Regio-Treff: Juli 2014
Streisselhochzeit in Seebach im Elsass

Am 20. Juli 2014 besuchten wir Seebach im Elsass. Seebach ist eine kleine Gemeinde mit etwa 1700 Einwohnern und gehört mit seinen Fachwerkhäusern zu den wichtigen Kulturdenkmälern im Elsass. Seebach feiert seit 1982 die „Streisselhochzeit“, ein großes Volksfest, das drei Tage lang gefeiert wird. Für unseren Regio-Treff suchten wir uns den Sonntag aus.
Mit der Bahn fuhren Wolfgang und Brigitte über Landau nach Wissembourg. Am Bahnhofvorplatz wartete bereits ein Bus. Am Bus begrüßten uns freundliche Damen, informierten uns über das Fest und die Rückfahrt und übergaben uns Informationsmaterial und Karten für die Rückfahrt.
Der Bus fuhr los – nach einer Weile kehrte der Bus um – warum? – Ein Herr hatte seinen Fotoapparat im Auto am Bahnhof vergessen! Es wäre gar zu schlimm gewesen ohne Fotoapparat zur Streisselhochzeit zu gehen!
In Seebach angekommen, war alles noch still - nur aus einem Hof kam ein Rattern – wir sahen nach – eine Dreschmaschine tat wie früher ihren Dienst – ratterte und spuckte Spelzen, Stroh und Körner aus.
Auf unserem Weg zum Rathaus kamen wir an Fachwerkhäusern, Gärten, Rabatten vorbei und trafen auf Trachten tragende „Hochzeitsgäste“.
Auf dem Podium am Rathaus tanzten Gruppen, der Bürgermeister redete in Deutsch und Französisch über Heutiges und Vergangenes.

Es war 10:20 h - so langsam könnten Christa und Dieter hier sein, meinte Wolfgang. Wir schauten uns um und siehe da, sie kamen gerade. Sie hatten es nicht weit – sie kamen vom naheliegenden Campingplatz. Nach der Begrüßung machte sich Dieter auf uns Sitzplätze zu besorgen – er kam mit einer Bank an, stellte sie auf und wir hatten besten Blick zur Bühne. Der Standesbeamte, Bawele und Schorsch, die nach den Schandtaten der Brautleute befragt wurden und das Brautpaar sind anwesend. Das Eheversprechen wird ersetzt durch die Zusage, die Seebacher Tradition zu erhalten. Zuerst zwei dann weitere Tauben erheben sich in den blauen Himmel.
Wir begaben uns auf einen Rundgang durch das malerische Dorf. Und trafen auf Teilnehmer, die sich richteten für den Umzug. Mittlerweile waren wir wieder an der Umzugsstrecke, suchten uns ein Plätzchen und sahen dem Umzug zu.

Auf dem Weg durch die Gassen erzählten Dieter und Christa, was wir versäumt haben – sie hatten es vorgezogen schon am Samstag anzureisen und erlebten die Nacht der tausend Lichter, die lebendige Geschichte, den abendlichen Umzug und Gemütlichkeit in Seebacher Höfen. Die Schilderungen machten uns neugierig - neidisch, so dass wir beschlossen, bei der nächsten Streißelhochzeit bereits samstags dabei zu sein. Christa und Dieter sind dann auch wieder dabei – so gut hat es ihnen gefallen!
(Text: nixenterz, Fotos: nixenterz und BuBu50)

Christa und Dieter berichten, was sie am Samstag begeisterte:

Die Bilder zeigen einen kleinen Ausschnitt aus den Dioramen des "lebendigen Museums", das nicht nur durch seine Themenvielfalt an Darstellungen aus dem Alltagsleben der Vor- und Nachkriegszeit beeindruckte, sondern auch durch die Tatsache, dass die Darsteller jeweils 10-15 Minuten ohne auch nur mit der Wimper zu zucken in der vorgegebenen Position verharrten.
(Text und Fotos: katana41)

Mehr Fotos von Streißelhochzeiten und Seebach unter: