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Sächsische Schweiz

Ein Bericht von helene19 (Regine) aus Frankfurt (Oder)

Das Reisen mit den Mausepauls zu einem echten Erlebnis werden, ist mir aus Erzählungen bekannt. Die Reise vom 24. bis 27. August 2013 in die Sächsische Schweiz versprach ein abwechslungs- und erlebnisreiches Programm. Mit Dr. Herrmann-Touristik aus Berlin wurden schon öfter Reisen gemacht. Und die Teilnehmer waren immer zufrieden.

Also Mitfahren war angesagt. So dachten wohl auch alle anderen FAler aus Berlin-Mitte, Potsdam und Frankfurt (Oder), die sich für die Fahrt anmeldeten.

1. Tag

Die Wettervoraussage für Sachsen sah gut aus und am 24. August starteten wir frohgelaunt um 08.00 Uhr vom Berliner Ostbahnhof, um dann am ZOB den Rest der Gruppe „einzuladen“.

WB Fahrt Sächsische Schweiz

Nachdem uns der Busfahrer und Mausepaul (Karl-Heinz) herzlich begrüßt hatte, ging es los. Damit wir den genauen Reiseverlauf mit allen geplanten Vorhaben gut mitverfolgen konnten, hatten die Mausepauls für jeden FAler Flyer vorbereitet. Schon daran erkennt man: sie sind Regionalbotschafter, die all ihre freiwillig übernommenen Aufgaben mit großer Freude und viel Engagement tun

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir durch Dresden-Neustadt, vorbei am Goldenen Reiter und dem Hotel „Bellevue“, einem Hotel der Superklasse, das zu sozialistischen Zeiten extra für Gäste aus dem westlichen Ausland gebaut wurde.

Wer öfter schon in Dresden war der weiß, dass die Stadt immer voller Menschen ist. Seit dem Wiederaufbau und der Eröffnung der Frauenkirche hat sich die Besucherzahl ständig erhöht. Aber am heutigen Tag war die Stadt noch voller als sonst. Die Waldschlösschenbrücke, die unter Protest vieler Dresdener und Naturschützer doch gebaut wurde, ist in der Nacht eingeweiht worden. Und nun wollten natürlich am Tage viele Touristen die Brücke bestaunen und auch darüber laufen.

WB Dresden 2013
Gemeinsam wanderten wir vom Theaterplatz bis zu den Brühlschen Terrassen

Wir FAler gingen mit den Mausepauls in die Hofkirche, in der es angenehm kühl war; vorbei am Fürstenzug, einem 102 Meter langem Gemälde, aufgetragen auf 23 000 Fliesen aus Meißener Porzellan, dann in Richtung Frauenkirche. Hier zerstreute sich die Gruppe. Jeder erkundete auf eigene Faust die Dresdner Innenstadt. Mancher fand ein Plätzchen auf der Brühlschen Terrasse, wo er auf das Menschengetümmel schaute oder die Ankunft und Abfahrt der vielen Elbdampfer beobachten konnte, oder trank irgendwo ein Käffchen. Ja, und die leckere Bratwurst war ja auch nicht zu verachten.

Weiter ging es zum Barockgarten Großsedlitz in der Nähe von Heidenau.

Bevor wir uns der Geschichte dieses Gartens widmeten, konnten wir kleine stolze Schulanfänger bestaunen.

Der Garten hat eine Größe von 18 ha und ist ein Meisterwerk der Gartenkunst in Sachsen. Als Vorbild dienten französische Gärten. Dazu gehört ein Schloss, das zunächst NUR als Landsitz im Auftrag des Kurfürsten August dem Starken erbaut wurde in der Zeit von 1719 – 1723.

WB Barockgarten
Im Barockgarten von Großsedlitz

Den Eingang zum Garten schmücken zwei Delphinbrunnen. 400 Kübelpflanzen, darunter 140 mit Pomeranzen, kann man bestaunen. Sie überwintern in der Unteren Orangerie. Diese wird auch für Konzerte und Ausstellungen genutzt. Viele Skulpturen aus Sandstein und Wasserspiele verschönern den Garten. Leider sind noch nicht alle Kaskaden restauriert. Also in ein paar Jahren lohnt sich auf alle Fälle ein nochmaliger Besuch dieses Parks.

