in Papenburg
Die in Papenburg ansässige MEYER WERFT wurde 1795 gegründet
und befindet sich in sechster Generation im Familienbesitz. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die MEYER WERFT weltweit einen exzellenten Ruf erworben. Bekannt ist das Unternehmen vor allem durch den Bau großer, moderner und anspruchsvoller Kreuzfahrtschiffe. mehr...

Das Besucherzentrum der Meyer-Werft in Papenburg ist seit Bestehen 1991 ein Anziehungspunkt für jung und alt von nah und fern. Mehr als 250.000 Tagesgäste und Kurzurlauber sind hier jährlich zu Gast. Um den Besucheransturm bewältigen zu können, wurde das Zentrum mehrfach erweitert und 2015 völlig neu gestaltet.

Auf einer Fläche von 3500 qm mit insgesamt neun Ausstellungsbereichen wird moderner Schiffbau und Kreuzfahrt inszeniert.
Als durch die Medien bekannt wurde, dass ab dem 1. April 2015, die Besucher der MEYER WERFT im Besucherzentrum eine ganz neue Erlebniswelt erwartet, schlug Helga (omahelga) vor, die Werft mit uns FA'ler zu besichtigen. Also fragte ich bei der Papenburg-Tourismus an, wann der nächste Neubau am Pier liegt und meldete unsere Gruppe zu diesem Zeitpunkt zu einer Führung durch die Ausstellung an.

Treffpunkt war der Zeitspeicher, dem Touristeninformationszentrum. Insgesamt waren wir 26 Personen, davon 3 Gäste aus Essen: Harry mit Tochter Diana und Günter, (Foto siehe weiter unten). Hier werden wir pünktlich um 11.15 Uhr von dem Gästeführer, Herrn Jens Christiansen, begrüßt. Anschließend fahren wir im Autokorso zum Tor 1 der Werft.

Diejenigen, die von der A 31 angereist sind, haben ihn bereits liegen sehen, den Ozeanriesen, die "Norwegian Escape". Eine bessere Kulisse für unsere Besichtigung hätten wir uns nicht wünschen können!

Als zweites Schiff in diesem Jahr hat das neue Kreuzfahrtschiff am 15. August 2015 das überdachte Baudock der Werft verlassen. Hier am Ausrüstungskai der werden die letzten Arbeiten und Erprobungen am Schiff durchgeführt. mehr lesen...

Die "Norwegian Escape", die im Herbst 2015 abgeliefert wird, hat eine Vermessung von 164.600 BRZ und bietet 4.200 Passagieren Platz. Sie wird damit ihre Vorgängerinnen, die "Norwegian Breakaway" und die "Norwegian Getaway", an Größe noch übertreffen. mehr lesen...

Durch den gläsernen Glasturm, dem Wahrzeichen des Besucherzentrums, gelangen wir über s.g. "Skywalks" in den Empfangsbereich. Hier nehmen wir Platz und Herr Christiansen erzählt uns einiges über die Stadtgeschichte Papenburgs. mehr...


Nach dem Vortrag geht es in den 80 Plätzen großen Kino I. Hier wird - nun mit exrem flacher Panorama-Leinwand, vier Mal so groß wie vorher - ein Imagefilm der Werft gezeigt. In dem sind zu sinfonischen Klängen die Arbeiten in den Hallen zu sehen, man sieht im Zeitraffer, wie die Ozeanriesen wie Legobaustätze zusammengefügt werden.

Im zweiten sehr schön neu gestaltetem Kino geht es um die Geschichte der Meyer Werft. Der teils aufwendig animierte Film erklärt in sechs Minuten von der Gründung im Jahre 1795 über den Wandel vom Holz- zum Stahlschiffbau, dem Umzug zum jetzigen Standort bis hin zum Bau des ersten Kreuzfahrtschiffes, der „Homeric“ (1985). mehr...


