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Kunsthistorische Kleinodien im Kaiserstuhl


Am 13. April erlebten wir Dank Barbara – sternwald einen geschichtsträchtigen und unterhaltsamen Tag im Kaiserstuhl.

Es war nicht nur der Besuch der beiden Kleinodien St. Vitus in Wasenweiler und St. Michael in Niederrotweil, sondern auch die lebhaften Unterhaltungen bei der Einkehr in der Gaststätte in Wasenweiler und zum Abschluss im Café Lilie im Liliental.

„St. Vitus“ zwischen Ihringen und Wasenweiler steuerten wir zuerst an. Eigentlich ist dieses kleine Kirchlein leicht zu übersehen, das beim aktuellen Friedhof von Wasenweiler steht, wo es früher einen kleinen Ort namens „Neunkirchen“ gab. Mitte des 19. Jhdts. wurde St. Vitus zum Glück durch eine Bürgerinitiative vor dem Abbruch bewahrt, denn erst 1919 wurden die fast vollständigen und kostbaren Secco – Malereien entdeckt.

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Ernst Heim führte uns mit ausführlichen Erklärungen von einer Darstellung zur nächsten. Hier muss ich anfügen, dass ich diesen Bericht nicht ohne Barbaras erarbeitete Unterlagen schreiben könnte. Leider konnte ich unseren Führer Ernst Heim schlecht verstehen und so bekam ich einige Zusammenhänge nicht mit. Markus übernahm die perfekte Ausleuchtung während ich versuchte den angestrahlten Bilderzyklus abzulichten.

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Die Abbildungen zeigen die Märtyrergeschichte und auch Wunder des Heiligen Veit (Vitus). Veit, geboren auf Sizilien als Sohn eines heidnischen Senators, wurde aber von seiner Amme Crescentia und Erzieher Modestus zum Christentum erzogen. Gestorben ist er im Jahr 304 in Lukanien (Süditalien).

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Im Chor sind überlebensgroße Apostel abgebildet, die man an den beigefügten Attributen erkennen kann. Dies führte auch später zu lebhaften Diskussionen unter uns, warum welches Attribut überall bei den verschiedenen Aposteln zu sehen ist.


„Hans Sixt von Staufen“ erschuf ca. 1520 den kunstvollen Altar, der heute hinter Glas bei gleichbleibendem Klima verschalt ist, damit er unbeschadet bleibt. Auch dies wäre nochmals eine eigene Geschichte, denn nur durch einen Zufall weiß man von Sixt von Staufen überhaupt etwas.

Auf dem Gottesacker befindet sich auch das Grabmal von Graf August von Bismarck, ein Cousin 3. Grades des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Er besaß große Ländereien und Gestüte im Liliental und war ein großer Förderer und wesentlich an der Erhaltung der Kapelle beteiligt.

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Nach fast 1,5 Stunden Erklärungen freuten wir uns auf „Kopferholung“ und gutes Essen im Landgasthof Sonne in Wasenweiler. Dafür quetschten wir 13 Personen in drei Autos, um nach dem Essen zusammen nach Niederrotweil zu gelangen.


Die katholische Kirche „St. Michael“ in Niederrotweil ist von außen sowas von trotzig. Sie wurde sichtlich wehrhaft erhöht mit einem Mauerring versehen gebaut. Urkundlich erwähnt wurde sie bereits im 10. Jhdt. und gehört zu den ältesten Gotteshäusern im Breisgau. Dieses Kleinod wurde immer wieder etwas erweitert und in neuerer Zeit wunderschön restauriert.


Historische Zusammenhänge lassen schließen, dass der Auftraggeber des wunderschönen Choraltars die Abtei St. Blasien sein muss und ein Vorläufer des glanzvollen Breisacher Münsteraltars ist. Der Erschaffer und Künstler dieses Altars wird in der Fachwelt noch immer diskutiert. Das Monogramm HL deutet auf den Sohn Hans Loy der Bildhauerwerkstatt Michel Loy in Regensburg hin. Leider gibt es von Hans Loy nur Einträge in Steuerbüchern und Kaufbelegen, aber sein Lebenslauf ist leider unbekannt.

Man steht vor den reichen Malereien, Figuren und Plastiken und kann nur staunen, was den Erschaffern so alles einfiel in ein Bildnis einzupacken.

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Die St. Michaelskirche wurde 1933 Staatseigentum wegen den kostspieligen Restaurierungen.

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Heute ist dieses restaurierte Kirchlein ein besonderes Schmuckstück und für kunsthistorisch Interessierte sehr empfehlenswert. Jede Figur und jede Darstellung hat eine interessante Geschichte, die erzählenswert wäre.

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Wir beschlossen dann einstimmig, noch miteinander im Café Lilie im Liliental einzukehren, wenn wir uns schon so nahe an diesem schönen Ort befinden.

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Einen wunderschönen, harmonischen Abschluss haben wir somit an diesem historisch speziellen Tag erlebt; Danke Barbara!

Autor: shanai

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