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Flippi, Elaine und Porretsch in Mondorf-les-Bains

Eigentlich war ja für Samstag, den 30. August 2003 eine Wanderung im Bereich
Mettlach-Orscholz-Saarschleife angesagt. Doch als die gemeldeten Mitglieder der Reihe nach wieder absagten, musste die vielversprechende Wanderung, die mit Sicherheit sehr schön und interessant geworden wäre, kurzfristig ausfallen.
Warum, so fragten sich Flippi und Elaine, die Botschafterinnen der Regionalgruppen: Deutsch-Luxemburgischer Grenzbereich und Saarland, warum sollen wir diesen Tag, den wir doch für uns sowieso verplant haben, nicht doch noch sinnvoll nutzen und gestalten?
Ein Ziel für eine Info- und Besichtigungsfahrt war schnell gefunden.
Flippi wollte immer schon mal das Kurstädtchen Bad Mondorf in unserem Nachbarland Luxemburg kennen lernen.
Aus dem Internet holte sie sich die nötigen Infos und dann konnte es losgehen.
Eingeladen waren ja eigentlich alle Mitglieder der beiden Regionalgruppen, sich den beiden Botschafterinnen anzuschließen, doch die einzige, die das dann auch tat, war ich, bei Feierabend bekannt als Porretsch, und ich habe es keinesfalls bereut, dabei gewesen zu sein.
Treffen wollten wir drei uns vormittags um 11.00 Uhr vor dem Thermalbad
Doch schon nahm das Schicksal seinen Lauf, denn wir ahnten ja nicht, dass es im Bereich des Thermalbades zwei Parkplätze gibt mit zwei völlig entgegengesetzten Zufahrten.
Ich fuhr gemütlich nach Losheim lies meinen fahrbaren Untersatz bei Elaine stehen und weiter gings mit ihr nach Bad Mondorf.

Begeistert hatte mir Elaine am Tag zuvor am Telefon verkündet, dass wir dank der endlich fertiggestellten Autobahn Saarbrücken-Luxemburg, von Merzig aus nur noch 15 Minuten bis Bad Mondorf brauchten, also incl. der 30 Min. Fahrzeit von Losheim nach Merzig insgesamt ca. 45 Minuten. Diese Rechnung ging dann auch tatsächlich auf, und so waren wir schon um 10,45 Uhr am vereinbarten Treffpunkt angekommen.
Elaine war mächtig stolz, dass sie es endlich einmal geschafft hatte, vor der immer superpünktlichen Flippi am Treffpunkt zu sein. Flippi hatte die weiteste Anfahrt, und so war es für uns auch zunächst ganz normal, dass sie noch nicht da war.
Das Wetter war bei unserer Ankunft noch nicht sehr einladend. Der Himmel war grau und bedeckt, doch es regnete Gott sei Dank nicht. Wir schlenderten über den großen Parkplatz, selbstverständlich immer die Zufahrt im Auge behaltend.
Es wurde elf, es wurde halb zwölf, doch von Flippi noch keine Spur.
Abwechselnd schob immer eine von uns Wache an der Parkplatzeinfahrt, während die andere einen Erkundungsgang im Gelände des Thermalbades und Parkhotels unternahm.
Dabei entdeckte Elaine zuerst den lustigen Brunnen "Maus und Katti", an dem sie dann auch gleich ein paar Aufnahmen machte. Zwei riesengroße Katzen mit grimmiger Mine, im Jagdanflug auf zwei kleine Mäuse, die am Rande des Brunnens liegen und sich vor Lachen die Bäuche halten. Dazu eine Sektflasche, aus der sich sprudelnd Brunnenwasser in ein Sektglas ergießt, von dem allerdings nur noch der Stiel übriggeblieben ist. Möglicherweise hat irgendwann ein nächtlicher Besucher in Sektlaune das Wasser tatsächlich für Sekt und das Glas für echt gehalten und sich dann seiner gewaltsam bemächtigt. Es muss eine lustige Legende oder Anekdote sein, die den Hintergrund zu diesem Kunstwerk bildet.