Groß angelegte Blumenbeete mit den verschiedensten Pflanzen, farblich eine Augenweide für die Betrachter, ließen uns die Schönheit dieser Anlage genießen. Mir gefielen besonders die Schmucklilien, die in ihrem zarten Blau mit vielen wunderschönen Blüten in der Sonne leuchteten.

Blaue Blüten

Mit vielen schönen Eindrücken kamen wir in Kreischa in unserem Hotel an. Zügig ging es mit dem Gepäck ins Zimmer, fix etwas frisch gemacht und schon saß man ziemlich hungrig, schließlich waren wir seit den frühen Morgenstunden unterwegs, in der gemütlichen Gaststube, um unser wohlverdientes Abendbrot zu genießen.

WB Abendessen
Gemeinsames Abendessen im Hotel Kreischaer Hof

2. Tag

Für heute war der Besuch der Festung Königsstein geplant, Fahrt mit dem Elbdampfer und dann mit der Kirnitzschtalbahn zum Lichtenhainer Wasserfall.

Auf die Festung Königsstein (360 Höhe über N.N.) gelangt man mit einem Lastenaufzug, der 1970 in Betrieb genommen wurde. Darüber waren alle sehr froh. Der Panoramaaufzug war leider geschlossen. Wir FAler erkundeten die Festungsanlage individuell. Überall gab es bei dem Rundgang Ruheplätze mit herrlichen Ausblicken in die Weite. Die Festung Königsstein liegt zentral in der Sächsischen Schweiz. Von hier hat man eine weit umfassende Rundsicht auf die umliegenden Mittelgebirge und eine tolle Einsicht in die Elbtalweite. Die mittelalterliche Burganlage wird schon 1241 erwähnt. Sie ist die größte Bergfestung Europas.

WB Königstein
Auf der Festung Königstein

Die Bausubstanz dieser einzigartigen Anlage ist vollständig erhalten. Seit 1459 gehört die Festung zu Sachsen. Fast 2 Jahrhunderte dauerten der Ausbau und die Fertigstellung. Es ist das kostspieligste Bauunternehmen des kurfürstlichen Sachsen. Beim Rundgang kann man sich an der Vielzahl der Gebäude erfreuen. Beeindruckend die kleine Garnisonskirche, übrigens die erste in Sachsen, und der 152,5 Meter tiefe Brunnen. Er diente noch bis 1967 zur Wasserversorgung der Festung.

August der Starke feierte hier viele Feste. In der Friedrichsburg befindet sich ein „Tischlein deck dich“, das ihn reichlich mit Speisen und Getränke versorgte, wenn er intime Verabredungen hatte.

Wohl der berühmteste unfreiwillige Gast auf der Festung war Johann Friedrich Böttger, der auf Anweisung August des Starken hier gefangen gehalten wurde um Gold zu machen, aber das Porzellan erfand.. Mit Erfolg, wovon man sich in der Meißener Porzellanmanufaktur überzeugen kann.

Militärische Auseinandersetzungen gab es selten um und auf der Festung. Im Siebenjährigen Krieg 1756 nahm Friedrich der II. einen Teil des Sächsischen Heeres gefangen. 1813 bezog Napoleon die Burg in seine Kriegspläne mit ein, aber erfolglos.

Während der Kriege wurden hier immer Kunstschätze aus Dresden gelagert. Von 1591 bis 1922 saßen in den Kerkern von Königsstein 993 Staatsgefangene. Während der Nazizeit waren Kriegsgefangene inhaftiert. Von 1949 bis 1955 war hier ein Jugendwerkhof untergebracht. Ab 29. Mai 1955 stand die Festung interessierten Besuchern offen.

Imbiss auf Königstein
Bevor es in den Ort Königstein ging, noch eine kleine Stärkung

Für den Aufenthalt auf der Festung hatten wir 3 Stunden. Die Zeit verging schnell und um 14.00 Uhr ging es mit dem Bus hinunter in die kleine Stadt Königsstein, um mit dem Dampfschiff auf der Elbe bis nach Bad Schandau zu fahren. Eine herrliche Landschaft erschloß sich uns mit Dörfern, Wiesen und dem Elbsandsteingebirge.

