Wanderung in der Wutachflühe
Die Gelegenheit solch eine besondere Tour von gleich zwei kompetenten Wanderführer anbieten zu können, gibt es nicht alle Tage! Unser Neumitglied Wolfgang – maraton7 hatte eingeladen, sechzehn Mitglieder waren gemeldet, acht sind gekommen um die wunderschöne Wanderung mitzulaufen! Aber verpasst ist verpasst, wer dabei war hat es nicht bereut, denn wir hatten optimale Voraussetzungen.
Am Bahnhof der Sauschwänzlebahn Lausenheim-Blumegg stiegen wir auf bequemem Wanderweg in die Wutachflühe ein. Wir waren nicht lange unterwegs, da konnten wir den Schaden sehen den der Tornado angerichtet hatte, der vor kurzem hier durchzog. Die mächtigen und vor allem noch gesunden Tannen lagen kreuz und quer über dem Weg und am Hang. Die Rancher hatten den Wanderpfad gottlob frei gesägt. Man sah die Schneise von einem Hang zum anderen, nicht einmal sehr breit, wo alles kurz und klein durch die ungeheure Naturgewalt zerschlagen war.
Wir querten die muntere Wutach über eine Holzbrücke und sahen das eiserne Viadukt der Sauschwänzlebahn hoch über uns. Danach ging es nicht mehr lange und wir hatten nur noch einen schmalen Pfad bergauf. Stetig und langsam kamen wir vorwärts, immer wieder mit einem Blick ins Tal und natürlich auch in die Höhe. Es ist schon ein tolles Erlebnis wie man auf Schusters Rappen Kilometer um Kilometer und vor allem auch Höhenmeter hinter sich lässt.
An besonders imposanten Stellen legten wir kleine Trink- und Vesperpäuschen ein.
Außer uns gab es nicht gerade viele Wanderer, die diesen Weg an diesem Tag in Angriff nahmen und Gegenverkehr gab es schon gar nicht, auch das war sehr angenehm. Leider musste Klaus umkehren, sein Herz wollte an diesem Tag nicht recht mithalten. Immerhin hatte er den Mut, es zu versuchen und die ersten gewaltigen Eindrücke hatte er auch erlebt.
400 Millionen Jahre geologischer Zeitablauf kann man in der Wutachschlucht und Flühe auf 30 Kilometer durchwandern. Der ungebändigte Wildfluss hat sich stetig eine 150 – 180 Meter tiefe Schlucht durch Buntsandstein, Keuper und Muschelkalk gegraben, hat im Laufe der Zeit Felswände und Talhänge unterspült und Felsstürze und Rutschungen verursacht. Natürlich steht dieses Gebiet unter strengem Naturschutz und da nicht ganz ungefährlich, auch unter Kontrolle.
Auf der Hochfläche bei Fützen angekommen, kann man es kaum fassen, dass man sich in einer total anderen Landschaft befindet. Wenn man nicht gerade der Schlucht entstiegen wäre, könnte man glauben man träume! Ja, und dann ging es natürlich wieder bergab und dies auf dem „Wellblechweg“! Ein witziger Name finde ich, aber durch die vielen Rutschungen und Flickarbeiten wurde die Straße so wellig. Sie hat ordentlich Gefälle, aber bald ging es wieder auf einem kommoden Waldweg weiter – wie mir versichert wurde. Ich wollte mir den steilen Abstieg nicht antun, denn mein Knie brannte wie Feuer.
Leider hatte ich um ein paar Minuten die dampfende, schnaubende "Sauschwänzlebahn" verpasst. Das hätte mir mehr als gefallen, mich von ihr runter an den Ausgangspunkt bringen zu lassen, denn ein Erlebnis wäre dies sicher allemal. So blieb mir nichts anderes übrig, als es mir so gemütlich wie möglich zu machen, bis ich abgeholt wurde.
Wolfgang hatte im Gasthof Kreuz in Weizen einen Tisch für uns bestellt mit der Zusage, dass gekocht wird, wenn wir eintreffen. Ja, wo gibt es denn dies noch? Aber genau so war es dann auch! Satt und zufrieden machten wir uns nach einem tollen Tag auf den Heimweg.
An diesem Tag hat Markus für uns fotografiert, danke!
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