Am 9. 9.2013 war es endlich soweit. Die Koffer waren im Auto verstaut. Wir gönnten uns noch ein gemütliches Frühstück und dann stand einem Start in den Urlaub nichts mehr im Wege. Wir wollten einmal den Mittelrhein erkunden und hatten uns für den kleinen Ort Kamp-Bornhofen entschieden. Eine liebevoll eingerichtete Ferienwohnung erwartete uns. Von einem kleinen Balkon und einer sehr großen Terrasse hatte man einen atemberaubenden Blick auf den Rhein. Auch vom Frühstückstisch aus konnte man die Schiffe beobachten. An den Ufern wechseln sich schroffe Felswände, bewaldete Hänge und sehr steile Weinberge ab. Das Leben wird hier vom Weinanbau und von dem majestätisch dahinfliessenden Vater Rhein bestimmt.
Die mittelalterlichen Burgen haben ein wachsames Auge auf das Geschehen auf dem Fluss.
Die feindlichen Brüder: Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg.
Hier sind wir mit einem fürstlichen Mahl verwöhnt worden.
Zuerst erkundeten wir einmal die nähere Umgebung, probierten die leckere Küche, den wohlschmeckenden Wein und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.
Mit dem Schiff "Liebenstein" sollte es nach St. Goarshausen gehen. Dort wartete schon der Bus zur Loreley auf uns. Der Eintritt zum Museum war auch schon im Preis enthalten. Wir konnten uns alles in Ruhe ansehen und die wunderbare Aussicht genießen. Dann ging es mit Bus
und Schiff wieder zurück.
Am nächsten Tag wollten wir Bacharach besuchen. Ein malerisches Städtchen, das man auf keinen Fall versäumen sollte.
Am Sonntag sollte die Reise nach Mainz gehen. Hier stand der Besuch des Gutenbergmuseum auf dem Plan. Außerdem wollten wir uns hier mit Rose und Dieter von der FA-Gruppe Mainz treffen. Rose hatte einen Tisch in der ältesten Gaststätte der Stadt bestellt. (Specht) Es war ein netter Abend, aber die Zeit verging wie im Fluge.
Am Montag wollten wir eine Fahrt mit der “Goethe“ nach Rüdesheim unternehmen. Der einzige Schaufelraddampfer auf dem Rhein ist bereits 100 Jahre alt. Allerdings wird das große Schaufelrad heute mit einem Dieselmotor angetrieben. Auf dem Schiff lernten wir ein sehr nettes Ehepaar aus der Gegend kennen. Sie konnten uns viel zeigen und erklären und so ging die 4-stündige Fahrt mit diesem schönen Schiff schnell vorbei. In Rüdesheim fuhren wir mit dem Winzerexpress durch die Weinberge und durch das Städtchen. Rüdesheim hat 9800 Einwohner und 380000 Übernachtungsgäste pro Jahr. Da sind aber die vielen Tagestouristen gar nicht berücksichtigt. Im Sommer platzt die Stadt aus allen Nähten. Mit der Bahn ging es wieder zurück.
Heute hatten wir Andernach auf dem Programm. Hier gibt es den höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt. Ein gigantisches Schauspiel.
Alle 2 Stunden steigt eine 60 Meter hohe Wasserfontäne auf. Der Geysir liegt mitten im Naturschutzgebiet, das man nur mit dem Schiff erreichen kann.
Die nächste Tour führte uns an die Mosel nach Cochem. Von der Reichsburg mit seinen mächtigen Burgmauern hat man einen herrlichen Blick auf das Moseltal. Die Reste der alten Stadtmauer mit ihren Toren, das 1739 im Barockstil erbaute Rathaus und der Marktplatz mit dem Martinsbrunnen begeistern uns.
Auch eine zweite Fahrt mit dem Schaufelraddampfer “ Goethe“ nach Rüdesheim sollte es noch sein. Wie es der Zufall will, war auch das Ehepaar, welches wir auf unserer ersten Fahrt kennen gelernt hatten, wieder mit an Bord. So stand uns wieder eine erlebnisreiche Fahrt mit “persönlichem Reiseführer“ bevor. In Rüdesheim angekommen gönnten wir uns in der berühmten Drosselgasse einen echten Rüdesheimer Kaffee. Einfach ein Genuss. Bis ins 19.Jahrhundert hinein durften die Frauen hier keinen Alkohol trinken. Die Firma Asbach, die hier ansässig ist, versteckte ihn einfach in den Pralinen. So hatten auch die Frauen etwas davon. Zurück ging es dann wieder mit der "Goethe".
Ein Ausflug in das Kaiserbad Bad Ems an der Lahn sollte es heute sein. Prunkvolle Bauten wechseln sich mit Meisterstücken der Bäderkultur ab. Wir wählten eine Fahrt mit der Bimmelbahn, die uns durch die sehr steilen Weinberge und durch die schöne Stadt brachte. Eine traumhafte Aussicht und ein wunderschöner Ort, den man einfach gesehen haben muss.
Wenn man in der Gegend ist, muss man natürlich auch Koblenz besuchen. Eine Fahrt mit der Seilbahn vom "Deutschen Eck" über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein ist schon sehr beeindruckend. Auf der Festung finden viele Theater- und Musikabende statt. Außerdem gibt es mehrere Museen und eine Gartenanlage zu sehen. Aber schon alleine die mächtige Festung ist sehenswert.
Als Abschluss wollten wir uns “Rhein in Flammen“ ansehen. Schiffskarten muss man hier 1 Jahr vorbestellen. Wir wollten eigentlich mit dem Zug fahren. Dann sprang eine größere Gruppe ab und es waren plötzlich wieder Schiffskarten frei. Welch ein Glück, denn so konnten wir noch 2 Karten auf der “Godesburg“ ergattern. 60 wunderschön beleuchtete Schiffe stellten sich vor dem Loreleyfelsen auf und warteten auf das Feuerwerk. 45 Minuten konnte man das gigantische Spektakel genießen. Das war einfach unbeschreiblich. Insgesamt waren wir 4 Stunden auf dem Schiff und wurden hier noch mit einem erstklassigen Essen verwöhnt.
Das war ein würdiger Abschluss. Am 22.9. mussten wir unsere Koffer packen, denn es sollte nach Hause gehen. Die Waschmaschine ruft schon ganz laut, denn am 25.9. wollen wir noch einmal für 5 Tage nach Thüringen fahren.
Joruba und Jenenser
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