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Die Anreise

Anreise am Dienstag, den 8. September 2009 mit der U-Bahn / U1 von Berne nach Grosshansdorf. Für mich war es insgesamt eine Anfahrt von ca. 40 Minuten. Ich traf am Bahnhof noch eine Mitstreiterin, Christel. Bereits am U-Bahnhof erwarteten uns viele Hinweisinformationen auf den Rosenhof. Obwohl wir noch ganz flott marschierten (Vorgabe waren ca. 8 Minuten und das ziemlich knapp bemessen), erschien uns der Weg sehr lang und wir waren schon unsicher, ob wir nicht in die falsche Richtung gingen. Aber freundliche Menschen, mit Sicherheit Rosenhof-Bewohner, die wir trafen, bestätigten uns den Weg. Vor dem Eingang entdeckten wir allerdings auch eine Bushaltestelle – mit Fahrtziel Großhansdorf, also muss es von dort auch eine Verbindung geben.

Der Rosenhof

Der Rosenhof strahlte uns im Sonnenschein entgegen. Eine sehr gepflegte Auffahrt empfing uns mit blühenden Rosenstöcken. Der Hausgärtner verrichtete fast unbemerkt, aber freundlich grüßend, seine Arbeit. Bewohner, die uns entgegenkamen, grüßten ebenfalls herzlich und ich gewann den Eindruck – ja, wir sind herzlich willkommen, obwohl wir ja fremde Besucher waren. Der erste Eindruck: Wow!!! – eine 5-Sterne-Hotel-Empfangshalle mit elegantem Mobiliar und geschmackvoller Dekoration. Überall fand sich das „Rosenmotiv“ wieder: In Gardinen, Blumenarrangement und Gemälden. Alle Bewohner, die sich dort aufhielten grüßten freundlich und wurden vom Personal alle persönlich mit Namen angesprochen! An der Rezeption empfingen uns sehr aufmerksame Mitarbeiter und wir lernten unsere Feierabend-Mitstreiter, allen voran Frau Dr. Gabriele Hofmann, kennen. Es war nur sehr bedauerlich, dass einige Teilnehmer fehlten – sicherlich hätte jemand anderes sehr gern daran teilgenommen. Der leitende Direktor, Herr Sebastian Nimmesgern (er war viele Jahre in großen Hotelketten als Leiter tätig) und Frau Beatrix Scholz, die für die Zimmervermietungen zuständig ist, empfingen uns sehr herzlich mit einem Cocktail und weihten uns in das Tagesprogramm ein. Wir konnten entweder walken oder an einer Gruppe mit der Beschäftigungstherapeutin Frau Ribow teilnehmen. Ich entschied mich für die „Gedächtnisgruppe“.

Die Bibliothek

In der großen Bibliothek, die räumlich in kleine Sitzgruppen aufgeteilt war, erwarteten uns schon einige Bewohner. Die Bibliothek wird von einer Bewohnerin verwaltet und mit Liebe geführt. Hier haben viele Bewohner mit ihren Büchern für eine umfangreiche Sammlung gesorgt, so dass teilweise abgelehnt werden muss, weil sonst die Auswahl zu groß würde. Für Sehbehinderte gibt es einen Lesecomputer. Auch Hörbücher werden angeboten. Oft lesen Bewohner vor oder auch eingeladene Gäste halten Lesungen ab oder referieren über verschiedene Themen. Ebenfalls gibt es neben aktuellen Tageszeitungen und gängigen Zeitschriften, für alle kostenlos zugänglich, einen PC mit Internetanbindung und Drucker. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit, sich in der Wohnung selbst einen Telefonanschluss seiner Wahl legen lassen. Da sich aber nicht jeder mit dem Computer beschäftigen will oder kann, gibt es auch hier Hilfe zur Selbsthilfe – ein Computerclub und interessierte Mitbewohner helfen und zeigen. Und dieses freundliche Miteinander lässt den Eindruck einer großen Familie entstehen.

