Der Norden – meine zweite Heimat…

Früher sind wir alle in den Süden geflogen. War schön, aber irgend etwas fehlte mir immer. Nur wusste ich damals noch nicht was.

1989 fand ich in einer Zeitschrift Fotos von Dänemark. Ich war fasziniert und musste meinen Mann nicht lange überreden. Wir machten eine Rundreise durch Dänemark und ich dachte als wir auf der dänischen Insel Aero waren – wie im 18. Jahrhundert – einfach traumhaft! Diese Reise hatte meine Liebe zum Norden wieder erneuert. 1965 war ich das erste Mal in Husum zu einer Hochzeit. Morgens die salzige Luft einatmen, den Himmel sehen, die Tiere auf der Weide, die Ruhe, die alles ausstrahlte - das hatte ich wohl nie wirklich vergessen.

Von da an fuhren wir entweder nach Dänemark oder Sylt und später auch nach Holland an die See. Und überall fühlte ich mich wie zu Hause. Das Meer vor der Türe, die schönen alten Häuser mit den Bauerngärten, die kleinen Städte und Dörfer – etwas für die Seele – für meine!

2005/2006 zu Weihnachten und Silvester fuhr ich mit dem Zug nach Usedom. Ich hatte viel darüber gelesen und wollte es mir nun in Natura ansehen. Nach 2 Tagen fing es dort an zu schneien und hörte erst 46 Stunden später wieder auf. An der Ostsee im Schnee zu Weihnachten – so was Schönes hatte ich lange nicht gesehen!

Auch Sylt war natürlich immer wieder mein Ziel, wobei mich im 8. Stock meines Hotels diese Möwe besuchte, natürlich mit Erfolg. Die Insel ist einfach hinreißend in ihrer Schönheit, wobei Keitum und List für mich die schönsten Orte sind.

Und irgendwann wollte ich auch Hamburg wiedersehen und nicht nur immer daran vorbeifahren auf dem Weg nach Sylt oder in den Norden.

Eine Stadt, so vielfältig und interessant, wie nur ganz wenige. Stadtteile zum Verlieben, der Hafen, die Elbe, die Alster, sonntags der Fischmarkt mit Musik - einfach alles was für die Seele. Man kann gar nicht alles aufführen, was diese riesen Stadt ausmacht.

2006 war ich insgesamt 4 x zu allen Jahreszeiten in Hamburg, auch über Weihnachten und habe in der Zeit Cuxhaven, Ahrensburg, Niendorf, Travemünde, Lübeck, Stade, das Alte Land und natürlich auch Sylt wieder besucht. Und überall fühlte ich mich wie zu Hause

Dieses Jahr war ich 2 x in Hamburg und zum Treffen der Sylter-Regio-Gruppe am 3. Oktober in Husum. Husumkarl hatte mich eingeladen und so sah ich nach über 30 Jahren auch diese Stadt mal wieder, da ich Anfang 1980 noch einmal zu einem Kurzbesuch dort war.

Es hatte sich viel verändert, aber der Hafen war noch immer schön und die Krabbenbrötchen noch immer lecker! Das Treffen fand im Schloss-Cafe von Husum statt. Ein wunderschönes Schloss mitten in einem Park und natürlich mit einem Denkmal von Theodor Storm, dem man auf „Schritt und Tritt“ in Husum begegnet. Das Cafe von Rosen umrankt, mit weißen Sprossenfenstern, in einem alten Gewölbe gelegen, umgeben von einem Wassergraben, mit vielen Enten und Möwen, die sich anscheinend sehr wohl fühlten. Einfach nur schön!

Das Treffen war sehr nett und Husumkarl, 2. Botschafter der Gruppe, habe ich danach noch einmal getroffen, um mit ihm einen Kaffee zu trinken mit Blick auf den Hafen und Abschied von Husum zu nehmen. Wir sprachen viel über seine neue Heimat und über den Norden im Allgemeinen. Uns gingen die Themen einfach nicht aus.

Wir halten auch weiter Kontakt. Er berichtet mir weiter aus dem Norden und ich freue mich, Informationen sozusagen aus 1. Hand zu erhalten -:)))

Von Husum aus fuhr ich an einem Tag nach Friedrichstadt, was ich noch nicht kannte. Auch ein Städtchen, wie aus vergangenen Zeiten mit seinen Grachten, den schönen alten Häusern und dem leckeren Fisch, den man dort essen kann.

St. Peter-Ording habe ich ebenfalls besucht mit seinem endlosen Strand, seiner Arche Noah als Cafe, den Strandkörben auf Stelzen und dem weiten Blick auf die Priele und das Meer – wenn es denn mal „anwesend“ ist.

Und natürlich habe ich auch wieder einen Abstecher nach Tondern/Dänemark gemacht, was von Husum in 1 Stunde zu erreichen ist. Diese alte dänische Stadt hat es mir angetan. Da ich viele der kleinen Orte in DK von früher kenne, war es, als wäre ich nie weggewesen.

Aber auch die See in Holland ist sehr schön. Ich war im Oktober für 10 Tage in Zandvoort, wobei es in der Nachsaison sehr ruhig ist und man die Nordsee fast für sich alleine hat. Der alte Kern von Zandvoort ist einfach sehenswert, mit seinen engen Gassen, den oft winzigen Vorgärten, liebevoll dekoriert mit Pflanzen und Dekos. Es gab viel zu sehen und vor allem viel zu fotografieren.

Wer abseits von Trubel und Shoppen durch diese Orte geht, wird immer kleine Oasen finden, die Ruhe und Beschaulichkeit ausstrahlen und an denen man sich erfreuen kann.

Und natürlich freue ich mich schon jetzt auf meine nächste Reise in den Norden!!

Eingesandt von HeideG