Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Fasten, fasten, fasten

Neugeboren durch fasten, so heißt ein Buch.

Natascha, meine Schwiegertochter, joggt, wenn es irgendwie geht, mit mir morgens. Wir laufen ca. 6 km. Uns vergeht die Zeit schneller und der Weg erscheint uns auch kürzer, wenn wir zu zweit sind und uns unterhalten können.
Ich war gerade von einer 3wöchigen Grippe mit hohem Fieber genesen als mir Natascha
beim Joggen erzählte, sie faste gerade und es ginge ihr ausgezeichnet. Etwas dümmlich starrte ich sie an. Warum fastest Du? Gewichtsprobleme hast Du nicht, oder? Nun ja ein paar Pfunde
wollte sie vor Ostern schon loswerden, denn sie ist eine Naschkatze und Ostern steht vor der Tür. Nein, die Pfunde alleine waren es nicht, sie wollte mal richtig entgiften und ausprobieren wie es ihr dabei ging. Sie erzählte es mir an ihrem 4. Fastentag und es ging ihr augenscheinlich sehr gut.

Nun begann ich auch etwas ernsthafter darüber nachzudenken. Entgiften , eine gute Idee.
Woher kam meine immer häufiger auftretende Neurodermitis? Laut Test bin ich gegen Nichts allergisch.
Ich hatte meine o.g. Grippe nur durch viele Medikamente und Antibiotika in den Griff bekommen, aber kaum wurden sie abgesetzt, bekam ich rote Flecken im Gesicht und am Hals, reagierte allergisch auf irgendwelche Dinge, bekam morgens die Augen nicht mehr auf, das soll ja schon mal vorkommen, aber bei mir waren die Augenlider geschwollen ,entzündet und die Augen eitrig. Ich hatte jeden Tag ein anderes, unangenehmes Wehwehchen.
Auf Nachfragen wurde mir von ärztlicher Seite mitgeteilt, man könne Nichts machen, der Körper stoße die Medikamente ab und dieser reagiere nun mal bei Jedem anders.

Entgiften, das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Schnell das Buch gekauft, das sich meine
Schwiegertochter zum Fasten geliehen hatte, und die ersten Seiten zogen mich schon in den Bann.
Mein Entschluss stand fest. Ich will auch eine Woche fasten.
Nur wann? Einige Einladungen und Aktivitäten standen auf dem Terminkalender, die ich unmöglich verschieben konnte.
Die Woche vom 6.-13. April wurde ausgewählt.
In dem schlauen Buch, nach dem ich mich ja richten wollte, war der 1. Tag der „Entlastungstag“. An diesem Tag sollte man nur Obst oder Rohkostgemüse essen, andere Varianten waren auch angezeigt, aber ich entschloss mich für Obst und Rohkost, da ich am
Sonntag , den 5.April noch zu einem Brunch eingeladen war.

Der Sonntagmorgen, kein Kaffee, sondern Kräutertee, mit frischem Obstsalat kein Problem,
mittags beim Brunch, die erste große Versuchung, tolle Sachen waren dort aufgefahren, aber
auch frischer Salat. Kein Stückchen Weißbrot dazu? Doch, es ist ja noch kein richtiger Fastentag, ein Stückchen Spinattorte sagte mir auch sehr zu und dann fühlte ich mich auch
gesättigt. So gegen Drei Uhr habe ich mir auch noch ein winziges Stückchen Kuchen und
eine Tasse Kaffee (schwarz und ohne Zucker, ich liebe Milch und Zucker im Kaffee) gegönnt.
Beide Köstlichkeiten sind aber nicht für den Entlastungstag gedacht, man soll ja den Körper entlasten. Rauchen und Alkohol sind auch zu meiden. Gut, Alkohol, das ist kein Problem, aber
die Zigaretten!!!!!!!!!!!!
Es ist noch kein Fastentag, also habe ich mir auf der Rückfahrt eine Zigarette angezündet.
Sie mundete köstlich!
Zuhause war dann wieder ein leckerer frischer Obstsalat angesagt. Natürlich habe ich auch noch geraucht.


