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Sankt Paulus Pilar + die Geschichte der Kirche Paphos

Paulus und Barnabas, mit Markus, dem Neffen von Barnabas kamen um das Jahr 45 n.Ch. zur Christianisierung Zyperns nach Salamis (heute in der Nähe von Famagusta). Barnabas war gebürtiger Jude aus Salamis und ging mit Paulus auf dessen erste Reise. Auf Zypern lebten zu dieser Zeit viele Juden. Sie handelten mit Olivenöl, Früchten, Wein und Kupfer. Die Juden wurden gegen 116 n.Chr., als sie gegen die Römer revoltierten, aus Zypern ausgewiesen.

Während Paulus zusammen mit Silas in Kleinasien auf zweiter Missionsreise unterwegs war, kam dieser Barnabas zusammen mit Markus erneut nach Zypern und geriet in eine Auseinandersetzung mit einem jüdischen Astrologen (dieser war von Paulus auf dessen erster Reise mit Blindheit geschlagen worden und wollte sich rächen). Barjesus oder Elymas (beide Namen wurden erwähnt) wiegelte die Juden von Salamis derart auf, dass sie Barnabas im Hippodrom von Salamis zu Tode steinigten. Markus begrub seinen Freund und Onkel Barnabas heimlich außerhalb von Salamis.

Die Missionare Paulus und Barnabas zogen nun von Synagoge zu Synagoge und versuchten die Juden der Insel zu missionieren. In der Apostelgeschichte wird erzählt, dass Paulus vom römischen Prokonsul zu einem Gespräch aufgefordert wurde.
Paphos war zu dieser Zeit eine schöne und prächtige Stadt, die später leider durch mehrere Erdbeben zerstört wurde.
Unter den vielen Säulenresten der ersten christlichen Kirche, gebaut auf alten Resten, ist auch ein Säulenrest, von dem behauptet wird, dass hier Paulus angebunden und gegeißelt worden sei.

Die Korintherbriefe erzählen zwar von drei Auspeitschungen, einer Steinigung und von fünfmal „39 Hieben“ (einer jüdischen Strafe), nennen aber nur eine Auspeitschung in Philippi und die Steinigung in Lystra, in Kleinasien. In Zypern allerdings glaubt man fest an eine Geißelung Paulus in Paphos.

Vierhundert Jahre nach diesen Ereignissen war das Christentum die offizielle Staatsreligion in Zypern. Die Kirche von Zypern war der Meinung, da sie von den Aposteln persönlich gegründet worden sei, sei sie unabhängig von Antiochina. Die Kirche von Antiochina aber behauptete, sie habe das alleinige Recht zur Rechtsprechung über Zypern.
Da kam der Kirche Zyperns ein Wunder zu Hilfe. Dem Erzbischof von Zypern erschien im Traum der heilige Barnabas und zeigte ihm das Grab, in das ihn Markus nach seiner Steinigung gelegt hatte und beauftragte ihn, diesen Streitfall dem Kaiser Zenon in Konstantinopel persönlich vorzutragen. Der Erzbischof zog mit dem Klerus und vielen Gläubigen zu der im Traum angegebenen Stelle und man fand tatsächlich die Überreste des heiligen Barnabas zusammen mit einem von Markus selbst geschriebenen Exemplar des Markusevangeliums.
Der Kaiser Zenon war von diesem Fund und Bericht so beeindruckt, das er eine Sondersynagoge einberief und die entschied, die Kirche Zyperns ist unabhängig von Antiochina. Außerdem verlieh der Kaiser der Kirche von Zypern das Privileg, ihren eigenen Erzbischof selbst zu wählen, ein Recht, das Zypern bis heute besitzt. Dieser Erzbischof erhielt weiterhin das Privileg, seinen Namen in Rot zu unterzeichnen – eine Farbe, die sonst nur der Kaiser von Byzanz benutzen darf und ferner das Recht, einen Mantel aus Purpur und ein Szepter, anstelle des Bischofsstabes zu tragen.
Diese Privilegien die vor 1550 Jahren gewährt wurden, werden von den Erzbischöfen noch immer eingehalten.
In den Jahren 200n.Chr. und 332 und 342 wurde Paphos von den Erdbeben fast vollständig zerstört und nach den Überfällen durch arabische Piraten in den Jahren um 548 n.Chr. von der Bevölkerung verlassen. Die Stadt wurde in die höher gelegene Stadt Ktima verlegt, das heutige Paphos.

Ruinen bei St. Paulus Pilar
Paulus Pilar

Als die Türken 1570 Zypern eroberten, verfolgten sie die römisch-katholische Kirche gnadenlos. Die katholische Aristokratie wurde verfolgt und die Kirche vertrieben. Viele änderten ihr Bekenntnis und wurden orthodox. Erst seit Juli 1992, nach mehr als 400 Jahren, gibt es wieder eine katholische Pfarrei.

Heute steht auf dem Gelände, einer im 11. Jhd. erbauten und durch ein Erdbeben zerstörten Kathedrale, nur noch eine kleine orthodoxe Kirche aus dem 15. Jhd., umgeben von Mauern – und Säulenresten.
Die Ruinen der größten, siebenschiffigen, christlichen Basilika aus dem 4. Jhd. wurden westlich dieser Kirche freigelegt. Die Fußböden waren mit Mosaiken geschmückt, sie und die zerbrochenen Säulen mit dorischen und korinthischen Kapitellen kann man im Gelände der Kirche besichtigen.
In der Kirche finden regelmäßig kirchliche Veranstaltungen verschiedener Konfessionen statt.

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