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Januar - Treffen 2023
Im Dreiländermuseum Lörrach trafen wir uns am 13. Januar 2023 wieder einmal, die Freund*innen der Feierabendgruppe „Dreiländereck.“ Mit der dort zur Zeit laufenden Ausstellung „Der Rhein“ macht das Museum seinem Namen alle Ehre. 38 Museen entlang des Rheins, von Laufenburg bis Bingen, haben sich zu einem Netzwerk Museen zusammengeschlossen und präsentieren in einer grenzüberschreitenden Ausstellungsreihe die Bedeutung des europäischen Stromes.
In Lörrach wird eine Überblicksausstellung zu diesem Thema gezeigt. Wir wurden kundig von der Kuratorin Frau Claasen geführt. Viele Themen, die in den Spezialmuseen vertieft werden können, werden hier angerissen: Archäologie, Kunst, Literatur, Musik, Ökologie, Technik- und Zeitgeschichte, der Rhein als Verkehrsachse ....
Seinem Namen als Dreiländermuseum verpflichtet, zeigen drei Abteilungen dass die unterschiedlichen historischen Erfahrungen der jeweiligen Anrainerländer zu einem unterschiedlichen Blick auf die Rheinregion geführt haben.
In der Schweiz ist der Rhein zwischen Bodensee und Basel bereits in Antike und Mittelalter die zentrale Verkehrsachse, mit wichtigen Brücken und römischen Ansiedlungen.
(Foto: Radierung aus dem 18. Jd. von Claude-Louis Châtelet. Die Abbildung des Rheinfalls von Schaffhausen ist ein "Guckkastenbild", deshalb seitenverkehrt.)
In Frankreich wird der Rhein in seiner ganzen Länge als natürliche Ostgrenze des Landes gesehen.
Und Deutschland? Dort wird mit dem Mythos vom „Vater Rhein“, mit heroischen Denkmälern, patriotischen Ländern und Gedichten die Idee vom urdeutschen Strom untermauert.
Wir, die wir in der heutigen Zeit leben und hoffentlich auch die nach uns kommenden Generationen erleben die Regionen links und rechts des Rhein als gemeinsamen Kulturraum, berufen uns auf gemeinsame Wurzeln und sind bestrebt, die aufkommenden Probleme durch Umweltbelastung und Klimawandel gemeinsam zu lösen.
Viele weitere Themen der Überblicksausstellung erläutert uns die Kuratorin im weiteren Verlauf der Führung.
Karten, Gemälde, Stiche, sie alle zeigen, dass der Rhein vom 30jährigen Krieg bis zum Ende des 2. Weltkrieges immer, immer wieder Schauplatz für Kriege gewesen ist.
Eindrucksvoll die Karten von den Vauban-Festungen, z.B. Breisach und Neuf-Brisach. Welch ein Aufwand!
Detailreiche Karten zeigen die Rheinregulierung, die nach den Plänen von Johann Gottfried Tulla in den Jahren 1817 – 1876 durchgeführt wurde und wodurch der Lauf des Rheins 100 km kürzer wurde.
Ein anderes Kapitel ist der Nutzung der Wasserkraft gewidmet mit Fotos von den Flusskraftwerken Laufenburg, Rheinfelden und Kembs.
Auch das Thema Umweltzerstörung durch Industrialisierung, Schadstoffbelastung des Wassers, Aufheizen des Wassers durch Atomkraftwerke wird nicht ausgespart und uns durch alte Plakate in Erinnerung gerufen.
Ich kann gar nicht alle Facetten der Ausstellung aufzählen, so reichhaltig ist die Themenvielfalt.
Sogar Rheingold bekommen wir zu sehen – ein Golddukat geprägt aus Gold, das aus dem Rhein gewonnen wurde. Die Rheinregulierung und die Umleitung der Aare in den Bielersee, die Gold aus dem Gestein der Alpen in den Rhein führte, führten zum Ende der Goldwäscherei im Rhein.
Wir beschließen unseren geführten Rundgang mit einem Blick in eine gemütliche Weinstube...
...und finden uns dann, traditionsgemäß, zu einem abschließenden Zusammensein in der Villa Aichele wieder, einem schmucken neobarocken Haus, zu Kaffee, warmen Apfelküchle .... Lebhafte Gespräche erfüllen den ganzen Raum. Stimmen werden laut: “Zur Rheinregulierung hätte ich gern noch mehr gesehen“ Oder: „Fotos zum Thema Wasserstraße, die würden mich noch intensiver interessieren“. Und: „die Antike ist viel zu kurz gekommen...“
Das war doch sicher das Ziel der Ausstellungsmacher, uns neugierig zu machen, das jeweils eigene Interessengebiet an anderem Ort des Museumsnetzwerkes noch zu vertiefen?
Herzlichen Dank Barbara, dass du mir diesen Bericht zu schreiben abgenommen hast!
Was wir zu sehen und hören bekommen haben, ist kaum in einen überschaubaren Bericht zu packen, aber dein Bericht macht bestimmt einige neugierig. Es lohnt sich, denn die Ausstellung ist sehr ideenreich und anschaulich aufgebaut, Käthe!
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