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Wir haben in unserer Familie einen begeisterten Marathon-Läufer. Mein Schwager Paul läuft jedes Jahr in Köln und in diesem Jahr lief er sogar in Paris.

Nun habe ich in den letzten Tagen über einen Marathon
der besonderen Art gelesen.


Wie Gott in Frankreich

Man lacht, singt und trinkt. Man schunkelt, tanzt und amüsiert sich.
Nein, die Rede ist nicht vom Karneval in Köln, sondern von einem Marathonlauf in Pauillac, der Hauptstadt des Medoc, 50 km nördlich von Bordeaux.

Anfang September versammeln sich hier die sportlichen Jecken aus aller Welt, um ein grosses Fest zu feiern, ein Fest der Lebensfreude, der Freundschaft und der internationalen Begegnung.

Bereits am Morgen formiert sich an der Uferpromenade von Pauillac ein bunter Zug von Aktiven.
Korken knallen, Konfetti regnet herab, Orchester
blasen zum Countdown, und auf drei Bühnen verwandeln Aktionskünstler mit wuchtigen Pinselhieben weisse Leinwand in Kunst.

Jetzt fehlt nur noch der Ruf: "Kamelle, dä Zoch kütt" und man könnte meinen es wäre Rosenmontag in Köln am Rhein.

Doch in Frankreich sagt man: "On y va !" Auf geht´s!
42.195 Meter durch die Weinberge, vorbei an klangvollen Chateux, die ihre köstlichen Produkte anbieten, darunter der namhafte Grands Crus du Medoc.
Es läuft einem das Wasser über die Zunge.

Wie bei der Tour de France sieht man dichtgedrängte Zuschauer. Läufer verkleidet als Asterix und Obelix und andere Gallier, Wikinger, Pharaonen, Gott Bacchus inmitten seiner Bacchantinnen, Bären, Bullen, auch entlaufene Sträflinge, Frankenstein verfolgt von King-Kong, eine fahrbare Guillotine, ein trojanisches Pferd, Nonnen, Leichtbeschürzte und vor allem
jede Menge Clowns, soweit das Auge reicht.

Den Läufern wird der Alkohol nur in geringen Mengen rund um die Strecke angeboten und selbst diese müssen nicht bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken werden.

Wein und Marathon haben einen gemeinsamen Nenner:
die Phantasie.
Die Lust am Laufen, sie entseht im Kopf;
und die Freude am Wein besteht nicht aus dem Konsum von biochemischen Inhaltsstoffen, sondern aus der
Vorstellungskraft, die sich an kleinsten Duft- und Geschmacksnuancen entzündet wie z.B.
der zarte Schmelz von Pflaume und Vanille, beim Probieren des 94iger Lafite Rothschild bei km 22.

Auf km 38 gibt es eine wohlverdiente Stärkung. Frische Austern aus Arcachon mit einem Gläschen Champagner.
A la sante´!

Wahrhaftig ein Marathon der Superlative.

Der längste Marathon der Welt, so wird er mit einem Augenzwinkern verkündet, weil angeblich viele die Ideallinie nicht mehr finden und im Zickzack von
Chateau zu Chateau laufen.
Ganz sicher ist er aber der lustigste und verrückteste Marathon der Welt.

Und am Abend wird gefeiert, entweder in Puillac bei der Fete Sans Pattes (ohne Füsse) mit Musik und Feuerwerk oder in einem gemütlichen Fischrestaurant in Bordeaux.

Ach ja, Marathon-Läufer müsste man sein.
uschi zum wohl



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