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Am Ende der Welt brüllt unverhofft ein Elch Impressionen aus unserem Norwegenurlaub



Es regnet. Keine zweistellige Zahl auf dem Thermometer. Doch zu Mittag gibt es Fisch mit Ei und Zwiebeln, denn du hast dich in den Regen hinausgewagt und einen Dorsch geangelt. Nun steht es 1:1. Unentschieden auch im Schach. Glück für mich, denn meist gewinnst du.
Es wird nicht dunkel nachts. 22 Stunden am Tag ist hier im August die Sonne am Himmel, wenn sie denn nicht verdeckt wird von den Wolken.
Heute ist gutes kaltes Wetter. Ich liege auf dem Blumenbeerhain unter der Birke am reißenden Strom, der für Angelanfänger ungeeignet ist. Alles ist in Pastellicht getaucht, türkisfarbenes Wasser, helles Grün ringsum, ein hellblauer Himmel mit weißen Wolken.. Die kalten Regentage haben frischen Schnee auf die Berge gezaubert, sie sind wie mit Puderzucker überzogen und leuchten in der Sonne., die weiten Birkenwälder mit ihrem hellen jungfräulichen Grün sind Balsam für die Seele. Zwei Birkenpilze liegen auf der Jacke.
Alles fließt. Wir fließen dahin. Vielleicht birgt die Wiederholung des immer Gleichen Frieden und bringt einen Hauch des Urvertauens.
Leider fängst du nicht den Lachs des Lebens - der größte wurde von dem Bauern und Postbeamten Henrik Henriksen im Tana River in Finnmark 1928 gefangen und wog 35,890 Kilo- obwohl dir zwei Einheimische bestätigen, dass es in diesem Fluss richtige Lachse gibt.
Warum hat uns das der Bauer verschwiegen?
<font size="5"><font color="deepskyblue">I</font></font>n der Schule gab es den obligatorischen Aufsatz: Mein schönstes Ferienerlebnis. Also, mein schönstes Ferienerlebnis war heute.
Unseren Umzug in Hütte zwo am Ersfjord verbinden wir mit einem Besuch in Tromsö. Ich sitze neben dir im Auto und mir ist zum Heulen. Später werde ich wissen, warum ich an diesem Sonnabend so traurig bin. Es war der Tag, als Marianne zu Hause sterben wollte. Ich weiß das noch nicht, trotzdem denke ich heute Morgen immerzu an Philippa und dass ich ihr helfen muss.
In Tromsö bin ich abgelenkt.
<font size="5"><font color="deepskyblue">W</font></font>ir befinden uns 300 Kilometer nördlich des Polarkreises auf der gleichen geografischen Breite wie die Nordküsten von Alaska und Sibirien, Tromsö ist das Tor zum Eismeer, größte Stadt Nordskandinaviens, Universitätsstadt, Hauptstadt dreier Kulturen, vier großen Fjorden und hunderten von Inseln. Zwei Monate im Jahr, im Dezember und im Januar, ist es dunkel. Ende Januar schaut die Sonne wieder für einen Augenblick über die Berggipfel und von da an stiehlt das Licht der Dunkelheit jeden Tag einige Minuten, bis die Nacht im April nur noch samtblaue Erinnerung ist. Der Sommertag dauert über zwei Monate. Der Sommertag ist jetzt.
Nach einer Woche wieder Menschen sehen, in der Tromskirche ein gewaltiges Mosaik bestaunen und eine Kerze für Marianne anzünden, die Domkirche, 1861 geweiht, besichtigen, sie ist eine typische Vertreterin der norwegischen Landkirchen und eine der größten Holzkirchen des Landes, mit einer Bimmelbahn durch die Gassen mit den bunten Häusern fahren, durch ein paar Geschäfte bummeln, eine willkommene Abwechslung nach der Einsamkeit.
In der kommenden Woche werden wir uns noch einmal in die Stadt begeben auf die Spuren von Friedjof Nansen und Roald Amundsen ins Polarmuseum.

Abends tuckern wir mit den Auto hinter die Berge, wo sich neue Fjorde, weite Wiesen, Felsplateaus und Flüsse auftun. Eine Norwegerin zeigt uns stolz ihren im Fluss geangelten Fisch. Es ist mir schleierhaft, woher sie den hat, denn im glasklaren Wasser ist nicht ein einziges Lebewesen zu sehen.
Am Moltebeerhain halten wir an und siehe da, auch wir entdecken die köstliche Frucht. Nur die weiblichen Blüten entwickeln die „gelben Bromberen“, die ein bisschen säuerlich schmecken und nur im kühlen Norden gedeihen. Überall stehen Autos und wir treffen Einheimische mit reichlich Beerenbeute.
Da hat er sich nun von uns verabschiedet, der Lothar aus München, der 50-Liter Tiefkühlschrank mit den Fischen steht vor der Tür und wird morgen ins Auto geladen, in drei Tagen ist er zu Hause. Wie wir, doch wir können noch zwei Tage vor Ort bleiben.
Das Schöne am Kompromissemachen in einer Ehe ist das, dass man etwas dazulernt, dass man etwas kennenlernt, dem man auf dem Egotripp nie begegnet wäre, weil man geglaubt hätte, dass man sich dafür nicht interessiert. Dann erlebt man es, und siehe da, es ist eine Bereicherung.
Fast hätte ich heute zum Atlantikstrand meinen Bikini mitnehmen können. Die Norweger tummelten sich kühn im Wasser, wir behalten lieber unsere Pullover an. Die Sonne scheint, der Strand ist weiß, ein paar Hütten stehen in den Bergen, Felsplateaus, grüne Hänge gibt es, Muscheln, Steine und Knochen am Strand.
Unverhofft kommt nicht so oft, doch heute, an unserem letzten Tag, wir haben auf dem Balkon gefrühstückt, heute beglückte mich noch einmal die Sonne.
Du wirst gleich mit dem Kahn zurückkommen ohne mitgebrachten Fisch, ich brate die von dir filetierten grätenfreien Seelachsfilets von gestern. mein Angeln mit Gefühl habe ich beendet.
Am Abend, an unserem letzten, stirbt der Elch. Wir sehen ihn im Wasser schwimmen, einen Elch im Wasser, sogar Arvids Frau ist aufgeregt, und plötzlich ist er nicht mehr da. Das Wasser ist sechs Grad kalt, das erträgt auch ein Elch über längere Zeit nicht. Schade!
It‘s time, to say good bye!
Tschüß Norwegen, tschüß Ersfjord, tschüß Mann und Frau Arvid! Morgen geht es über Oslo, Kopenhagen zurück nach Berlin!
Wenn man etwas für den anderen tut, tut man auch etwas für sich. Wir werde oft an diese schöne neue Erfahrung denken. Und an den Urlaub sowieso.