Sicherlich gibt es, wie in einem Mietshaus auch, Missstände und Unzulänglichkeiten, aber dann geht man sich aus dem Weg – jeder wird nach seiner Lebensgewohnheit respektiert. Wir wurden hier ebenfalls herzlich willkommen geheißen und alle waren um unser Wohl bemüht, boten uns Platz und Getränke an und waren ebenfalls sehr neugierig auf und über uns. Frau Ribow wies darauf hin, dass es verschiedene Freizeit-Angebote für die Bewohner gibt. Das ist alles im Gesamtpaket enthalten (auch Materialien etc.) und jeder kann mitmachen, was er möchte. Niemand wird gezwungen, sondern lediglich eingeladen, an diesem oder jenem Programm teilzunehmen. Es entstand für mich allerdings sehr der Eindruck, dass die Bewohner ganz „wild“ darauf sind, alles mitzumachen. Ganz besonders die angebotenen Ausflüge und Veranstaltungen jeglicher Couleur sind sehr beliebt. Die Kreativgruppen werkeln das ganze Jahr für einen Basar, dessen Erlös wiederum für den Materialeinsatz genommen wird, oder den Bewohnern in anderer Form wieder zugeführt wird. Jedenfalls wurde viel erzählt und viel gelacht! Frau Ribow ist bereits 20 Jahre im Rosenhof tätig und kennt von jedem Bewohner nicht nur den Namen, sondern auch viele Geschichten. Diese Stunde war sehr interessant, denn die Bewohner vergaßen auch schnell, dass wir Fremde waren. Zum Abschluss gab es noch einige Atem- und Entspannungsübungen und dann folgte schon der nächste Abschnitt.

Die Hausbesichtigung

Hier folgten wir der Frau Scholz, durften Bewohner in deren eigenen Wohnungen besuchen und uns auch die verschiedenen Zimmertypen ansehen. Standard ist ein ca. 38qm großes 1-Zimmer-Appartment, mit kleiner Pantryküche, Eingangsbereich mit Einbauschränken, behindertengerechter Badeinrichtung, Balkon, Teppichboden und angenehmer Farbgebung ausgestaltet. Alle Bewohner leben mit eigenem Mobiliar. Es gibt ebenso 2-, 2,5- bis 3-Zimmer-Appartements, die teilweise auch von Paaren bewohnt werden. Zugang durch mehrere Fahrstühle, Treppenhäuser und Eingänge möglich. Auf allen Wegen und Gängen fiel immer wieder das sehr eindrucksvolle Ambiente auf. Bilder, die von Bewohner gemalt wurden und Blumenarrangement – vornehmlich Rosen – freundliches, helles Mobiliar. Hotelcharakter der oberen Kategorie! Aber dieses wird vom Haus eher zweitrangig bewertet, denn es sind Bewohner, die bleiben und sich wohlfühlen – keine Hotelgäste, die anonym nach einiger Zeit wieder gehen. Darauf wird sehr großen Wert gelegt und das ist auch die Philosophie des Hauses.

Der Wellness-Bereich

Wir hatten ebenfalls die Gelegenheit, den Wellness-Bereich zu „inspizieren“ – ein wunderschön gestaltetes Schwimmbad (30°) mit Infrarot-Wärmekabine (50 ° - keine Sauna!) und Fitnessgeräte, die jederzeit von jedem benutzt werden können. Außerdem gibt es im Haus die Gelegenheit zum Billard, Darts, Kegeln – im Sommer werden auch viele Outdoor-Möglichkeiten angeboten: Nordic Walking, Rasenspiele, Gymnastik, Wanderungen etc.

Der Pflegebereich

Dann wurden wir noch in den sog. Pflegebereich geführt. Auch hier entsteht der Eindruck einer familiären „WG“ – obgleich sehr großer Wert auf Individualität und Privatsphäre gelegt wird. Ein sehr großes Betreuungsteam kümmert sich liebevoll um die Bewohner, die aus vielerlei Gründen selbst nicht mehr so aktiv am Gemeinschaftsleben teilnehmen können. Wir erlebten gerade eine Gruppe beim Kaffeetrinken, die gemeinsam Volkslieder sang. Andere Bewohner wurden von Therapeuten mit sehr viel Respekt, Fürsorge und verschiedenen Therapieformen betreut. Der Pflegebereich ist ein eigenständiger Teil des Rosenhofes mit eigener Leitung, Küche und Personal – eben ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet. Und überall empfing uns eine friedliche und ungezwungene Atmosphäre.

