Sommernachtsfahrt mit Bus und Bahn
Am 4.7.2008 wollten sich 9 FA- Mitglieder in Bad Cannstatt treffen, um an einer Sommernachtsfahrt mit historischen Bussen und Bahnen teilzunehmen. Na, da waren wir doch sehr gespannt, was uns so erwartete. Etwa 40 Neugierige hatten sich unter den Arkaden des denkmalgeschützten Wohn - und Dienstgebäudes auf dem Gelände des Straßenbahndepot´s eingefunden. Wir waren also in guter Gesellschaft. Dann ging es auch schon gut los. Wir wurden erst einmal mit einem Glas Sekt oder kühlem Saft freundlich begrüßt. Ein ca. 35 Jahre alter Bus stand schon für uns bereit und ab ging die Fahrt.
Aber wohin? Wir fuhren von Cannstatt auf einer Nebenstrecke vorbei an den herrlichen Weinbergen nach Esslingen. Dort wartete eine Überraschung auf uns. Wir besuchten das Schreiber-Museum. Es befindet sich im Gebäude des Salemer Pfleghofes. J.F. Schreiber war ein armes Waisenkind aus Stuttgart. Er erlernte den Beruf eines Lithografen. Durch seine Heirat mit einer reichen Bürgerlichen aus Esslingen, standen ihm hier bald alle Türen offen. 1831 hat er mit 44 Steinplatten seine lithografische Tätigkeit begonnen. Damit konnte er farbig illustrierte Bücher und Bilderbögen für damalige Verhältnisse in großer Auflage herstellen. Die hohe Qualität führte schnell zu einem wirtschaftlichen Erfolg. Bekannt sind die bunten Bilderbögen, die Ausschnittbögen, Kinderbücher und Wandtafeln für den Schulunterricht. Nicht zu vergessen, die Modellbaubögen aus Papier. Einen großen Erfolg hatte er auch mit dem Papiertheater. Das war das “ Fernsehen “ für die damalige Zeit. Wir besichtigten auch die Druckerei und konnten uns so die Arbeitswelt vor 100 Jahren vorstellen.
Nach diesem sehr interessanten Besuch ging es mit dem Bus zurück nach Cannstatt. Dort gab es gleich die nächste Überraschung. Es warteten üppig belegte Brötchen und kühle Getränke auf uns.
Auch ein Gang durch das Betriebsgelände, in dem das neue Museum entstehen soll, wurde uns geboten. Sonst ist die Halle für Besucher natürlich tabu.
Nun wartete noch die historische Straßenbahn auf uns. Es ging durch das abendliche Stuttgart über herrliche Panoramastraßen steil hoch bis zur Haltestelle Ruhbank am Fuße des Fernsehturms. Wir hatten einen traumhaften Ausblick auf den Stuttgarter Talkessel. An der Haltestelle legten wir eine Pause ein. Die Fotoapparate hatten noch einmal ihren großen Auftritt
Dann ging die Fahrt zurück nach Cannstatt und wir konnten erneut das Lichtermeer von Stuttgart bewundern. Jetzt hielt die Bahn plötzlich. Was war denn nun los? Hatte uns die historische Straßenbahn etwa im Stich gelassen? Nein, man reichte uns zwei große Tabletts herein. Und was war darauf? Wir glaubten es nicht. Es gab für jeden Mitfahrer noch ein leckeres Eis. Da griffen natürlich alle begeistert zu.
Auch ein Präsent duften wir mit nach Hause nehmen. Ein Bastelbogen der historischen Straßenbahn der Linie 15, natürlich von Schreiber. Gegen 22.30 Uhr war unsere Fahrt im Straßenbahndepot beendet. Alle waren sich einig. Das war ein gelungener Abend. Wir bedanken uns recht herzlich bei dem Verein SHB und seinen fleißigen Helfern, die uns dieses Erlebnis ermöglichten.
Dank auch an Regina und Achim, die uns die Fotos zur Verfügung gestellt haben.
Joruba
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