WB Raddampfer
Mit dem Raddampfer auf der Elbe. Von Königstein nach Bad Schandau.

Für Bad Schandau, dem wohl bekanntesten Ort in der Sächsischen Schweiz, hatten wir keine Zeit eingeplant. Nach einer kurzen Busfahrt stiegen wir in die Kirnitzschtalbahn, einer Straßenbahn, die bereits seit 1898 in Betrieb ist.

Wir fuhren durch das kurvenreiche und felsige Kirnitzschtal entlang des Flüsschens Kirnitzsch. Unterwegs treffen wir immer wieder Wanderer, die in traditionellen alten Gasthäusern auf dem Weg zum Lichtenhainer Wasserfall einkehren können. Dieser wurde bereits 1812 erstmals erwähnt. Um die Attraktivität für Besucher zu erhöhen errichtete man 1830 ein Stauwehr. Dafür musste aber nun ständig ein Bevollmächtigter vor Ort sein, um das Wehr zu öffnen. Also vergab man 1852 die Lizenz zum Bau eines Gasthauses mit der Auflage, diese Tätigkeit mit zu übernehmen. Eine Sehenswürdigkeit ist er schon der Wasserfall, aber man hat nur kurz das Vergnügen ihn zu genießen.

WB Kirnitzdchtalbahn
Fahrt durch das Kirnitzschtal
Der Lichtenhainer Wasserfall
Der Lichtenhainer Wasserfall im Kirntzschtal

3. Tag

Heute ist der Besuch von Schloss Weesenstein geplant und eine Fahrt mit der Weißeritztalbahn.

Bei einer Führung durchs Schloss wurde man mit der Geschichte vertraut gemacht. Schloss Weesenstein ist erstmals urkundlich 1318 erwähnt. Es wurde auf einen Felsvorsprung am Flüsschen Müglitz gebaut. In Laufe vieler Jahre wurde das Schloss immer wieder um- und ausgebaut, deshalb sind auch die verschiedensten Baustile vom Barock bis zum Klassizismus zu erkennen. Das hat auch ihre Ursache darin, dass die Besitzer laufend wechselten.

Das Schloss hat 8 Stockwerke mit 200 Räumen. Bestaunt wurden die Tapeten und die schöne Inneneinrichtung. Außerdem kann man eine Rüst- und Folterkammer besuchen sowie viele andere Kunstschätze anschauen. Die meisten wurden während des 2. Weltkrieges von Dresden hierher gebracht. Als Museum wird das Schloss seit 1933 geführt.

WB Weesenstein

Von 1945 bis 1950 war das Schloss Notunterkunft für die Bombenopfer von Dresden und vielen Flüchtlingen aus dem Osten. Seit 1952 gehört es dem Land Sachsen als Museum. Um es auch anderweitig für die Öffentlichkeit weiter attraktiv zu machen, wurde die alte Brauerei wieder in Betrieb genommen. Außerdem wird es für Theatervorstellungen und Lesungen genutzt. Im 6. Stock befindet sich eine Kappelle, in der wir zu einem kleinen Orgelkonzert eingeladen waren. Sie wird auch für Andachten und Konzerte genutzt.

Weesenstein Schlossgarten
Der Schlossgarten aus der Höhe gesehen

Erwähnen muss man auf alle Fälle den Barockgarten, der 1781 angelegt wurde. Durch das Elbehochwasser 2002 hatte auch Schloss Weesenstein starke Schäden, die aber bis 2007 wieder beseitigt wurden.

Nach dieser sehr informativen Schlossführung hatten wir uns eine kleine Pause verdient, bevor wir nach Dippoldiswalde weiterfuhren.

Unser Bus hielt in der Nähe des Bahnhofs. Als wir ausstiegen, hatten wir das Glück, gleich eine ankommende schnaufende Dampflok mit ihren Anhängern zu bestaunen. Wir hatten bis zur Abfahrt nach Freital noch Zeit, und so erkundeten wir Dippoldiswalde. Dieses kleine Städtchen liegt am Rande des Erzgebirges und wurde erstmals 1218 urkundlich erwähnt.

