Lauenstein - ein Kleinod im Osterzgebirge
Bei herrlichem Sonnenschein trafen sich 25 FA – Mitglieder der Regionalgruppe Dresden heute, am 21.04.16, in dem kleinen osterzgebirgischen Ort Lauenstein, der seit 2011 ein Stadtteil von Altenberg ist.
Wenn man aus dem Müglitztal kommt, spürt man sofort, dass Lauenstein hoch oben (470-710m) auf einem Felsplateau liegt und den Charakter einer Burgstadt hat.
Diese kleine Stadt erlebte Ende des 16.Jh. unter der Herrschaft Günther von Bünaus ihre große Blütezeit. Besonders der Bergbau begründete den Reichtum derer von Bünaus.
Das wird im Schloss und in der Kirche sichtbar.
Auf dem Marktplatz sahen wir den Falknerbrunnen. Ein Hinweis auf die lange Tradition der Falknerei. Sie ist auch heute wieder im Schloss zu erleben.
In der Kirche „St. Marien und Laurentin“ erfuhren wir bei einer Führung vom Schicksalsjahr 2003, als die Jehmlich – Orgel abbrannte und die Kirche zu großen Teilen durch Ruß und Hitze Schäden davontrug. Erst im Jahre 2000 wurde sie restauriert und seit November 2005 ist sie wieder in voller Pracht zu bewundern.
Der Bildhauer Michael Schwenke aus Pirna erschuf zwischen 1594 und 1602
den Altar (ca. 9m hoch/7m breit), die Kanzel („Moses-Kanzel“) und den Taufstein (sechseckig mit den Wappen derer von Bünau und von Bredow) - alles aus Pirnaer Sandstein, der ausschließlich verwendet wurde.
Auch die Stifterfiguren für ein geplantes Epitaph für Günther von Bünau und seiner Familie stammen von M.Schwenke. Die Bünaukapelle wurde dann ab 1609 von seinem Nachfolger Lorenz Hörnig aus Pirna als Erbgrabstätte ausgestattet.
Über ein Eingangsportal aus Sandstein mit einer kunstvoll ausgeführten schmiedeeisernen Tür betritt man die Kapelle und steht vor dem Epitaph für die Familie Bünau.
Vor dem Epitaph sind die Reliefgrabsteine von Günther von Bünau und seiner ersten und zweiten Frau in den Boden eingelassen. Darüber auf einem Sims ist die Familie von Bünau zu sehen.
Beeindruckt haben uns aber auch das Chorgewölbe, wo wieder die ursprüngliche Bemalung sichtbar ist, die originalen Bleiglasfenster aus dem 19.Jh., als die Grafen Hohenthal inzwischen das Sagen hatten.
Das Fenster mit dem Engel und dem Kind zeigt die Wappen Hohenthal und Schulenburg.
Hier kann man zur Kirche einige Fakten nachlesen
Bevor wir ins Schloss gingen, besuchten wir noch die Galerie Bauer, die von dem Maler Carsten Watol geleitet wird.
Er fand an dem Örtchen Lauenstein gleich beim ersten Besuch Gefallen und nach kurzer Zeit siedelte er hierher über. Er nutzt seine Räume mit seinen Bildern als offene Verkaufsgalerie und gibt auch anderen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke bei ihm auszustellen.
Im Schloss wartete als erstes eine köstliche Fleischsuppe auf uns, und wir ließen es uns im fürstlichen Ambiente, im Wappensaal, schmecken.
Danach entdeckte jeder auf eigene Faust das Schloss. Es ist im Wesentlichen vom Renaissancestil geprägt und lässt besonders in den unterschiedlichen Sälen noch den Kunstsinn der Erbauer erleben.
Da in dem Schloss das Osterzgebirgsmuseum beheimatet ist, gibt es u.a. viel Wissenswertes über Tiere und die Jagd zu erfahren, den Wald und dessen Veränderung zu sehen und zu erleben. Besonders auch für Kinder sehr anschaulich und interessant.
Außerdem verfügt das Schloss noch über ein Gefängnis und eine mittelalterliche Burgruine mit Verlies. Das heißt, es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken, als hier beschrieben werden kann.
Lies hier, was es noch im Schloss zu entdecken gibt
Wir waren von den besuchten Sehenswürdigkeiten äußerst angenehm überrascht, hatten wir doch in diesem kleinen Ort solche Kunstschätze gar nicht vermutet.
Und es ist jedem Mitglied von FA, das in der näheren Umgebung wohnt, ein Besuch dieser Kleinstadt sehr zu empfehlen.
Unser herzlicher Dank gilt Renate (Toru), die diesen kulturellen Ausflug sehr gut vorbereitet und durchgeführt und auch im Schloss in Abstimmung mit dem dortigen Personal für unser leibliches Wohl gesorgt hat.
Der informative Bericht stammt ebenfalls aus ihrer Feder.
Die Fotos dazu lieferte in bewährter Weise Wolfgang (erzer), einige Fotos, die Collagen und die Zusammensetzung des Ganzen steuerte Karin (schlecki) bei.
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