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Meine Enkelin, Jeannine, gerade mal 14 Jahre alt, hat sich zu einem Wochenendbesuch mit ihrer Freundin, Jasmin, angesagt.
Gegen Abend brachte mein Sohn die Mädels. Da sie ja von einem ganztätigen Hallenbadebesuch gerade kamen, war auch Hunger angesagt.
Ich besorgte natürlich, wie sollte es auch anders sein, gleich 3 Pizzas und ein *Hallo* gaben sie von sich, als sie dies hörten.
2 haben die Mädels verschlungen und die dritte teilte sich Andi (der Sohn) mit dem Opa.
Wir unterhielten uns eine geraume Zeit, dann fragten sie, ob sie surfen können, natürlich, aber ich sagte schon noch dazu: *Lasst aber meine Daten in Ruh*.
Der Papa hat sich sofort zu Wort gemeldet: *Mama, Du brauchst ja nur ausschalten und neu starten, wenn was sein sollte*.
Na ja, Andi sagt das so leicht, denn wenn ich ihn brauche, um den PC wieder in Schwung zu bringen, weil bei mir wieder mal was schief gelaufen ist, dann heißt es immer: *Bitte warten, bitte warten*. Das kostete ihm nur einen Grinser.
Inzwischen hat sich Manfred beim Messi angemeldet, und ich meinte, da könnt ihr gleich mit Manfred ein bisschen quaseln.
Da bin ich wohl sehr ins Fettnäpfchen getreten, denn Andi konterte sofort:
*Die Mädels sprechen doch eine ganz andere Sprache, glaubst Du wirklich, Manfred könnte sich mit Ihnen unterhalten?
Meine Antwort war: *Auch wenn ihr Jungen glaubt, wir *Alten* können nicht mehr mit euren Kindern mithalten, dann muss ich sagen, da liegst Du aber wirklich falsch!*
Hallo Manfred, hast du dies gehört, wie ein 33jähriger Jungspatz über uns *Alten* denkt?
Andi verzog sich dann, und die Mädels hockten bis 1 Uhr früh und chatteten und chatteten, sie hatten da ein paar Jungs ihren Alters an der Angel und erzählten mir, wenn ich hochkam, sogar die Einzelheiten, wie sie mit dem verfahren und mit dem anderen.
Ich meinte um 1 Uhr früh, jetzt sagt mal *tschüß bis morgen*, sie schalteten auch sofort ab.
Wir standen dann noch einige Zeit auf dem Balkon und unterhielten uns, über ihre Chatt - Bekanntschaften.
Dann ließ ich sie allein und verzog mich in mein Bett. Ich hörte die Mädels noch einige Zeit kudern und lachen, aber eines muss ich sagen, sie nahmen jegliche Rücksicht auf den Opa, der ja schwer krank ist, damit er ja nicht gestört wird.
Irgendwann war Ruhe im Haus. Ich dachte mir, die schlafen sicher den halben Vormittag, auch das war Irrtum, denn schon gegen 8 Uhr früh standen sie schon wieder auf der Matte.
Ich richtete das Frühstück und da plauderten wir. Das Handy war natürlich meist in der einen Hand, könnte ja eine SMS kommen oder ein Anruf.
Wenn ich so nachdenke, als meine Kinder in diesem Alter waren, hockten wir oft mit ihren Freunden gemeinsam im Kinderzimmer im Kreis herum und unterhielten uns, da störte kein Handy oder sonst was.
Damals gab es ja auch diesen kleinen Computer, als sie diesen voll ausgeschöpft hatten, war er nicht mehr interessant.
Nach dem Frühstück war wieder chatten angesagt, und die Mädels hatten bald wieder einige Jungs an der Angel.
Ich machte mich in der Küche zu schaffen, denn schließlich sollte der Hunger ja auch gestillt werden. Dazwischen versorgte ich noch Franz, als er aufstand (das ist Opa). Die Mädels trennten sich doch mal von ihren Jungs und stellten sich unter die Dusche.
Wenn ich so, an meine Kindheit nachdenke, wir lebten eigentlich auch ganz gut ohne Handy und ohne Fernseher.
An etwas erinnere ich mich noch genau.
Wir hatten da einen Radio, der stand natürlich im Schlafzimmer von unseren Eltern, denn die hörten abends immer noch Radio. Am Sonntag gab es eine Sendung abends um 20 Uhr 15: *Wer ist der Täter*, ich kann allerdings nicht mehr sagen, wer der Sprecher war, hatte aber eine so angenehme Stimme.
Da hockte ich vor dem Nachtkastel auf dem Boden und hörte ganz gespannt dieser Stimme. Die Auflösung des Rätsels folgte immer am nächsten Sonntag und bis dahin, versuchte ich das Rätsel zu lösen. Das war auch die einzige Sendung, die ich mir anhören durfte, denn bei uns zu Hause war *im Winter zwischen 18 und 19 Uhr Bettruhe angesagt, im Sommer 20 Uhr. Da kannte unsere Mutter einfach kein Pardon. Auch mit diesem Alter, das meine Enkel jetzt erreicht haben.
Dass sich vieles geändert hat im Laufe der Zeit, ist doch klar, aber dass wir uns sagen lassen: *Wir sind die Alten*, da stelle ich meine Haare auf.
Ich weiß nicht, haben wir auch so gedacht???
Ich denke oft darüber nach, aber für mich waren die Eltern *Die Respektpersonen*.

Als Andi seine Mädels holte, erzählte ich ihm schon, *leise* natürlich, was wir so die halbe Nacht getrieben haben. Natürlich bekam er auch zu hören:
*Wir können schon noch mit euren Kindern mithalten und verstehen auch ihre Sprache*, lieber Sohnemann, *vielleicht haben wir sogar manches mal mehr Verständnis für eure Kids, als ihr es habt.*
Es ist doch klar, dass die Mädels heute noch die Kinderdisco bei uns in Graz besuchen , da gibt es eine für *Teenager*, die hat von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Ihr Styling dauerte auch dementsprechend lange. Ich wünschte Ihnen noch einen schönen Nachmittag.
Es war ein schönes Erlebnis, die Enkel bei uns zu haben.
Eure Oma

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