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Film

Schwarze Katz und andere Flaschen

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Vorspann:

Titel: Schwarze Katz und andere Flaschen
Drehzeit: 3 Herbsttage
Hauptdarsteller: Brigitte, Reinhard, Margret, Wolfgang, Rosi, Volker, Bärbel, Lena
- eigentlich nackte Saunis, hier jedoch filmgerecht angekleidet -
Nebendarsteller: Elfi, Hannelore, Uwe, Peter, Klaus, Wirt mit Jeans ohne Po, Botox-Unfall, Quetschkommoden-Lady, 3 Weintrinker im Holzturm
Regie: jeder
Drehbuch: Lena
Kamera: Lena
Beleuchtung: Natursonne
Musik: zeitweise Dirigentin Rosi
Kostüme: Regen- / Sonnen- / Wander - Modelle
Requisiten: viel Rebensaft, Schnitzel, Spanferkel, Schirme, Astra, Mercedes
Produktion: alle

Handlung:

Freitag: Wir trafen uns um 9.oo Uhr bei der „Mosel-Reiseleitung“ Margret und fuhren mit 2 Pkw nach Zell. Eine zügige Fahrt, und der morgendlich trübe Himmel war überzeugt davon, daß er uns Gutes tun will - er wurde immer blauer … diese Eigenschaft gefiel uns so gut, daß wir sie später übernahmen.
S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Als ersten „Boxenstopp“ unserer Astra-Mercedes-Rallye führte uns Margret zum Mittagessen ins Restaurant ihrer Bekannten, Elfi. Und da passierte der erste ungeplante Zwischenfall: Margrets Schnitzel war zu riesig für ihren Appetit. Großherzig wollte sie es teilen, schnitt es durch in 1/3 + 2/3 und bot es ihrem Tischnachbarn Wolfgang an. Der hatte richtig viel Lust auf 2/3 und stach erbarmungslos zu - in das Schnitzel. Und wir dachten, Männer schießen lieber! Das 2/3 landete blitzschnell auf seinem Teller und Margret war erst baff und dann sauer. Es war kein Film-Gag, sondern eine Szene aus dem realen Leben eines hungrigen Saunis. Was lehrt uns das? Wenn Du was abgeben willst, teile es gleichmäßig und vermeide solche folgenschweren Zugriffe. Wolfgang war sich allerdings nicht bewußt, was er damit angerichtet hatte. Der Griff zum 2/3 zog sich als „Roter Faden“ durch unsere Moseltage und wird wohl in die Sauni-Geschichte eingehen. Wir waren alle von Elfis Essen begeistert und sahen dies als gute Empfehlung / Einstand für unsere nächsten Tage.

