" (1902) von Georges Méliès oder "Der große Eisenbahnraub"(1903) von Edwin S. Porters waren zwar nur wenige Minuten lang, dennoch erzählten sie erstmals eine Geschichte und prägten damit die Entwicklung des Films.
Zur gleichen Zeit etablierten sich in Großstädten feste Kinosäle, die zumeist durch Arbeiter gut besucht waren. Gleichzeitig entwickelte sich ein Verleihsystem für Filme. Die nun entstehenden Filme orientierte sich noch am Theater, weshalb wohlhabende und bürgerliche Kreise angesprochen wurden. So kam es, dass ab 1910 Filmpaläste mit eigenen Orchestern entstanden.

Krieg, Hollywood und Männer

Frau an einer Filmkamera in den 1920er Jahren

Im Ersten Weltkrieg erlebte der Film einen Boom. Regierungen erkannten, dass der Film ein probates Mittel zur Propaganda war. Propagandistische Streifen zogen mehrere Millionen Zuschauende in die Kinosäle, war es doch günstig und allen zugänglich. Davon profitierte vor allem ein Studiokomplex, der noch bis heute die Filmindustrie prägt: Hollywood. Die Filme befriedigten den Wunsch nach Ablenkung mit der Darstellung einer glamourösen Alternativwelt. Neue Filmtechniken wurden angewandt und das Vorgehen immer weiter optimiert sowie professionalisiert, letzteres zum Nachteil von Frauen im Filmbetrieb, die nun immer systematischer aus diesem Bereich hinausgedrängt wurden.

Doch nicht nur in den USA entwickelte sich die Kinobranche weiter. Parallel avancierte die UFA in Berlin zu einem Innovationsstudio in Sachen Film. Der dort produzierte Film "Metropolis" (1927) von Fritz Lang war zu seiner Zeit revolutionär und mit fünf Millionen Reichsmark Budget der teuerste deutsche Film.
Lenin erklärte zur gleichen Zeit in der UdSSR den Film zum wichtigsten aller Künste, weshalb als Propaganda geplante Filme wie "Der Panzerkreuzer Potemkin" (1925) noch heute als einflussreiche Werke gelten.

Der Film bekommt Ton und wird bunt

Wer in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Kinos besuchte, sah Stummfilme. Sie wurden von Orgeln, Klavieren oder gar ganzen Orchestern begleitet. Kurze Dialogeinblendungen und übertriebene Mimik und Gestik ersetzten das gesprochene Wort.

Das ändert sich 1927. Es ist das Jahr, in dem Tonspuren durch Hollywood eingeführt werden und auch nach Deutschland kommen. Schnell wird der Tonfilm weltweiter Standard. Mit dem Ton änderte sich ebenfalls die Schauspielerei, denn durch die Dialoge wurden natürliche Darbietungen und wirklichkeitsnahes Verhalten einfacher und gewünscht.
Etwas verspätet, in den 1930er Jahren, eroberten erste aufwändigere Farbfilmproduktion das Kino. Als Erstes wurde der Film "Becky Sharp" (1935) als revolutionärer Technicolor-Spielfilm gedreht, der jedoch finanziell wenig Erfolg hatte. Wenig später folgten Filme wie "Robin Hood" (1938) und "Der Zauberer von Oz" (1939), die heute noch Klassiker sind und schon zu ihrer Zeit Mengen an Zuschauenden in die Kinosäle lockten.

Der Film in der Krise

In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde der Film erneut durch propagandistische Tendenzen geprägt, indem in aller Welt Regierungen Einfluss darauf nahmen, was gezeigt werden sollte. Nach dem Ende sah sich vor allem Hollywood in einer Krise. Der Fernseher hielt in immer mehr Haushalten Einzug, weshalb Kinos immer weniger Einnahmen verbuchten. Große Produktionen, wie "Ben Hur" (1959), sollten wieder Menschen in die Säle locken, doch vor allem ein jüngeres Publikum zeigte sich wenig beeindruckt von solchen Streifen. In Europa versuchten sich Filmschaffende zeitgleich daran, mit wenigen Mitteln Neues zu schaffen. Trotzdem sahen sich die Kinos der 1960er Jahre mit immer weniger Besuchs- und Einnahmezahlen konfrontiert, was zu einem regelrechten Sterben von Kinos führte. Die Tage, in denen die Menschen für kleines Geld regelmäßig ins Kino gingen, waren vorbei.

Menschen im Kino

Neuer Aufschwung – neue Mittel

Erst 1975 änderte sich das wieder. Der "Weiße Hai" war ein Kassenschlager und holte das Kino aus der Krise. Die sogenannten Blockbuster wurden ein Erfolg auf ganzer Linie. Penetrantes Marketing mit neuen Werbestrategien sicherte hohe Umsätze an den Kinokassen. Zwar sprachen diese Filme allesamt ein großes Publikum an, doch gleichzeitig tat sich die Kritik auf, dass durch den großen Fokus auf die Vermarktung der Inhalt der Filme litt. Nichtsdestotrotz behauptete sich dieses Vorgehen.

Die bahnbrechendste Erneuerung erfuhr das Kino jedoch in den 1990er Jahre durch die Digitalisierung. Durch die neue computergestützte Produktion können seitdem ganze Welten aus dem Nichts erschaffen werden. Spezialeffekte regen zu immer kreativeren Darstellungsformen an. Das 3D-Kino lässt heute Sciencefiction-Welten real erscheinen und die technischen Möglichkeiten zur Anwendung des digitalen Kinos scheinen unendlich und noch nicht ausgeschöpft.
Nicht zu vergessen ist auch, dass die Tonqualität seit den 90ern stetig zugenommen hat. Klanginstallationen spielen heute nicht mehr nur mit dem Hörbaren. Kaum wahrnehmbare Frequenzen dienen zum Beispiel im Horror-Genre, dazu Stress bei den Zuschauenden auszulösen und das Erlebnis somit noch intensiver zu gestalten. Auch im ‚normalen‘ Film fühlt man sich heute mittendrin.
Dennoch: Streamingdienste, immer größere Fernseher und damit 'Kinogefühl' zu Hause, hohe Preise und nicht zuletzt die weltweit Corona-Pandemie haben den Kinos weltweit zugesetzt. Immer mehr Kinos schließen und so ist die Zukunft ungewiss.


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