Besichtigung Wasserwerk Coschütz
Am 24. August 2023 trafen sich 22 Mitglieder unserer Dresdener Regionalgruppe um hinter die Kulissen des Wasserwerkes zu schauen und zu beobachten, wie aus Rohwasser kristallklares Trinkwasser wird.

Um 11:00 Uhr trafen wir uns mit Herrn Strigun, einem erfahrenen Wasserwerker, der nach über 35 Jahren Betriebszugehörigkeit als Rentner interessierten Besuchern die Technologien in einem Wasserwerk näherbringt.

Das größte Wasserwerk Sachsens wurde ab 1938 gebaut und im Krieg teilweise zerstört. 1946 konnte es erst in Betrieb genommen werden.
Ein Großteil der Dresdener Bevölkerung bekommt ihr Trinkwasser aus dem Werk in Dresden Coschütz, nämlich 60 %, dies sind 340.000 Einwohner.

Dabei handelt es sich um aufbereitetes Oberflächenwasser aus den Talsperren Klingenberg und Lehnmühle im Osterzgebirge. Das Rohwasser fließt durch ein 20-km-langes System aus Rohrleitungen und vier Wasserstollen; mit 150 m Gefälle von dort nach Dresden. 3.800 m³ Wasser fließen fast ohne Pumpenenergie, ein Vorteil bei Stromausfall.


Etwa sieben Stunden kann die Wasserversorgung ohne Strom im Wasserwerk Coschütz gesichert werden. Die Trinkwasseraufbereitung ist ein komplexer Prozess, auch technisch digitalisiert, und muss auch vor Cyberangriffen geschützt werden.


Zunächst erklärte uns Herr Strigun die Technologie der einzelnen Arbeitsschritte am Schema. Danach konnten wir uns vieles im Original ansehen.

Anschließend gehen wir in das Chemikaliengebäude. Hier befinden sich u.a. auch die Flockungsmittel-, Aktivkohle-, Kalkwasser- und Chloranlage.

Zwischen den Becken läuft das Gebirgswasser, bereits von Laub und groben Sedimenten befreit und im PH-Wert angeglichen, rechts und links in die Becken. Hier wird es durch feinen Sand und spezielle Filter geleitet.

Das Reinwasser wird in Rohren abtransportiert und anschließend mit Kalk behandelt. Er bildet eine leichte Schicht an den Rohrwänden, die sie vor Korrosion schützt. Dann kommt das Wasser in Hochbehälter. Je nach Verbrauch wird es in die Leitungen eingespeist. Morgens und abends wird das meiste Trinkwasser verbraucht, 125.000 m³/Tag, 150.000 m³ stehen immer bereit.


Das Kalkwasser und das Reinigungswasser der Sandbecken werden immer wieder aufbereitet und in den Kreislauf zurückgeführt.
Wenn man den gesamten Aufwand betrachtet, um Trinkwasser herzustellen und in die Haushalte zu liefern, ist der Preis gerechtfertigt.

Wir bedankten uns bei Herrn Strigun, der mit seinen Ausführungen unser Wissen aufgefrischt bzw. erweitert hat.
Da die Sachsenenergie die Besichtigungen kostenlos anbietet, haben wir als Dank ein kleines Präsent übergeben.

Zum Ausklang der interessanten Veranstaltung fuhren wir in den „Gasthof Hopfenblüte“ zum Mittagessen.


Wir bedanken uns bei Brigitte (pentina) und Wolfgang (erzer) für die Organisation der Veranstaltung.
Die beiden haben auch den Bericht geschrieben und die Fotos "geschossen".
Zusammengestellt hat alles Angelika (GeliZ)
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