Ab in den Winter...
In diesem Winter „verirrten“ sich nur wenige Schneeflocken auf die Wiesen in unserem Tal und beim ersten Sonnenschein war auch sofort alles wieder weg. Aus diesem Grund beschlossen meine Nachbarin Ida und ich einen Ausflug in den Schnee zu machen. „Ab in den Winter“ war unser Motto.
So fuhren wir am morgen früh los Richtung Graubünden – zum Heinzenberg. Im Dorf Oberurmein angekommen war es herrlich winterlich. Dies zur Freude aller, die den heutigen Tag auf der Skipiste geniessen wollten. Auf dem Parkplatz war bereits ein reges Treiben und wir konnten unser Auto auf einem der letzten leeren Plätze abstellen. Im nahe gelegenen Restaurant nahmen wir uns die Zeit für einen Kaffee und einen Schwatz über die traumhaften Schneeverhältnisse.
Hier hat es schöne Winterwanderwege und wir beschlossen den Weg nach Obergmeind unter die Füsse zu nehmen. Der Weg steigt nur allmählich an, so dass der Höhenunterschied fast unbemerkt bewältigt wird. Wir genossen die Ruhe, die Winterlandschaft und die Aussicht auf die nahen Berge.
Zurück beim Auto tauschten wir unsere Wanderschuhe gegen bequemere Schuhe aus und Ida legte Ihre „Walking-Stöcke“, die sie verwendet hatte in den Kofferraum.
Bevor wir uns auf den Heimweg machten, musste Ida noch das Auto volltanken.
Wir zogen auch unsere Jacken noch aus, da es im Auto inzwischen warm genug war und machten uns auf den Heimweg.
Nachdem wir eine Weile gefahren waren, bemerkte ich einen Motorradfahrer hinter mir. Obwohl er mich einige Male hätte überholen können, fuhr er in gleichbleibender Entfernung hinter mir her.
Irgendwann wurde mir das ein wenig unheimlich, und ich bog, als ich in der Nähe von Chur ankam, in einen Parkplatz ab, um ihn loszuwerden.
Ich fuhr also hinein und wartete ab. Da bog doch dieser Motorradfahrer tatsächlich ebenfalls ab und hielt neben mir an. Es war ein junger Mann, der mir deutete, mein Fenster zu öffnen.
Mit gemischten Gefühlen tat ich es und staunte nicht schlecht, als er zu mir sagte:
„Guten Tag, Sie haben beim Tanken diese Halskette verloren. Hier ist sie“.
Der Verschluss war defekt und Ida hatte es nicht bemerkt. Diese Kette bedeutet ihr viel und wir bedankten uns bei diesem freundlichen jungen Herrn. Wir waren umso mehr überrascht als er uns sagte, dass er eigentlich in die entgegengesetzte Richtung hätte fahren müssen!
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