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S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Nachmittags in der Pension wurden wir von den Inhabern Hannelore und Uwe mit reichlich Sekt begrüßt – das war der erste Test, wie schnell wir lustig sind! Dann bezogen wir unsere Zimmer und danach musste aber endlich auch etwas Bewegung her. Wir marschierten noch im Hellen aus unserem Stadtteil über die Mosel-Fußgängerbrücke in die City von Zell. Um uns herum Weinberge und Laubwald; die meisten Blätter waren rot und goldgelb gefärbt. Vor uns die Kirche mit großem Schild im Hintergrund „Zeller Schwarze Katz“. Wir bummelten durch die Gassen von Zell und erzählten den Schwänen und Enten auf der Mosel, wie gut es uns geht.
S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Margret zeigte uns ihr Geburtshaus, und unser plauderndes Grüppchen hat wohl jemand neugierig gemacht, der plötzlich vor dem Haus stand. Es war ihr Cousin Klaus, der uns in sein Kellergewölbe lockte. So viel Überzeugungskraft, wie die Hexe bei Hänsel und Gretel aufbringen musste, war bei uns gar nicht nötig. Vermutlich waren wir schon geeicht auf Weinduft! Es sah aus, als würden 8 Kellergeister im Untergrund verschwinden - einer nach dem anderen. Der Winzer erklärte uns sein Werk und die Bedeutung der Holz- und Stahlweinfässer. Es gab auch einen ganz wichtigen Nebenraum - kühl, feucht, einfach, dunkel, gruselig … aber sehr urig. Wie an jedem runden Tisch wurden auch an diesem wichtige Entscheidungen getroffen. Wir durften einige Weinsorten und das „Highlight von 1986“ genießen. Die verstaubte Flasche hatte Charme und deren Inhalt erst recht! Wir haben viel gelacht bei dieser ungeplanten Weinprobe, und das nach reichlich Begrüßungssekt! Wir 8 Kellergeister krabbelten irgendwann nach und nach wieder aus dem engen Kellerloch hoch auf die inzwischen dunkle Straße. Auch diesen Eignungstest haben wir bestens bestanden. Wir waren nur leicht abgefüllt - wie das halt bei Flaschen vorkommt - hatten aber noch einen legitimen Alki-Pegelstand und unser Etikett sowie Korken waren noch identisch.
S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Wir landeten dann auf der Außenterrasse des Schlosskellers – gemütlich und kuschelig dank Wärmestrahler! Wir setzten uns an einen schon toll gedeckten Tisch. Unsere leisen Zweifel wischte Margret weg mit den Worten, das sei hier immer so. Obwohl wir gerade beim Kellergewölbe-Boss durch den Wein-TÜV gingen, hatten wir schon wieder Lust auf Wein. Die Kellnerin fragte nicht nach unseren Wünschen und sagte nur, dass der Chef gleich käme. Da wir den und seine Jeans noch nicht kannten, hatten wir ihn weder erwartet noch bestellt. Als er uns nett als Weinproben-Gäste begrüßte, klärten wir ihn auf, daß wir dies gar nicht sind, für die der Tisch reserviert war (ohne Hinweis). Wir fanden rustikale bessere Plätze und nicht so nah am lauten Orchester. Dies bestand aus einer Quetschkommoden-Lady, die oft das Liederanstimmen der Gäste abwartete, um dann etwas verspätet ihren Einsatz zu geben. Dafür strahlte sie uns immer freundlich an und war dankbar für Applaus – wie das eben bei Künstlern ist. Manchmal hat sie sich verheddert und wir erfanden eigene Melodien, die jetzt sicher neu in ihrem Repertoire sind.
Die kleine Speisekarte sorgte für leckere rustikale Zutaten zum Wein, z.B. Flammkuchen mit Käse, Schinkenplatte und mehr. Wir hatten den ganzen Abend eine herrlich verrückte Stimmung, die wir alle genossen haben. Wir waren lustig und sangen schmutzige und artige Lieder; anderen Gästen gefiel das ebenfalls und ein junger Mann hat Lena dann mit Pastoren-Zeremonie „geheiratet“. Wie schön für beide, dass es nur eine Weinlaune war!!! Der Chef in „Jeans ohne Po“ kämpfte am Nebentisch verbal mit seiner Weinprobe gegen den unwiderstehlichen Sound des Schifferklaviers an. Und zweifellos gefiel ihm recht oft der Umweg zu Rosi, wo er jedesmal einen kläglichen Flirt-Versuch startete. Er und seine Schlotter-Jeans ohne Po-Inhalt hatten jedoch keine Chance.
Es gab auch einen kuscheligen großen weißen Hund mit einer Dame an der Leine, die leider einen kosmetischen Unfall erlitten hatte … der Hund war wirklich sehr schön! Ein bisschen könnte sie rein lippenmäßig eine „weiße Massai“ darstellen, die in unserem Film aber nicht vorgesehen war. Sie meinte es gut mit uns und sagte gönnerhaft, sie mag uns Kölner. Das lag daran, dass uns zu wenig Düsseldorfer Liedchen einfielen und wir somit unser Image etwas verfälschten. Dies konnte aber unsere Superlaune nicht erschüttern; wir fühlten uns prima, hatten mit nix und niemand ein Problem, nicht mal mit unserem aktuellen Alki-Pegelstand. Rosi übernahm zeitweise von ihrem Platz am Kopfende des Tisches die Rolle der Dirigentin und in ihren schöpferischen Pausen ging sie in den Keller zum Tanzen - zum Lachen musste sie das wirklich nicht! Ihre bekannt mitreißende Lache hätte sogar einen Eremiten aus seinem Wald-Erdloch hervorgelockt.

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S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Der nächtliche Fußmarsch zurück ging wieder über die Fluss-Brücke. Einer der Nachmittags-Mosel-Schwäne hatte treu auf uns gewartet und ließ nun seine schneeweißen Federn auf dem nächtlich dunklen Wasser leuchten. Wir gingen laut durch den stillen Vorort und nahmen eine stockdunkle Abkürzung. Nach Ankunft vor unserer Pension fehlte niemand - der Beweis für unsere Gemeinschaft und die Fähigkeit zum "Dialog im Dunkeln".
Unser abwechslungsreicher Tag wurde abgerundet durch einen stimmungsvollen Abend!