Montags , dann der 1. Fastentag.
Morgens, wie üblich erst einmal gejoggt. Der Körper hat ja noch all seine Reserven. Es hat
mir sehr gut getan.
Den ganzen Vormittag ging es mir gut. So gegen1230Uhr ein unbändiger Hunger, Die Entzugserscheinungen der Zigarette sind auch wie Hungergefühle. Also gesündigt, eine Zigarette geraucht, Hunger wurde nicht besser.
Eine heiße Gemüsebrühe, selber gekocht, schmeckte köstlich, ein Nachmittagsschläfchen
war toll. Nur dann das Aufwachen, der niedrige Blutdruck, kein Kaffee, war etwas schwer für mich. Aber die ganze Sache läuft auch im Kopf ab.
Gegen Abend fast unerträglichen Hunger, richtiges Magenknurren, ich friere trotz
dicker Socken und Strickjacke und die Heizung ist auch noch an.
Abends von meinem stark rauchenden Mann eine Zigarette geschnorrt
Nachts herrlich geschlafen,

Dienstag, der 2 Fastentag

Herrlicher Sonnenschein, aber kalt.
2 Tassen Früchtetee, die Tageszeitung gelesen, etwas schwach, heute nicht gejoggt, denn mein Blutdruck ist sehr niedrig und ich befürchtete, die Strecke nicht zu schaffen. Hungergefühl hält sich in Grenzen.
Nach der Mittagsruhe, ist unbedingt erforderlich, ging es mir schon besser, bis dahin hatte ich auch noch keine Zigarette geraucht. Obwohl es sehr kalt ist, habe ich mich auf mein Rad geschwungen und habe bei herrlichem Sonnenschein eine kleine, aber wirklich kleine Tour gemacht, 8 km. Zufrieden und glücklich, musste aber bei Aldi noch eine Kleinigkeit für den
Haushalt einkaufen, das war nicht so gut, denn ich hätte am liebsten alle Süßigkeiten aus den Regalen wegessen können, auch alle anderen Lebensmittel, die mich sonst ganz kalt lassen, riefen mir zu: “Kauf mich! Iß Mich“ Nur raus aus dieser Falle. Die frische Luft hat mich wieder beruhigt und eilig fuhr ich in mein warmes Heim.
Anschließend noch 2 Körbe Wäsche gebügelt, es geht mir gut.
1Zigarette geraucht, leichtes Schwindelgefühl, sie schmeckt auch gar nicht, bin aber nicht mehr so zappelig, ja, ja, die Sucht.
Auch das Frieren hat nachgelassen.

Mittwoch, der 3. Fastentag


Meine wöchentliche Radtour mit meinen 3 Männern, die immer dienstags stattfindet, wurde
schon in der letzten Woche auf den heutigen Mittwoch verlegt.
Ob ich diese Tour wohl schaffen würde?
Mir ging es morgens sehr gut und so entschloss ich mich, trotz ziemlicher Kälte, gerade mal 5 Grad, zu unserem Treffpunkt zu fahren. Diese 16 km schaffte ich gut, hatte keine Schwächegefühle, also entschloss ich mich, es wird mitgefahren. Ein eisiger Wind schlug uns entgegen, aber wir wollten ein gewisses Ziel erreichen und unterwegs gab es keine Einkehrmöglichkeiten. Endlich unser erstes Etappenziel, heißer Früchtetee schmeckte köstlich, besser als ein Glas Sekt.
Mit der Fähre überquerten wir den Rhein, der Wind war immer noch eisig, so empfand ich es,
und von Hitdorf ging es dann mit Gegenwind nach Leverkusen. Meine 3 Männer hatten mittlerweile mächtigen Hunger, ich nicht!
In der Fußgängerzone war Markt, die Wünsche der Männer wurden erfüllt, Einer aß Backfisch, Einer eine Currywurst, der Dritte Frikadellen und auf einer Bank in der Sonne wurde alles verzehrt. Mir machten die diversen Gerüche keine Hungergefühle. Herrlich,
und frischgestärkt ging es weiter Richtung Deutz und weiter nach Porz, Insgesamt 65km.

Durchgefroren und geschafft kam ich zuhause an, eine heiße Gemüsebrühe, eine bequeme
Couch und eine dicke Decke weckten dann meine Lebensgeister wieder.
Früh habe ich mich in mein Bett verkrochen.


