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Das Leben in der Steinzeit

Die Ausgrabungen auf der Insel geben uns kein Bild eines kontinuierlichen Wandels der Besiedlung der Insel. Es gibt eine Ausgrabung aus der Zeit10.000 – 8.000 vor Christus in Akrotiri. Die nächsten 3.000 Jahre können bisher nicht belegt werden.
Erst gegen 7.000 vor Christus gibt es plötzlich Beweise für Dorfgemeinschaften, die Ackerbau und Tierzucht betrieben,
Diese Kultur , dessen größte Ausgrabung sich in Chirokitia befindet ( es gibt ca. 20 weitere Siedlungsplätze), wird das präkeramische zyprische Neolithikum genannt. Präkeramisch, weil damals das Töpfern noch nicht bekannt war.
Chirokitia wurde 1934 entdeckt und von 1936 bis 1946, und dann erst wieder in den siebziger Jahren , ausgegraben und erforscht.
Durch diese Ausgrabungen wissen wir heute, wie die Menschen in der Steinzeit gelebt haben.
Das Grundelement der Architektur ist der Rundbau. Die Rundhäuser hatten einen äußeren Durchmesser zwischen 2,30m und 9,20 m und einen inneren Durchmesser zwischen 1,40m und 4,80 m.
Gebaut wurde ausschließlich mit Stein, Lehm und Holz.


Die Ausstattung richtete sich nach der Nutzung. So gab es Vorsprünge, niedrige Mauern und meist trapezförmige Podeste, die die Räume in Arbeits- und Ruhezonen aufteilten.
Gekocht wurde zumeist außen, denn das Klima war auch damals ein mediterranes Klima, mit heißen und trockenen Sommern und milde und regnerische Winter, die nur durch kurze instabile Frühjahrs- und Herbstmonate getrennt wurden.
Die Menschen waren kleiner als heute und nur durchschnittlich 1,61 m groß.
Interessant ist, das es keinerlei Funde von Kultstätten gab und gibt.
Lediglich die Bestattungspraktiken und die Wanddekorationen geben uns einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Menschen im Neolithikum.
Die Toten wurden mit Grabbeigaben in Gruben im Inneren der Bauten bestattet. Sie blieben also bei der Familie.
Als Werkzeuge und als Schmuck wurden Knochen und Steine bearbeitet und verwandt.


Chirokitia
die alte Siedlungsstätte in Chirokitia


Ernährt haben sich die Menschen von Ackerbau, Viehzucht und der Jagd.
Angebaut wurde Einkornweizen , Emmer und Gerste. Außerdem dienten die Früchte der wilden Bäume, wie Pistazien, Feigen, Oliven und Pflaumen und wilde Hülsenfrüchte wie Linsen, zur Nahrung.
Schafe, Ziegen und Schweine wurden außerhalb des Dorfes gehalten. Nachweise für Pferche fand man bisher nicht.
Gejagt wurde der Damhirsch, mit Spießen, deren Spitzen im Feuer gehärtet wurden, oder aber in Fallen.

Interessant ist nun, das alle diese präkeramischen Siedlungen plötzlich, ohne erkennbaren Grund aufgegeben wurden.
Man weiß also nicht, woher die Siedler kamen und wohin sie gingen.
Neu war nach dieser Zeit nur das Vorhandensein von Karneol und Obsidian, was auf der Insel selbst nicht vorkommt. Und neu war die Fauna Schaf, Ziege, Schwein , Damhirsch, Katze, Hund und Fuchs.
Neu waren auch einige der kultivierten Getreide- und Hülsenfruchtarten.
Alle diese Hinweise deuten auf eine Kolonisierung, reichen aber nicht aus, um uns zu sagen, woher die Kolonisten kamen.

Steinzeithäuser in Lempa
Lempa

Aber es gibt auch Funde aus 3.500 v. Chr. Und zwar in der Nähe von Pafos in Lempa/Kissonerga.
Dort fand ein zyprischer Bauer, wie immer überraschend, die ersten Spuren. Die Archäologen suchten und fanden eine Steinzeitsiedlung aus 3.500 v. Chr. .
Nun gab es plötzlich funktionelle Bauten, wie zum Beispiel Wohn-, und Schlafzimmer, Küchen und Lagerräume und solche zum Sortieren und Mahlen des Getreides und auch die Toten wurden zwischen den Häusern beerdigt, aber immer noch nicht außerhalb des Dorfes.
Erst im Jahre 2000 entdeckte man in einem uralten Brunnen das Skelett eines Kindes das aus der Zeit von 8.300 v. Chr. stammt. Das ist nun einer der ältesten Menschenfunde auf Zypern.
Die Funde von menschlichen Figürchen in Kissonerga , insbesondere die Darstellung einer Mutter mit einem Baby, brachten die Forscher zu der Behauptung, es gab in uralter Zeit auf Zypern den Fruchtbarkeitskult und dieser sei noch viel älter als die Verehrung der klassischen Aphrodite. Möglicherweise sogar ihr wahrer Ursprung!

Alle diese Funde und der Nachbau in der Technik der Steinzeitmenschen zeigen, welch ein Geschick und Organisationstalent die vorgeschichtlichen Baumeister entwickelten um solch dauerhafte Behausungen zu errichten.

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