Als um 12.00 Uhr immer noch nichts von Flippi zu sehen war, machten wir uns ernsthafte Sorgen. Wenn sie sich verfahren, oder ein Panne hätte, würde sie doch anrufen vom Handy aus. Hoffentlich hatte sie keinen Unfall.
Daran, dass es auch manchmal "Huddel" mit der Handy-Technik geben kann, dachten wir nicht, mussten es aber dann später von Flippi erfahren.
Um 12.00 Uhr beschlossen wir, nicht mehr länger zu warten. Wir machten noch einen Erkundungsgang durch das kleine Badestädtchen und mussten dabei feststellen, dass dieses doch noch nicht den Flair eines mondänen Badeortes besitzt.
Im Ort schoss Elaine noch einige Fotos, dann gingen wir zurück zum Parkplatz, wo leider immer noch keine Spur von Flippi zu entdecken war.
Wir einigten uns darauf, zurückzufahren, zunächst nach Schengen, wo Elaine noch tanken wollte. Zum Mittagessen wollten wir nach Perl fahren.
Kurz vor Schengen dann endlich, das Handy-Signal. Es war Flippi, die uns reuevoll erzählte, dass sie vor lauter Begeisterung über die Schönheiten des Luxemburger Ländchens noch eine (unfreiwillige) Fahrt quer durchs Land gemacht hat. Anrufen konnte sie uns nicht, weil sie, wie schon erwähnt, Huddel mit der Technik hatte.
Außerdem war sie bereits kurz vor zwölf auf dem, uns bis dahin unbekannten zweiten Parkplatz, wo sie nach uns Ausschau hielt, derweil wir auf dem anderen Parkplatz im Auto saßen und sinnierten wie wir weiter verfahren sollten.
Jetzt war sie im Vier-Sterne-Hotel "Du grand Chef", von wo aus sie den Anruf tätigte.
Wir fuhren die 5 km von Schengen wieder zurück und trafen Flippi dann endlich auf dem großen Parkplatz. Es gab eine freudige Begrüßung. Flippi war sehr zerknirscht und fühlte sich verpflichtet, uns zum Mittagessen in das Vier-Sterne-Hotel einzuladen. Diese Einladung lehnten wir beide vehement ab, denn eine so harte Strafe hatte sie nun doch nicht verdient.
Ins Hotel "Du grand Chef", wo Flippi so freundlich behandelt wurde, obwohl sie doch nur telefonieren wollte, kehrten wir dann zum Mittagessen ein.
Elaine und ich waren zunächst skeptisch, ob wir uns die Preise in einem Hotel dieser Klasse auch leisten können. Doch Flippi war von der Freundlichkeit in diesem Haus so angetan, dass sie sich direkt verpflichtet fühlte, dort zu essen.
Wir haben es dann auch später nicht bereut, denn wir wollten uns doch an diesem Tag selber ein bisschen verwöhnen. Das Ambiente war gepflegt, bis komfortabel, der Service hervorragend, das Essen ausgezeichnet und reichlich, ja selbst die Preise waren zu unserem großen Erstaunen sehr moderat und christlich.
Als wir das Hotel verließen, lachte die Sonne von einem strahlend blauen Himmel.
Wir hatten uns gefunden, waren gesättigt, die Sonne lachte und die Welt war schön, was wollten wir noch mehr?
Doch wir wollten noch mehr, wollten jetzt endlich sehen, was Bad Mondorf alles zu bieten hat. Also machten wir uns unternehmungslustig auf die Socken, um Bad Mondorf zu erobern.
Doch schon nach wenigen Minuten fragten wir uns enttäuscht, "ist das schon alles?" Wo ist denn der 50 ha. große Kurpark, von dem Flippi im Internet gelesen hat?.
Es gab zwar reichlich Hinweisschilder vor dem Thermalbad, doch wir konnten nicht all zuviel damit anfangen. Unsere französischen Sprachkenntnisse hatten zwar ausgereicht, um im Hotel unser Essen einigermaßen nach unseren Vorstellungen zu bestellen, doch jetzt bei der Beschilderung waren wir schon überfordert.
