Ganz in unserer Nähe liegt Heusenstamm.
Genau das richtige Fleckchen für einen kleinen
"Corona-Spaziergang" im April 2021.
Von der S Bahn ein kurzer Weg zur "teuersten" Kirche der Stadt.
Diese Blickachse wurde durch den Bau der Eisenbahn vor hundert Jahren getrennt.
Hinter den Schienen geht man dann weiter die Kaiserlinden-Allee entlang bis zum Schloss.
Hier beginnt auch mehr oder weniger die Geschichte der Stadt.
Mitte des 16. Jahrhunderts, als der Sohn des damaligen Burgherrn Martin von Heusenstamm, Erzbischof von Mainz wurde.
Die alte Burg wurde mit Wehrturm in eine Schlossanlage umgebaut.
Der Aufschwung hielt nicht lang.
1560 setzte sich die Reformation durch.
Aber 1611 kehrten die Herren von Heusenstamm zum alten Glauben zurück und der Ort wurde jetzt wieder ganz katholisch.
Auch der 30jährige Krieg brachte viel Elend.
1648 dann endlich Frieden - doch keine Besserung der wirtschaftlichen Lage.
Durch den Verkauf an die Ritter von Schönborn, die nicht nur den Erzbischof von Mainz stellten, sondern auch als Vermittler des Westfälischen Friedens bekannt wurden.
Das neue Schloss, ein langgestreckter und wuchtiger Renaissancebau - wurde zwischen 1663 und 1668 errichtet. Die Schönborner waren eine kunstbegeisterte und von Baulust besessene Familie, die dem deutschen Barock im südwestdeutschen Raum sein besonderes Gepräge gaben.
Ein weitverzweigtes Geschlecht, das viele Erzbischöfe stellte.
Von Trier bis Würzburg war der Name Schönborn ein Begriff.
Der große Barockbaumeister Balthasar Neumann war in ihren Diensten.
Jedem Kunstkenner sind sein Bauwerke vertraut in Würzburg, Bruchsal, Vierzehnheiligen.
(...in diesem Innenhof haben wir unsere Silberne Hochzeit gefeiert!)
Der Torbau vor dem Kirchplatz, der von der alten Handelsstrasse, die von Würzburg über Aschaffenburg an Heusenstamm vorbei nach Frankfurt zog, erinnert an eine glanzvolle Begebenheit.
Erst die wachsende Industrialisierung in Offenbacher und Frankfurter Fabriken brachte auch Heusenstamm wieder wachsenden Wohlstand.
Und wunderschöne Sommerfeste vor Corona!
Sigi60 und Mutzje
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