Weiter geht es den "Flottenraum", dem Meer der kleinen Ozeanriesen. Hier werden 20 Schiffsmodelle im Maßstab 1:100, die in dem Traditionsunternehmen gebaut wurden, gezeigt. Vorher nur in schnöden Kästen unter kaltweißem Licht ausgestellt, sind sie nun unter geschwungenen Plexiglashauben zu bestaunen und der Raum ist in dunkelviolett getaucht. Eine interaktive Seekarte zeigt in Echtzeit an, wo sich gerade die auf der Meyer-Werft gebauten Schiffe befinden.






Der Themenbereich Werft heute stellt das mittlerweile internationale Unternehmen und ihre Standorte vor und zeigt ihre wichtige Bedeutung für Papenburg und die Region.
Im Raum der 3.000 Helme - mit einer Wand voller behelmter Pappkameraden, die die Gesamtheit der Werft-Stammbelegschaft verkörpern - erfährt man mehr über Berufe und Arbeiten auf der Werft.


Hier stellt sich die Frage: Wie lange dauert es, ein Kreuzfahrtschiff zu bauen? Der Spezialschiffbau ist technisch und logistisch sehr anspruchsvoll und deshalb ist der Einsatz moderner Technologien im Konstruktionsbereich wegen dieser komplexen Herausforderungen unerlässlich. mehr lesen... Die Meyer Werft baut nach dem Blockbauprinzip. Aus 70 – 80 Blöcken besteht dann schließlich ein fertiges Schiff. mehr lesen... So wurde die "Norwegian Breakaway" aus 73 Stahlblöcken gefertigt. Der erste dieser über 70 Blöcke wurde im Mai 2012 auf Kiel gelegt und im Frühjahr 2013 wurde das Schiff bereits in Dienst gestellt; zu dieser Zeit das größte jemals in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff. mehr...


Rund 400 km Rohre werden in so einem Schiff verbaut und 2.200 km Kabel eingebaut. 300 t werden Farbe verwendet, um es anzustreichen. Das sind die Zahlen der "Anthem of the Seas"… mehr
Ständig sind die Ingenieure der Werft auf Ideensuche, wie so ein Kreuzfahrtschiff noch energieärmer betrieben und wie beim Antrieb Rohstoff gespart werden kann. Derzeit werden rund 7 Tonnen Schweröl benötigt - pro Stunde!
Danach erkunden wir das Innere eines originalgetreuen Blocks und erfahren so das Prinzip des Blockbaus. mehr lesen...

Der Höhepunkt der Besichtigung ist der großartige Panorama-Blick in die Produktionshalle und bietet freie Sicht auf das Baudock, wo die neusten Kreuzfahrtschiffe der Meyer-Werft entstehen. Aktuell befindet sich hier die Ovation of the Seas in Bau, welche im Frühjahr 2016 abgeliefert werden soll. Die Baudockhalle 2 ist eine der größten der Welt. Länge 504 m, Breite 125 m, Höhe 75 m. Dock: 482 m x 45 m, Krankapazität bis 800t.

Herr Christiansen erklärt uns, das im Jahr 2014 die Meyer-Werft ihre Baustrategie optimiert hatte. Vor einem kompletten Rohbau der aktuell gebauten Schiffe, deren Länge etwa 350 Meter beträgt, verbleibt eine Restlänge im Baudock von 120 Meter. Diese verbleibende Restlänge wird seit der Anthem of the Seas zwei mal für die Fertigung eines sogenannten Schwimmteils mit einer Länge von 120 Meter genutzt.


Ist das erste Schwimmteil fertig, wird dieses ausgedockt und mit dem nächsten Teil begonnen. Das zweite Schwimmteil wird dann direkt vor dem Ausdocken des fertigen Kreuzfahrtschiffes ausgedockt. Die Schwimmteile werden im Werfthafen weiter ausgebaut. Nachdem das fast fertig gestellte Kreuzfahrtschiff die Werfthalle verlassen hat, werden die Schwimmteile wieder eingedockt, zusammengefügt und um die Bug- und Hecksektionen ergänzt.


Der Rundgang wird im Bereich der verschiedenen Reedereien fortgesetzt.
Mit drei Original Musterkabinen und verschiedenen Exponaten zu den Themen Restaurants und Entertainment vermitteln die Reedereien Norwegian Cruise Line (NCL), Royal Caribbean International (RCI), Disney Cruise Line und TUI Cruises einen ersten Eindruck von der Faszination der unterschiedlichen Kreuzfahrtschiffe.



