Wanderung zum Eichener See

Die Zugfahrer hat es an diesem Tag leider erwischt, weil der Fahrplan mal wieder nicht eingehalten werden konnte. Doris setzte sich in den Bus, aber Inge landete schließlich wieder zuhause. So stapften sieben Wanderer frohen Mutes los, und Christel und Rosemarie gesellten sich erst am See zu uns.

Der Eichener See ist ein kleines Naturwunder, der sporatisch erscheint und wieder verschwindet. Die ganze Umgebung ist mit Dolinen gesegnet, aber diese füllt sich immer mal wieder zu einer Pfütze oder zu einem stattlichen See von bis zu 3 Meter Tiefe, und wird so zu einem viel besuchten Ausflugsziel.

Aber das eigentliche Wunder sind seine Bewohner. Hier lebt noch die winzige Urzeitkrebsart, die bis zu 2 cm groß werden kann, mit dem märchenhaften (deutschen) Namen „Kiemenfußkrebs“ oder „Feenkrebs“. Deren Eier können jahrelang im Trockenen auf der Wiese liegen. Erst wenn sich die Eier 14 Tage lang im Wasser befinden schlüpfen die Krebschen. Selber sind sie nach ca. zwei bis drei Wochen geschlechtsreif und können wieder je Weibchen innerhalb von 3 Monaten 9.000–10.000 staubkorngroße Eier legen, damit die nächste Generation gesichert ist.

Wir, nun zu neunt, wanderten durch den kleinen Ort Eichen und freuten uns über jeden Farbtupfer in den Gärten. Wir konnten uns nur wundern wieviel es bereits Mitte Februar zu sehen gab.

In Schopfheim steuerten wir das Café Harold an, das sich in einer alten, geschichtsträchtigen Villa befindet. Alle waren zufrieden mit den bestellten Genüssen und die Unterhaltung am Tisch war auch wie immer sehr lebhaft.

Wer bis zum Ausgangspunkt nicht mehr laufen wollte wurde gefahren, dafür habe ich wohlweißlich vor der Wanderung gesorgt. Der Wettergott hat an diesem Tag selbst mein Stoßgebet erhört (Zitat von Gerhard Jung): „Verschone uns, verschone uns mit Wolkenbruch und Engelisbrunz!“