Wir erspähten einen Laden mit hübschen Kunstgewerbesachen und Schnickschnack. Also rein ins Geschäft und ein Andenken für die Lieben daheim gekauft oder endlich neue kleine Weihnachtsbäume für die uralte Pyramide.

WB Dippoldiswalde

Der historische Stadtkern mit Schloss, Kirche und Rathaus war schnell besichtigt. Rund um den Markt gab es hübsche kleine Geschäfte, vor allem mit Textilien. Zeit für ein Eis oder einen Kaffee hatten wir auch.

Und dann trafen wir langsam am Bahnhof ein, um unsere Fahrt mit der Weißeritztalbahn, einer Schmalspurbahn, anzutreten. Schnaufend und laut pfeifend kam die Dampflok mit ihrem Zug an. Schwarzer Rauch stieg in den Himmel. Eigentlich ein „Wunder“, dass die Natur- und Klimaschützer das noch zulassen. Aber die Bahn lockt Touristen in die Region und macht sie damit natürlich noch attraktiver.

WB Weißeritztalbahn

Die Bahn fährt täglich, das zeigt, dass sie beliebt ist. Bei diesem Zug gab es auch noch einen traditionellen Wagen ohne Verdeck, der natürlich bei Kindern und jungen Leuten beliebt ist. Die Bahn überwindet während ihrer Fahrt einen Höhenunterschied von 350 m. Die Vielfalt der Landschaft mit Bergen und Felsen, dem Flüsschen Rote Weißeritz, dem Malter- Stausee mit seinem Campingplatz, erfreut die Fahrgäste. Und immer wieder das Pfeifen der Lok und der schwarze Rauch aus dem Dampfkessel, das erinnerte an die Kindheit, die ja gerade bei uns „erst“ 50 oder 60 Jahre her ist.

Bus Freital
Es geht wieder mit dem Bus zurück nach Kreischa

In Freital angekommen, stiegen wir in den Bus, der uns in unser Hotel brachte.

4. Tag

Unsere Heimreise begann. Wir hatten vier wunderschöne Tage mit tollen Erlebnissen und die FAler aus Berlin, Potsdam und Frankfurt (Oder haben sich wieder etwas mehr kennen gelernt.

WB Rückfahrt nach Berlin
Koffer sind verladen, Zimmerschlüssel abgegeben, jetzt beginnt die Rückfahrt nach Berlin

Auf unserer Heimfahrt nach Berlin haben wir noch die Bastei im Elbsandsteingebirge besucht. Das Gebirge entstand vor Millionen von Jahren aus Sandsteinablagerungen im Meer. Es ist ein Teil der Sächsischen Schweiz und Landschaftsschutzgebiet mit schluchtartigen Tälern und herrlichen Felsen. Die steil aufragenden bizarren Felsmassive erinnern an eine Märchenlandschaft. Sie sind bei den Bergsteigern beliebt, um ihre Kletterkünste zu erproben. Einige FAler gönnten sich das Vergnügen, mit der Pferdekutsche auf die Bastei zu fahren.

WB Bastei_1

Und dann erkundete jeder auf eigene Art und wie er bei Kräften war das herrliche Bergmassiv. Die vielen Treppen unterwegs verlangten eine gewaltige Anstrengung. Und unterwegs konnte man immer wieder hören: „Denk dran, die Treppen muss man nachher wieder zurück“. Aber der Aufstieg zu einem Aussichtspunkt, der herrliche Blick in das Elbtal und das tolle Panorama hatten die Mühe gelohnt.

WB Bastei_2

Dieses schöne Fleckchen Erde wurde schon früh von Naturliebhabern entdeckt. Davon zeugt auch, dass bereits 1826 hier das erste Gasthaus errichtet wurde.

WB Bastei_3

Ja, und dann fanden wir uns alle wieder an unserem Bus ein.

Herzlichen Dank, liebe Karin, lieber Karl-Heinz, für die Betreuung. Wir danken Euch für die vielen tollen Ideen, die Ihr immer wieder für die Regionalgruppen parat habt. AUFWIEDERSEHEN.


Text: Helene19 (Regine) aus Frankfurt (Oder)
Fotos: Alle von den Teilnehmern der Reise
Planung / Organisation: Regionalgruppe Berlin-Mitte

24.08. bis 27.08.2013

Autor: Helene19

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