Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Gestern im Gestern von Dresden

panometer

Eigentlich hatte ich keine Lust, in die Vergangenheit einzutauchen. Meine Enkeltochter (22) jedoch wollte unbedingt im Dresdner Panometer die derzeitige Ausstellung – Dresden 1945 besuchen.

Im Eingangsbereich wurden Filme aus den 30iger Jahren an in Wellen gelegten Leinwänden projiziert. Verwaschen, verschwommen, verzerrt, unklar - so wie halt Erinnerungen sein können.

Dann stehen wir inmitten von Ruinen, Ruinen, Ruinen - keine Orientierung (den Hinweisplan wollten wir nicht nutzen) - wo ist die Prager Straße, in der der Onkel bis zum 12. Februar 1945 ein gutgehendes Fotogeschäft betrieb – was ist das dort für ein Gebäude – und, und, und - überall noch Brandnester und Rauch, dessen vermeintlicher Geruch mir sogar in die Nase steigt. Es kratzt im Hals – ich muss Husten - Beklemmung

Als Kind habe ich die Zeit zwar real erlebt, aber nicht die Katastrophe dieser Stadt und der darin lebenden Menschen. Ich weiß noch, dass es bitterkalt war und bei uns sehr viel Schnee lag. Von dieser Wahrnehmung erzähle ich und auch davon, wie ich als sehr junges Mädchen mit dem Zug auf dem Hauptbahnhof angekommen bin und auf einer sehr langen Straße zwischen Wiesen und jungen Birken zum Altmarkt gelaufen bin. Am Anfang dieser Straße stand ein einziges unversehrtes Haus - das Hotel Exzelsior. Für mich, vom Dorfe kommend, war das die große weite Welt. Dieses Kopfkino schaltet sich sofort ein, wenn über die Zerstörung Dresdens gesprochen wird.

Meine Enkeltochter hört mir zu und ein mageres:„ Hm“, sagt mir, die alte Geschichte ist nicht nachvollziehbar. Doch dann, fast am Ausgang, stehen wir vor drei Panoramaaufnahmen:
Dresden vor 1945
Dresden nach der Bombardierung
Dresden 1955 - meine Schilderung!

„Krass!“ sagt meine Enkeltochter und dann viel später in der Bahn:
„Eigentlich zeigen nicht die Bilder der Ruinen die Katastrophe der Stadt, sondern Dresden 1955 mit dieser großen parkähnlichen Fläche in Gegenüberstellung zum Panorama Dresden vor 1945.“

Zwei Stationen weiter:„Dresden ist eine Traumstadt - deine Eltern und deine Generation haben sie wiedererschaffen aus dem Nichts und mit Nichts und wir kritteln heute rum wegen ein paar unattraktiver Hochhäuser, die ja eigentlich der Notwendigkeit der Zeit geschuldet sind.
Ich darf hier studieren und bin stolz auf euch und mich!“

Bericht: Gudrun (Gunie)

Wir werden mit interessierten Mitgliedern unserer Regionalgruppe ebenfalls noch das Panometer mit der derzeitigen Ausstellung besuchen.
Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten

Es wurde noch keine Bewertung abgegeben. Sei der erste, der diesen Artikel bewertet! Nutze dafür die Sterne:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Dresden > Erlebnisberichte einzelner Mitglieder > Gestern im Gestern von Dresden