Auf der Wasserfallen im Schweizer Jura
Schleppend gingen die Anmeldungen für den schönen Ausflug, den uns Charly ermöglichte, ein. Letztendlich waren wir dann doch 11 vergnügte Personen, die an der Gondel bei Reigoldswiel im „Fünflibertal“ eintrafen.
Nanu, Fünflibertal? Ich machte mich kundig und konnte erfahren, dass dieses Tal durch die „Heimposamenterei“ (Seidenbandweberei) bekannt wurde. Die Arbeiten wurden in Heimarbeit gefertigt und im Stundenlohn von fünf Franken (Liber) vergütet. Das Tal ist noch sehr ursprünglich, ländlich, obwohl es sich so nah bei Liestal und Basel befindet.
Wir ließen uns natürlich in einer Gondel nach Wasserfallen in 922 m Höhe schaukeln, und hatten bereits in unserer Kabine Hochstimmung; in den anderen zwei wird es auch nicht anders gewesen sein?
Oben angekommen, steht man in einem wunderschönen Wandergebiet inmitten der Berge des Schweizer Jura. Für Unterhaltung in vielerlei Form für Jung und Alt, wie Klettergarten und Spielplätze, wird dort oben gesorgt; ein lohnender Ort die Zeit zu verbringen!
Wir steuerten aber das Lokal „Hintere Wasserfallen“ an, das wir in ca. 30 Minuten erreichten. Heiß und schwül war es selbst auf der Höhe, aber wir hatten viel Zeit und brachten den Weg sehr gemütlich mit „Schwatzpäuschen“ hinter uns.
Im Lokal hatten wir viel Platz mit traumhafter Aussicht und waren nun gespannt auf die angekündigte „Berner Platte“. Ja, ehrlicherweise hatten die meisten von uns Bedenken, dass eine Riesenportion serviert wird, aber an diesem Donnerstag war ja „Seniorentag“. Eigentlich eine schöne Einrichtung, denn somit ist an diesem Tag alles etwas kleiner und auch günstiger, eben seniorengerecht. Alles auf der Platte schmeckte sehr gut, nebst dem Glas Rotwein das dazu serviert wurde, und zu unserer Freude hatten wir auch viel Spaß mit der Bedienung.
Die Berner Platte hat sogar eine eigene Geschichte und ist sehr beliebt in der Schweiz: Am 5. März 1798 besiegten die Berner Truppen bei Neuenegg die Franzosen. Gleichzeitig marschierten aber die Franzosen in Bern ein. Die tapferen Krieger wollten dies alles nicht fassen. Somit beschlossen die (klugen) Frauen zuhause, ihre heimkehrenden Männer besonders gut zu verköstigen und so zu trösten. Sie trugen alles zusammen was die Höfe hergaben und so entstand die „Berner Platte“, die es bis heute in dieser Form noch gibt!
Vier Stunden hielten wir es in dem schönen Gasthaus und zuletzt auf der Terrasse aus, bis wir uns wieder auf den Weg zur Gondel machten. Einen schönen, unterhaltsamen Tag hat uns Charly – Obelix beschert – ein herzliches Dankeschön!
Wir schwebten wieder entspannt in den Gondeln zum Ausgangspunkt, aber Markus musste dann doch noch eine Attraktion ausprobieren und rollte mit einem Trottinett ins Tal. Sein Urteil war, dass es besonders auf den teilweise ausgewaschenen Schotterwegen doch nicht ganz so leicht zu händeln war, wie man sich dies vorstellen mag. Also doch nichts für vorsichtige Senioren und Seniorinnen!
Die Fotos sind von Charly, Markus und Käthe
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