Die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) möchte die Zahl der Nutzer im Seniorenalter erhöhen
Bedeutung der SLUB
In der Dresdner Südvorstadt befindet sich in der Nachbarschaft der Technischen Universität die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek auf dem Zellschen Weg.
Ein paar Fakten belegen die Bedeutung der Einrichtung:
- 100.000 Bände Neuzugang pro Jahr
- 1.8 Mio jährliche Besucher
- 2,4 Mio Entleihungen im Jahr
- 50.000 Buchseiten werden pro Woche gescannt. Damit ist die SLUB eines der führenden deutschen Zentren zur Massendigitalisierung.
Nicht jedem Dresdner ist bekannt, dass auch er diese Einrichtung kostenlos nutzen kann und dem Nutzer, neben dem Schwerpunkt wissenschaftliche Bibliothek, auch ein riesiges Angebot an Belletristik, populärwissenschaftlichen Büchern, Musik- und Geschichtsliteratur zur Verfügung seht.
Zu geringe Zahl älterer Nutzer
Logisch erscheint, dass die meisten Nutzer in der Altersgruppe 20 - 30 Jahre zu finden sind. Das sind Studenten der Technischen Universität in Dresden, sowie die Studierenden an den vielen Hochschulen der Stadt. Was die Mitarbeiter der Bibliothek aber bedauern, ist die nach Ihrer Meinung zu geringe Zahl der Nutzer im Alter 60 plus. In dieser Altersgruppe sind gerade einmal 3% der in Frage kommenden Dresdner registriert. (Um als Nutzer geführt zu werden, genügt bereits 1 Kontakt pro Jahr.)
Das Anliegen der SLUB
Für Dienstag, den 17. August 2010, hatte der Stellv. Generaldirektor der SLUB, Dr. Achim Bonte, zu einer Beratung eingeladen. Gekommen waren u.a. Akademieverband, Volkssolidarität, Seniorenbeirat und Bildungsbüro der Stadt Dresden, Urania, Wimad e.V. Seniorenakademie und andere, darunter auch Feierabend Dresden.
Dr. Bonte stellte im Wesentlichen zwei Anliegen der Bibliothek vor:
1. Wie kann die Zahl der Nutzer im Seniorenalter erhöht werden?
2. Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern
Anschließend an die Beratung konnten Interessierte an einem kleinen Rundgang durch das Haus teilnehmen. Die Mitabeiterin der Direktion Bärbel Kühnemann zeigte uns einige Stationen auf der Ebene 0. Als erstes zeigte sie uns einen Reproraum. Wöchentlich werden in der SLUB 50.000 Buchseiten dokumentiert und Online gestellt. Während sehr wertvolle, meist alte Bücher mit Hand umgeblättert werden müssen, kann die große Mehrzahl automatisch mit Hilfe von zwei Reproscannern festgehalten werden. Diese Automaten arbeiten auch über Nacht.
Beeindruckend ist der Große Lesesaal und auch das gesamte Ambiente der Bibliothek.
Hochtechnologie in der SLUB: Auf dem Bild ein Reproscanner. Das aufgeklappte Buch wird von einer Vorrichtung umgeblättert und Seite für Seite von Digitalkameras an den Rechner geschickt.
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek
Senioren sollen kein Notbehelf sein
Die SLUB prüft, wie in der stark frequentierten Zentralbibliothek die Aufenthaltsqualität für Senioren verbessert werden kann.
Die Absicht, Senioren künftig mehr an die Bibliothek zu binden, wird nur mit ehrenamtlicher Unterstützung durch Gleichaltrige funktionieren. Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter helfen bei Bibliotheksführungen, Projekten der Öffentlichkeitsarbeit und im Digitalisierungszentrum. Sie sind haftpflicht- und unfallversichert und bekommen die Fahrtkosten erstattet.
Homepage der SLUB
Bericht und 2 Fotos: Gernot (gernsixtie) 5 Fotos: SLUB/Deutsche Fotothek
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