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Fiat 500

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Erinnerungen werden wach! In einem Düsseldorfer Kaufhaus entdeckte ich kürzlich diesen Fiat 500. Genau so ein roter Flitzer war 1972 mein allererstes Auto und natürlich mein ganzer Stolz. Das Kennzeichens D-MY 635 ähnelt sogar meinem D-AN 638 von damals. Ob sich der Werbefotograf wohl an die zum Keilriemen umfunktionierten Strumpfhosen erinnerte – oder warum parkt das Glanzstück vor dem entsprechenden Warenregal? Hoffentlich paßt die davor abgestellte Lady mit Gardemaß in das nostalgische Gefährt und weiß dieses zu schätzen.
Er war der erste und letzte Pkw, den ich regelmäßig polierte. Meine Handgelenke beklagten sich schmerzend wegen der nachfolgend notwendigen orthopädischen Lederbänder - aber Hauptsache, der Kleine glänzte. Er hatte ein Stoffschiebedach, und wenn es ganz nach hinten aufgerollt war, bildete ich mir ein, wie im „Cabrio“ zu sitzen. Einmal nahm ich meinen damaligen fast 2 m großen Chef als Co-Pilot mit, der seine Knie unters Kinn verlagern mußte. So verharrte er verkrampft, aber geduldig und aus dem offenen Schiebedach leuchtete seine Glatze in frischer Luft, was unsere Fahrtgeschwindigkeit natürlich enorm bremste. Vor lauter Lachen war es schwierig, auf den Straßenverkehr zu achten. Auf der Autobahn wurde der Kleine tempomäßig oft unterschätzt; denn einmal warm gelaufen, war er nicht mehr zu bremsen. Allerdings kam ich mir besonders klein vor, wenn mich riesige LKW-Räder rechts neben mir drohend begleiteten. Aber immerhin hatte ich diese Giganten überholt! Weder Haltegurte, noch Knautschzone, noch Airbag sorgten für Sicherheit. Nach einigen Jahren gegenseitiger Treue mußte uns leider der TÜV scheiden. Zu meinem Trost kam er nicht auf die Schrotthalde, sondern ein Werkstattleiter hatte ihn ebenfalls gern und motzte ihn auf als sportliches Liebhaber-Gefährt. Es war ein sehr trauriger Augenblick, als ich den Fiat 500 austauschte gegen einen gelben (Post-) Käfer, bei dem später jeder Briefe einwerfen wollte. Mit meinem kleinen Roten fuhr jedoch der neue Besitzer davon – ich sah ihm im Rückspiegel des Käfers so lange nach, bis er in eine Seitenstraße abbog – hin zu einem neuen Leben in schnittiger Form und mit vielen Extras. Das alles konnte ich ihm nicht bieten - er hatte es wirklich verdient. Ja, so ist das mit der allerersten Liebe - man kann sie noch so sehr lieben, verwöhnen, polieren, pflegen - irgendwann ist sie dahin!
Jedenfalls sieht man viele kleine Fiats noch heute in Rom, denn die Parkvorteile sind nach wie vor unumstritten. Außerdem wird er wieder gebaut, und wenn er sogar Auto des Jahres 2008 werden soll, dann ist dieser kleine Bericht ja zeitgerecht.

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Autor: rheinsurf

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