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Ein Tag in Hattingen an der Ruhr am 09. Dezember 2004

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Eine kleine interne Umfrage ergab, dass nicht jeder weiß, wo Hattingen liegt. Ganz schön peinlich, wenn man sich z.B. in New York ganz genau auskennt. Aber ganz sicher wissen es nun 9 nette Feierabend - Mitglieder (6 Damen, 3 Herren), die am Donnerstag, 09.12. Hattingen und Umgebung erkundeten. Die Idee hatten zwei Damen, die sich schon auskannten und dafür sorgten, dass sich der Rest der Gruppe nicht verlaufen oder verloren gehen konnte.
Jeder von uns freute sich auf eine Ablenkung vom Alltagstrott. Also fuhren wir gut gelaunt mittags vom Hauptbahnhof Düsseldorf per S-Bahn los und nach paar "Umsteigern" kamen wir in Nierenhof an. Von dort ging es "per pedes" weiter in Richtung Hattingen. Einer von uns muss wohl den Telefondraht "nach oben" mit Erfolg genutzt haben; denn es war ein traumhaft schönes, gesund - kaltes Winterwetter mit blauem Himmel und viel Sonne. Es wäre vermessen gewesen, auch noch den Schnee herbeizuwünschen. Das hat natürlich die schon vorhandene Motivation noch erhöht. Die vorher für die Route "angedrohten Berge" entpuppten sich zum Glück als bezwingbare Hügel.
Unsere Wanderschuhe kämpften sich durch das tiefe Herbstlaub, und der darunter nach dem Nachtfrost aufgeweichte Waldboden war jedenfalls freundlicher zu unseren Rückenwirbeln als harter Asphalt. Die noch nicht von der Sonne geküssten Wiesen und Büsche sahen mit ihrem Raureif gespenstisch grau aus und hätten sich gut geeignet für eine Gruselfilm - Kulisse. Am Waldrand begleiteten uns kleine Bäche und weite Felder. Zweifellos hatten vor uns schon einige Reitpferde diese Wege getestet; denn sie hatten unübersehbar ihre Spuren in Form von "Äpfelchen" hinterlassen. Eigentlich ist ja jetzt mehr die Zeit für Bratäpfel anstatt für solche, die unterm Schuhprofil ihr Unwesen treiben.
Kurz vor Hattingen legten wir in warmer Sonne eine kleine Pause ein, die sich gut für ein Foto eignete. Das digitale Ergebnis zeigt eine lustige Gruppe, jeder einzeln warm verpackt. Auch haben wir uns von dort vorsorglich telefonisch im Rathaus - Café angemeldet, wo wir dann um 14.45 Uhr eintrafen. Es war ein kleiner Raum, wie in den alten Fachwerkhäusern üblich. Hier tat erstmal ein warmes Getränk gut, und natürlich regt die frische Luft beim Wandern auch den Appetit an. Die dann servierten recht großen Teller kämpften um einen Platz auf den kleinen Bistro - Tischen. Aber da nicht nur die Teller, sondern auch wir flexibel sind, fanden sogar noch Tassen, Gläser und Kerzen Platz.
Nach der Stärkung bummelten wir dann (noch bei Tageslicht) durch die Altstadt von Hattingen, dessen Charme unverkennbar aus Bergischem und Ruhrgebiet besteht. Schieferfassaden mit grünen Fensterläden wechseln sich ab mit alten restaurierten Fachwerkhäusern, die enge verträumte Gassen bildeten und verschiedene Plätze einrahmten. Langsam ging es über in Dämmerung, so dass die weihnachtlich dekorierten alten Häuser besonders romantisch wirkten. Und natürlich durfte auf dem Weihnachtsmarkt der Glühwein nicht fehlen, der immer gern als Alibi gegen die Kälte genannt wird - auch wenn keiner friert!
Das alte Rathaus hatte eine besondere Art von Adventskalender zu bieten: An der Fassade hingen neben oder unter oder über jedem der vielen kleinen Fenster Jutesäcke mit Zahlen drauf. Die ersten 8 Säcke hatten schon Weihnachtsbilder enthüllt. Und heute also um 17.oo Uhr war der 9. Sack an der Reihe. Viele Besucher hatten sich auf dem Rathausplatz versammelt und warteten geduldig, was wohl der 9. Tag zeigt. Man hat ja nicht oft die Chance zu erleben, was ein Jutesack mit roter Schleife in seinem Inneren zu bieten hat. Endlich erschien am Fenster das Märchenwesen Frau Holle. Sie erzählte und sang und dichtete sehr viel und sehr lange. Somit kam auch hier das Alibi gegen Kälte zum Zuge, diesmal in Form von Eierpunsch - auch natürlich zur Überbrückung der Wartezeit. Allerdings machte das die Aktionen der Frau Holle auch nicht schneller. Sie musste noch jede Menge Schneeflocken aus ihren Kopfkissen auf die unten stehende Menschheit ausschütten. Die trug es denn auch mit Fassung und Geduld. Endlich geschah es, dass sie ganz langsam den Sack Nr. 9 hochzog und das darunter liegende Geheimnis lüftete - ein Gemälde, wie die anderen 8 vorher.
Nun hatten alle Seelchen Ruh - die aus dem Märchen und die auf dem Marktplatz - und konnten unbeschwert weiter über den gemütlichen Weihnachtsmarkt bummeln, der sich inzwischen - ebenso wie die gesamte Altstadt - im Dunkeln mit prächtiger Weihnachtsbeleuchtung präsentierte.
Hattingen hat eine wunderschöne Altstadt, die unbedingt sehenswert und auch für Nichtwanderer gut erreichbar ist.
Für uns war es jetzt an der Zeit, mit der S-Bahn zurück zu fahren. Da wir aber in Essen sowieso umsteigen mussten, hatte jemand die tolle Idee, dort noch den bekannten Weihnachtsmarkt zu besuchen. Spontaneität scheint eine unserer Stärken zu sein; also gingen wir vom Hauptbahnhof Essen die lange Fußgängerzone entlang. Der diesjährige Weihnachtsmarkt präsentierte als Gastland Polen. Auf der Hauptstrasse und ebenso in den Seitenstrassen waren viele Stände aufgebaut. Wir entschieden uns für einen weiteren heißen roten Drink auf einem Platz mit elektrischem Sternenhimmel, der besonders toll dekoriert war. Und als so genanntes vorgezogenes "Betthupferle" genossen wir also Glühwein, gebrannte Mandeln, Matjesbrötchen, Bratwurst, Printen. Natürlich nicht eine Person alles hintereinander oder gleichzeitig. Aber diese Köstlichkeiten verteilten sich auf uns alle Neune, so dass jeder zum Abschluss des Tages noch potentielles Bauchweh oder gute Verträglichkeit erwarten konnte.
Der Essener Weihnachtsmarkt - Besuch war ein schöner Ausklang des Tages und um 19.45 Uhr hatte uns die S-Bahn wieder. Wir erinnern uns an einen wunderschönen, erlebnisreichen Tag mit 9 netten, harmonischen, zufriedenen, gut gelaunten, lustigen Feierabend - Leuten.
Und wann, wohin, mit wem geht`s wieder los?

Autor: rheinsurf

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