Samstag: Nach dem Frühstück war mit Uwe eine Wanderung angesagt. Während Freitag wunderbares Wetter war, fielen nun leichte Schauer, die uns aber nicht störten. Nach interessanten fachlichen Erklärungen des Hobby-(Profi-)Winzers Uwe erreichten wir durch die herbstlich gefärbten Weinfelder eine kleine runde Hütte mit tollem Ausblick auf die Mosel und umliegenden Orte. Dort saßen schon 3 gleich gesinnte Herren mit Weinbuddeln. Uwe packte auch die Weinflaschen aus dem Rucksack und somit waren wir konkurrenzfähig. Wir teilten und tauschten unsere Weine aus mit den netten Fremdlingen. Da war nix mit 2/3 und 1/3, sondern die vollen Gläschen nahmen ihren Lauf in der lustigen Runde. Je enger desto wärmer saßen wir zusammengerückt in der Holzhütte. Margret, Rosi, Bärbel nahmen sportlich die schnellen steilen Treppen, wir anderen die weniger anstrengende Strecke auf einem kleinen Wander-Umweg. Inzwischen hatte zum Treffpunkt hoch oben auf der Marienburg Uwes Sohn Peter per Pkw ein Picknick gebracht, bestehend aus Käse, Wurst, Brot - und natürlich Wein! Wir genossen das alles im Freien ohne Regen und mit herrlichen Blick auf Moselschleife und Weinberge.
S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Dann marschierten wir hinunter nach Alf, wo Uwe unsere Schiff-Tickets besorgte. Dann fuhren wir ca. 3 Stunden mit dem Moselschiff und hatten nun die Perspektive vom Wasser aus zu den Ufern mit herbstlicher Landschaft. Als Film-Überraschung stieg irgendwo auch der Hund mit der Botox-Kosmetikunfall-Geschädigten ein, die uns „Kölner“ vom Vorabend erkannte. Nun saßen wir unerwartet mit Botox im selben Boot. Wir hatten wieder die beste Stimmung an Bord. Es schien auch etwas Neid von anderen Bordgästen in der Luft zu schweben. Brigitte und Reinhard hatten sich zeitweise als Galionsfiguren im Friesen-Nerz zur Verfügung gestellt und froren am Bug des Schiffes im Fahrtwind leicht vor sich hin. Bald zog es sie aber wieder in die warme Geborgenheit unserer Sauni-Einheit zurück, wo vor allem die flüssigen Obstsorten bereit standen. Zwischendurch sahen wir besonders steile Weinberge und hatten großen Respekt vor den Winzern, die schwer das ernten und verarbeiten, was wir aus der Flasche genießen.
S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!
Am Ende unserer Mosel-Bootsfahrt war wieder dringend Bewegung angesagt und wir gingen von der Anlegestelle in Zell-City zurück in unsere Pension, wo die Chefin abends ein Spanferkelessen mit warmem Kartoffelsalat für uns bereit hielt. Davor, dazwischen, danach gab es Weinprobe aus 10 Flaschen von Uwes eigener Winzerei im Keller des Hauses, in der er uns vorher seine Arbeit ausführlich erklärt hatte.
Dieser Samstagabend war merkbar ruhiger als Freitag; entweder war es versehentlich die pure Vernunft oder unsere Kondition begann etwas zu hinken. Jedenfalls haben wir alle unseren Wein-Test mit Auszeichnung bestanden. Training ist eben wichtig, auch ohne Doping!

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S c h n i t t , S z e n e n w e c h s e l, A c t i o n !!!

Sonntag: Nach ausgiebigem Frühstück wurden die bestellten Kisten Wein und unser Gepäck in die Autos verstaut, wobei Margrets Mann mit seinem Pkw als „Bagage-Wagen“ für uns eine große Hilfe war. Wir fuhren auf dem Heimweg an der Mosel entlang bis Moselkern und stellten unseren Astra-Mercedes-Konvoi auf dem Restaurant-Parkplatz ab. Brigitte, Rosi und Volker blieben im Restaurant; Wolfgang, Bärbel, Reinhard, Margret und Lena wanderten hinauf zur Burg Eltz durch matschige, steile, schmale Wanderwege. Das nasse Laub verdeckte gefährliche Stolperfallen wie Baumwurzeln und glitschige Steine. Trotzdem tat uns die Wanderung richtig gut. Oben wehte starker Wind und auf die Burgführung haben wir verzichtetet. Nach dem langen Weg zurück wurden die Wanderer von den Platzwarmhaltern im Restaurant schon erwartet, und wir hatten alle noch ein leckeres Mittagessen. Ganz bewusst saß Wolfgang nicht neben Margret - somit konnte sie diesmal ihr Schnitzel ganz allein genießen.
Danach ging es in zügiger Fahrt mit sicherer Konvoi-Manier zurück nach Hause, wo wir uns, unser Gepäck und die mitgebrachten Moselweine wieder in die eigenen Autos verteilten.
S c h n i t t !!!
Es waren drei interessante, abwechslungsreiche, harmonische Tage mit guter Stimmung und Superwetter. Wir haben einstimmig beschlossen, so ein langes Wochenende zu wiederholen.
Nachspann:
Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Requisiten…
sind echt und nicht frei erfunden; Ähnlichkeiten sind nicht rein zufällig.
Handlung…
ist auch nicht frei erfunden; spielt nur in einem virtuellen Film, aber alle Darsteller werden die Szenen des Films im Geiste abgespeichert haben. Das ist mindestens genau so spannend und abrufbar wie auf der Leinwand!
Digitalfotos…
gibt es als Erinnerung anstelle eines realen Films und werden teilweise per PC verschickt.
Inhalt…
Sollten Szenen nicht wahrheitsgemäß geschildert oder gar vergessen worden sein, bittet die Autorin um Nachsicht und Ergänzung bzw. Korrektur nach eigenem Befinden.

… zum Wohle, das uns allen hoffentlich noch lange erhalten bleibt...

Düsseldorf im Herbst

Lena

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Autor: rheinsurf

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