hier kannst Du den Teil 1 nochmals lesen!

Bild: Eine Tagesbeute



color="deepskyblue">E</font></font><font size="4"><font color="black">s regnet. Keine zweistellige Zahl auf dem Thermometer. Doch zu Mittag gibt es Fisch mit Ei und Zwiebeln, denn du hast dich in den Regen hinausgewagt und einen Dorsch geangelt. Nun steht es 1:1. Unentschieden auch im Schach. Glück für mich, denn meist gewinnst du.
Es wird nicht dunkel nachts. 22 Stunden am Tag ist hier im August die Sonne am Himmel, wenn sie denn nicht verdeckt wird von den Wolken.
Heute ist gutes kaltes Wetter. Ich liege auf dem Blumenbeerhain unter der Birke am reißenden Strom, der für Angelanfänger ungeeignet ist. Alles ist in Pastellicht getaucht, türkisfarbenes Wasser, helles Grün ringsum, ein hellblauer Himmel mit weißen Wolken.. Die kalten Regentage haben frischen Schnee auf die Berge gezaubert, sie sind wie mit Puderzucker überzogen und leuchten in der Sonne., die weiten Birkenwälder mit ihrem hellen jungfräulichen Grün sind Balsam für die Seele. Zwei Birkenpilze liegen auf der Jacke.
Alles fließt. Wir fließen dahin. Vielleicht birgt die Wiederholung des immer Gleichen Frieden und bringt einen Hauch des Urvertauens.
Leider fängst du nicht den Lachs des Lebens - der größte wurde von dem Bauern und Postbeamten Henrik Henriksen im Tana River in Finnmark 1928 gefangen und wog 35,890 Kilo- obwohl dir zwei Einheimische bestätigen, dass es in diesem Fluss richtige Lachse gibt.
Warum hat uns das der Bauer verschwiegen?
<font size="5"><font color="deepskyblue">I</font></font>n der Schule gab es den obligatorischen Aufsatz: Mein schönstes Ferienerlebnis. Also, mein schönstes Ferienerlebnis war heute.
Unseren Umzug in Hütte zwo am Ersfjord verbinden wir mit einem Besuch in Tromsö. Ich sitze neben dir im Auto und mir ist zum Heulen. Später werde ich wissen, warum ich an diesem Sonnabend so traurig bin. Es war der Tag, als Marianne zu Hause sterben wollte. Ich weiß das noch nicht, trotzdem denke ich heute Morgen immerzu an Philippa und dass ich ihr helfen muss.
In Tromsö bin ich abgelenkt.
<font size="5"><font color="deepskyblue">W</font></font>ir befinden uns 300 Kilometer nördlich des Polarkreises auf der gleichen geografischen Breite wie die Nordküsten von Alaska und Sibirien, Tromsö ist das Tor zum Eismeer, größte Stadt Nordskandinaviens, Universitätsstadt, Hauptstadt dreier Kulturen, vier großen Fjorden und hunderten von Inseln. Zwei Monate im Jahr, im Dezember und im Januar, ist es dunkel. Ende Januar schaut die Sonne wieder für einen Augenblick über die Berggipfel und von da an stiehlt das Licht der Dunkelheit jeden Tag einige Minuten, bis die Nacht im April nur noch samtblaue Erinnerung ist. Der Sommertag dauert über zwei Monate. Der Sommertag ist jetzt.
Nach einer Woche wieder Menschen sehen, in der Tromskirche ein gewaltiges Mosaik bestaunen und eine Kerze für Marianne anzünden, die Domkirche, 1861 geweiht, besichtigen, sie ist eine typische Vertreterin der norwegischen Landkirchen und eine der größten Holzkirchen des Landes, mit einer Bimmelbahn durch die Gassen mit den bunten Häusern fahren, durch ein paar Geschäfte bummeln, eine willkommene Abwechslung nach der Einsamkeit.
In der kommenden Woche werden wir uns noch einmal in die Stadt begeben auf die Spuren von Friedjof Nansen und Roald Amundsen ins Polarmuseum.

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