Aquarell-Lasurtechnik

Ende November wurde bei meiner Meisterin immer die schwere Presse herausgestellt, weil Sie zu Weihnachten immer Geschenke mit den Radierungen machte.
Also lag es nahe, wir Schülerinen machten auch Radierungen.
Ich hatte noch alte Kupferplatten, aber die Bearbeitung ist sehr viel Arbeit.
Motiv suchen, Kupferplatte teeren, Motiv übertragen, ritzen des Motivs, Teer entfernen, Farbe auftragen, Büttenpapier vorbereiten, auf Platte legen und in die Presse geben.
Wenn Du Glück hast, wird es sogar schön und du hast dann auch ein paar Weihnachtsgeschenke. Radierungen werden numeriert.
Wir haben das immer als Teamarbeit gemacht. So, das habe ich noch in Erinnerung. Es ist schon so lange her. Aber wer will, kann ja Literatur darüber lesen.

Dieses Bild hat eine kleine Geschichte:

Auf einem Spaziergang sah ich einen vergammelten Baumstumpf, den ich fotografierte. Ich wollte ihn malen und überlegte wie.

Ich malte auf eine Rot grundierte Leinwand
70 X 8o cm mit Farbspachtel.
Als das Bild fertig war, zeigte ich es einem Profi aus der Nachbarschaft.
Er suchte den Baumstamm, fand ihn nicht, weil er einen Torso erkannte.
So wurde aus einem vergammelten Baumstamm ein Torso.

Die Gischt wurde mit einer Zahnbürste aufgespritzt

heck/Helga beschreibt die Entstehung ihres Bildes
Sie beschreibt die Aquarelltechnik des Bildes, das in Lasurtechnik, auf einem sehr stark saugfähigen Papier, entstanden ist. Je saugfähiger, desto besser:

Ich beginne auf einem nassen Blatt Papier, das ich trocknen lasse.
Dadurch wölbt sich das Papier nicht mehr so stark.
Mehrschichtig trage ich die Farben auf, bis es anfängt
zu fisseln und sich Knötchen bilden.
Nach jedem Farbauftrag (verschiedene Blautöne und zart Orange) warte ich bis es trocken ist. Weiß wurde ausgespart.
Zur "Schnelltrocknung" habe ich einen Fön verwendet.