Ein Modell einer riesige Schiffsschraube in Originalgröße zieht die Blicke auf sich und bringt den Besuchern die Dimensionen ganz nah. Der Propeller eines Pod-Antriebs misst 6 Meter im Durchmesser.


Im Ausstellungsbereich Ems können wir auf "Deichen" sitzend die Ausdockung und spektakuläre Emsüberführung eines Ozeanriesen verfolgen. Der Film zeigt die finalen Bauschritte wie dem Ausdocken, Arbeiten am Ausrüstungskai, Verlassen des Werfthafens und die Fahrt über die Ems sowie erste Kreuzfahrten. Über im Boden eingelassene Monitore über den Emsverlauf können wir dabei die jeweilige Position des Schiffes beobachten.


Dann geht es über die gläserne Verbindungsbrücke zum Baudock 1, der AIDA-Halle. Von dem Gang aus hat man einen schönen Blick zur "Norwegian Escape" und auf das Werftgelände zwischen den Hallen.

Auch hier ist ein großes Panoramafenster und wir haben eine sehr gute Aussicht in die kleinere Baudockhalle. An dieser Stelle wurden seiner Zeit die berühmten Schiffe für AIDA Cruises gebaut. Aktuell werden dort Sektionen für die "Ovation of the Seas" gefertigt.


Damit endet die zweistündige Führung und wir gehen zurück durch den Glasturm zum Ausgangspunkt. Hier erklärt Herr Christiansen uns, wie wir zu den Parkplätzen in der Nähe vom Gasthaus Hilling am Rathaus gelangen. Wegweisend fährt er dann vor.

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Das Gasthaus Hilling liegt direkt gegenüber dem Rathaus. Hier wurde von der Papenburg Tourismus für uns im Rahmen der Buchung Mittagessen bestellt. Es gab: Geschnetzeltes vom Schwein mit Champignons, Reis, Kartoffeln und Salatteller. Das Gericht wurde reichlich in Schüsseln am Tisch serviert.





Nach dem Mittaagessen steht der Nachmittag zur freien Verfügung für einen gemütlichen Bummel am Hauptkanal entlang.

Der Papenburger Hauptkanal ist eine der schönsten Flaniermeilen Norddeutschlands. Neben dem Museumsschiff Brigg "Friederike von Papenburg" (Bild oben), dem Wahr-
zeichen der Stadt, ankern in dem Hauptkanal weitere nach Originalplänen hergestellte Traditionsschiffe. Restaurants und Cafès laden zum Verweilen ein...


Fazit: Der Rundgang durch das neue Besucherzentrum der Meyer Werft erfüllt alle Erwartungen und wird sicherlich einen bleibenden Eindruck über die Giganten der Meere bei uns hinterlassen. Bestimmt hat der eine oder die andere Fernweh bekommen....
Renate (Tante Klaerchen) schreibt dazu u. a. in's Forum:
"Trotz Umleitung haben wir das Ziel "Zeitspeicher" fast pünktlich erreicht. Die Besichtigung der Meyer Werft war sehr informativ. Man staunt immer wieder, dass so große Schiffe auf den Weltmeeren unterwegs sein können. ... Wir hatten einen sehr schönen Tag in Papenburg. Zum Abschluß noch ein leckeres Eis, das wars...."

Harry schreibt u.a. in einer SN:
"....wir sind am Freitag Abend wieder gut in Essen nach 220 Km gelandet.
Ich danke Euch für die nette Aufnahme. Es war ein schöner Tag, auch meine beiden Mitfahrer waren von der Ostfriesen Truppe begeistert. Ihr macht ja wirklich tolle und auch viele Ausflüge. Einfach Top. ...."
und Günter läßt u.a. ausrichten:
"...ich möchte mich für den schönen Tag in Papenburg bedanken,
auch für die gute Organisation. LG.."
Auch Hannelore hat wieder
viele schöne Bilder geschossen.
Diese könnt ihr Euch
hier ansehen.

Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird,
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
Textquelle: website der
Meyer Werft
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