Wir marschierten dann einfach drauflos und standen irgendwann vor einer kleinen Baustellenabsperrung, hinter der wir dann endlich die große Parkanlage entdeckten. Doch wo war jetzt der Eingang?
Wir fanden ihn als winziges Schlupfloch direkt neben der Baustellenabsperrung. Endlich waren wir nun da, wo wir ja eigentlich hinwollten.
Bei herrlichem Sonnenschein schlenderten wir durch die großen Anlagen unter alten Bäumen und riesigen Platanen, durch englische Gärten, durch den Rosengarten, den Kräutergarten usw. Am Ufer des kleinen Flüsschens, das durch die Anlage läuft, fanden wir Stauden und Pflanzen, die wir alle drei noch nie gesehen hatten. Wir ruhten uns aus auf der Terrasse eines kleinen, wunderschönen Palais und ließen uns von der milden Spätsommersonne verwöhnen. Endlich war auch die Sonne wieder ein Hochgenuss, was man ja in den vorausgegangenen Wochen nicht gerade behaupten konnte.
Im Nu verging die Zeit beim Plaudern und Staunen, und wir merkten gar nicht,
was sich hinter uns am Himmel zusammenbraute.
Flippi hat sie zuerst wahrgenommen, die drohende, dunkle Wolkenwand, die nichts Gutes verhieß. Doch wir hatten Glück, gerade zu diesem Zeitpunkt waren wir bei einem Restaurant im Park angekommen.
Wir setzten uns zunächst noch auf die Terrasse mit schönem Blick auf die Kuranlagen, doch schon nach wenigen Minuten öffnete der Himmel die Schleusen, und es prasselte ein kräftiger Schauerregen hernieder. Bei den ersten Tropfen flüchteten wir mit den anderen Gästen ins Innere des Restaurants, wo wir das Ende des Schauers abwarteten.
Flippi und Elaine tranken mit bitteren Minen einen Cappuccino, und ich sah es an ihren Gesichtern, dass sie dabei nicht gerade Hochgenuss empfanden. Dabei schimpften sie über den Preis, der genau so hoch war, wie im Vier-Sterne-Hotel. Ich zog es vor, meine ausgetrocknete Kehle mit einem erfrischenden Getränk zu befeuchten.
Der Regenschauer verlief harmloser und kürzer, als wir angesichts der drohenden Wolkenwand befürchtet hatten, und so konnten wir uns schon bald auf den Rückweg machen. Wir besichtigten dann noch den Eingangs- und Kassenbereich des Thermalbades, der sehr großzügig und geräumig gestaltet ist und ließen uns noch eine Preisliste für die Benutzung der Badeeinrichtungen geben. Dabei stellten wir fest, dass es sich nicht lohnt, von uns aus nach Bad Mondorf zum Baden zu fahren, weil es auch in unserer Nähe ähnliche Einrichtungen gibt, z.B. das neue Bad in Merzig, gespeist mit der Bietzener Heilquelle, oder bei uns in Weiskirchen das Vitalis-Bad mit medizinischer Badeabteilung.
Gegen 18.00 Uhr verabschiedeten wir uns auf dem großen Parkplatz, wo sich unsere Wege wieder trennten. Wir hatten einen schönen, erlebnisreichen, aber auch erholsamen Tag hinter uns, der sich eigentlich in ähnlicher Form ab und zu wiederholen sollte. Falls wieder einmal eine Wanderung ausfällt, (was wir ja eigentlich nicht hoffen) wird sich sicher auch wieder ein interessantes Ziel in einem unserer Nachbarländer oder auch in unserem eigenen Land finden, in das sich eine solche Excursion lohnt.
Es bliebe dann zu hoffen, dass sich doch einige Mitglieder mehr anschließen, um gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen.
Dir, liebe Flippi, werden wir dann ans Herz legen, bei aller Begeisterung für die schönen Landschaften, keine Länderfahrt mehr zu unternehmen, denn nicht alle unsere Nachbarländer sind so klein und überschaubar, wie das schöne „Luxemburger Ländchen“.

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