Das Mittagessen

Noch überwältigt von diesen ganzen Eindrücken wurden wir dann zum Mittagessen in den weißen Salon gebeten. In diesem Raum (dort steht auch ein Flügel und eine gemütliche Sitzecke) können die Bewohner auch Festlichkeiten mit Verwandten etc. ausrichten. Das kann alles durch das Haus organisiert werden. Von der Ausgestaltung über Blumenschmuck bis zur Menüauswahl. Und immer wieder bestach das hochwertige Ambiente: Seidengardinen, Stuckarbeiten, Gemälde und das sich wiederholende Rosendesign. Uns empfing eine wunderschön gedeckte Tafel: Stofftischdecken, Stoffservietten, silberne Platzteller, erlesenes Porzellan, Kerzenleuchter. Wir hatten Tischkarten mit unserem Namen und eine Menükarte. Die beiden Auswahlgerichte waren nicht speziell für uns hergerichtet, sondern das Tagesangebot für die Bewohner. Das wurde uns auch von den drei Bewohnern bestätigt, die an dem Essen teilnahmen. Es gab Tischwein und nebenbei viele weitere Information über das Haus. Ebenfalls sehr beeindruckend wieder das sehr aufmerksame Personal, das förmlich die Wünsche von den Augen abgelesen hat. Es war ein sehr harmonisches Miteinander. Anschließend wurde uns noch das Team hinter den Kulissen vorgestellt. Man konnte jedem einzelnen anmerken, wie gern er hier im Rosenhof tätig ist.

Seidenmalerei

Anschließend hatten wir Scouts noch die Möglichkeit, entweder bei Frau Ribow Seidenmalerei mitzumachen, oder noch einmal persönlich den Wellness-Bereich auszuprobieren. Ich entschied mich für die Seidenmalerei und dabei lernten wir die Räumlichkeiten von Frau Ribow kennen, ein Gemeinschaftsraum, das Lager, ihr Büro. Sie zeigte uns auch den Brennofen, denn Porzellanmalerei ist ein sehr beliebtes Hobby einiger Bewohner geworden. In Verbindung mit Dozenten der Volkshochschule wird dieses Kunsthandwerk sehr gern genutzt. Genauso wie die verschiedenen Maltechniken. Es gibt fast nichts, was nicht angeboten werden kann. Da wird sehr auf die Nachfrage der Bewohner eingegangen. Wir durften uns an einem kleinen Seidentüchlein versuchen. Dazu hatten wir alle einen eigenen Arbeitsplatz, bekamen Plastikschürzen und Anregungen von Frau Ribow. Und wieder entstanden angeregte Gespräche mit Frau Scholz, die uns begleitete. Ganz versunken in unsere Arbeit (die wir auch noch geschickt bekommen!!!!) nahmen wir den Direktor gar nicht wahr, der bereits zur Kaffeetafel drängte.

Kaffeetafel

Weil die Sonne so schön schien, hätten wir gern draußen gesessen, wie viele Bewohner, die uns freundlich aufforderten, sie zu fotografieren. Aber die Tafel war im Restaurant bereits vorbereitet. Zuvor haben wir aber im Garten noch ein Feierabend-Erinnerungsfoto geschossen, bevor wir uns zum Abschiedskaffee nach drinnen begaben. Hier standen uns Herr Nimmesgern und Frau Scholz noch für letzte Fragen zur Verfügung. Außerdem erhielten wir noch eine Rosenhof-Informationstüte, mit einem Konfektherz versehen, was wiederum die Herzlichkeit des Hauses spiegelte.

Der Tag klang dann mit einem kurzen Resümée aus und wir verließen den Rosenhof mit vielen Eindrücken und Informationen, die bestimmt noch sehr lange erhalten bleiben.

Ich bin stolz, bei dieser Veranstaltung dabei gewesen zu sein und hoffe, dass sich auch andere Feierabendmitglieder motivieren lassen, an so einer Veranstaltung einmal teilzunehmen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich würde es immer wieder gern wiederholen.

Autor: ehemaliges Mitglied

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