Donnerstag, 4.Fastentag

Kam an diesem Morgen überhaupt nicht in die Gänge. Niedriger Blutdruck, Schwindel,
Bürsten und Wechseldusche, warm kalt, brachten mich dann einigermaßen auf die Füße.
Ich hatte am Vortag zu wenig getrunken! Tagsüber nur 1 ½ Liter Tee oder Wasser. Das war zuwenig und ich fühlte mich richtig ausgetrocknet.
Ab 10 Uhr ging es dann bergauf. Die normale Tagesarbeit, wie Haushalt, Kochen für meinen
Mann, ging mir gut von der Hand. Kein Hungergefühl,
Nachmittags besuchte mich dann meine Familie. Jetzt fing mein Problem an!
Da ich in dieser Fastenwoche kein Make-up auflegte, ich sehe ohne Lippenstift immer etwas
krank aus, meine Schwiegertochter kennt mich ungeschminkt vom Joggen her, sah mein Sohn
mich etwas erstaunt an, ob es mir denn gut ginge fragte er, er hatte keine Ahnung von meinem Fasten, ich sähe so grau und so eingefallen im Gesicht aus.
Wir beiden Frauen verschwanden dann eiligst zu dem großen Spiegel im Badezimmer.
Es stimmte, im Gesicht hatte ich etwas abgenommen, um den Mund herum schien ich etwas
eingefallen.
Meine roten und geschwollenen Augenlider waren aber wieder normal, nur am Hals sah man
noch einige rote Stellen, mein Hautausschlag an den Armen war auch vorbei.
Wir kamen zu dem Schluss, die Medikamente sind nun sicher aus dem Körper und der Zweck des Fastens sei erfüllt. Ich werde den 5. Fastentag ausfallen lassen und am Freitag mit den
mit den so genannten „Aufbautagen“ beginnen. Ich will ja schließlich nicht als Gerippe die
Menschheit erschrecken.

Der Spätnachmittag und Abend verlief gesundheitlich gut, nur Visionen vom „tollen Essen“
zogen an meinem inneren Auge vorbei und so beschloss ich, relativ früh mein Bett aufzusuchen. Die Wärmflasche, ein unerlässliches Requisit der Fastenwoche, sollte mir ein schnelles Einschlafen ermöglichen


Freitag, der erste Aufbautag

Ich habe wunderbar geschlafen.
Morgens Bürstenmassage, Wechseldusche und einen leckeren heißen Kräutertee. Mir ging es
wunderbar und ich hätte gut noch einen Tag das Programm weitermachen können.

Vormittags durfte ich dann einen Apfel essen. Er mundete vorzüglich. Nachdem ich ihn mit Genuss verspeist hatte, bekam ich erst richtig Appetit und eine Banane folgte. Jetzt fühlte ich mich rundherum gesättigt, so als hätte ich ein5 Gänge-Menue zu mir genommen. Gleichzeitig hörte auch das Frieren auf. Mit Schwung ging es nun zum Einkaufen.
Die Obst- und Gemüsetheke zog mich magisch an und ich kaufte Unmengen von dem Zeug. Seltsamerweise überkam mich an der Fleischtheke eine große Abneigung, auch Süßigkeiten sprachen mich überhaupt nicht an. Leicht verwundert darüber verließ ich den Supermarkt nur mit Obst und Gemüse und sehr viel Quark (in den verschiedensten Variationen
Laut Buch sollte meine 1. Malzeit aus Kartoffeln und Gemüse bestehen. Ich bereitete die gewohnte Menge zu, war aber schon nach der Hälfte gesättigt
Auch der Nachmittag verlief super, die Wärmflasche wieder verbannt und abends eine Rohkostplatte führte mich dann wieder zu den normalen Eßgewohnheiten zurück.

Morgen kann ich dann meinen Essplan wieder erweitern und die Fasterei hat ein Ende. Diese Woche hat mir sehr gut getan. Ich habe wieder etwas über mich gelernt, habe herausgefunden, dass meine Allergien nicht von Lebensmitteln herführen. dass der Mensch auch ohne Nahrungsaufnahme, nur mit Wasser und Tee und Gemüsebrühe, sehr viel leisten kann.
Etwas fand ich aber ganz fürchterlich, das Frieren. Da ich auch nicht so viel Fett zum Abbauen habe und der Körper beim Fasten keine Wärme produzieren kann muss die Wärme
von Außen kommen, also waren dicker Pullover und Wärmflasche angesagt.

Ich werde bestimmt wieder einmal eine Fastenwoche einlegen.

Reinhilde




Literatur: Dr.Med H.Lützner
"Wie neugeboren durch Fasten"
GU ISBN 3-7742-1462-X

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
4 Sterne (2 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Köln > Gesundheit > Fasten