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Rhein - Aare Radwanderung

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Navigation.


„Nach 300 Metern links abbiegen! -Jetzt links abbiegen! -Nach 400 Metern sind Sie am Ziel!"


Ich weiß nicht wie es ihnen geht, aber wenn ich die unbekannte Dame aus dem Off höre, freue ich mich immer über ihre wohltönende und warm klingende Stimme. Und überhaupt: Noch nie wurde ich von ihr enttäuscht, immer führte sie mich genau dorthin wo ich hinwollte. So auch dieses Mal, und das war ein kniffliger Fall. Der Weg führte über eine schmale Brücke. Auf eine ebenso schmale Insel. Aber am Endpunkt dieser 400 Meter stand Wolfgang, der heutige Scout, und nahm uns in Empfang.
Dann folgte mit den nach und nach eintreffenden Damen und Herren das übliche Ritual der schweizerischen Bussi-Bussi- Gesellschaft: Bussi links, Bussi rechts und wieder Bussi links, oder anders herum. Bei facebook habe ich gepostet: „Gefällt mir!“

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Start am Schwaderlochweg.


Schwaderlochweg nennt sich der Parkplatz, er liegt unmittelbar an der Grenze, was zwei Schildwachhäuschen beweisen. Vor acht Jahren wurden hier noch Grenzkontrollen durchgeführt. Inzwischen weben die Spinnen ihre wundersamen Netze in den Winkeln der Vordächer. Die Häuschen selbst träumen sich in die Ewigkeit.

Der Himmel war rein gefegt, Sommerfäden tanzten in der Luft.
Aufbruch mit etwas Verspätung, direkt über die Brücke, zwischen den Schildwach-Häuschen. Tief unten floss träge der grüne Rhein. Und schon waren wir im Land der Eidgenossen. Ein Wehrmachtsbunker der eidgenössischen Armee schaute recht verdrießlich als er uns gewahrte. Aber wir boten ihm keinen Anlass zu weiteren Maßnahmen.

Ein ausgezeichneter Radweg führte uns durch Gewanne mit so reizenden Namen wie: „Im Sand“ oder „Rossgarten!“

Dann radelten wir an Leibstadt vorbei, tangierten den Ort Bernau- Bernau, um schließlich das AKW Leibstadt zu streifen. Ich mag AKW’s nicht, und die unmittelbare Konfrontation legte sich mir wie ein Schleier aufs Gemüt. (Jemand wusste es sei z.Z. abgeschaltet.)
Im weiteren Verlauf führte uns der Weg stets am Rhein entlang mit schönen Ausblicken ans jenseitige Ufer. Dann bot sich Full-Reuenthal an durchquert zu werden. Die Villen mit ihren sentimentalen Vorgärten bestaunten wir nur kurz. Und mir schien es als sei Sonntag, so selbstvergessen still boten sich uns die Dörfchen an.

Direkt an der Aaremündung konnte man die schimmernden Windungen beider Flüsse gut erkennen, und zu meiner Verblüffung unterschieden sich die Flüsse nicht ein Jota in ihrer Farbe: Ein unverbrüchliches gemeinsames Grün!

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Über Gippingen stießen wir ins Naturreservat. Klingnauer Stausee vor. Dort bot ein 15 Meter hoher Turm sich an, das Vogelparadies dieses Reservats anzuschauen. Gerne nahmen wir im Schatten kribbeliger Lichtreflexe durch das Laub der Bäume eine Zehnminutenpause unseres Führers an.

Nun nahte die Aareüberquerung bei Dottingen. Und schon befanden wir uns mittendrin im Trubel des starken Verkehrs auf der Brücke und den Brückenköpfen. Nach schneller Flucht aus dem brodelnden Verkehr fuhr die Truppe nun am anderen Ufer der Aare entlang. Bolzengerade bis zum Kraftwerk Klingnau. Nahm dort einen Schlenker nach Girix inkauf um alsbald in Richtung Grenze aufzubrechen, dort sollten wir in Koblenz bei Waldshut den Rhein wieder überqueren.

Beim Überqueren des Rheins schauten wir lechzend in das kühle, glitzernde Wasser des Flusses, sonnenverbrannt, und tief befriedigt.

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Den Leib und die Seele pflegen.


Die Mittagspause im Restaurant eines (blitzsauberen) Campingplatzes bot keine Überraschungen. Weil schon um 10°° Uhr in der Früh‘ angegeben werden musste was man irgendwann mal essen wolle. (Da tue ich mich schwer: Ich weiß doch morgens noch nicht auf was ich Appetit habe, 3-4 Stunden später!)
Aber so sind halt die Regeln, reg‘ ich mich auf?

Nach dem Essen schaute ich auf die zum Rhein sich absenkenden Wiesen. Sah den traulich gleitenden Fluss, selbstvergessen vor sich hintreibend, und erinnerte mich an mein Elternhaus, das damals in Mannheim unmittelbar am Ufer des Rheins stand.

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Auf dem Marktplatz von Waldshut.


Nun fuhren wir direkt auf gleicher Höhe mit der schimmernden Wasserfläche, auf einem wirklichen Traumpfad in Richtung der Innenstadt von Waldshut.
Ein steiler Aufstieg zerfledderte die Gruppe, die E-Biker waren beim Hinaufsteigen natürlich die Schnelleren. Oben angekommen standen wir direkt vor dem östlichen Turm der den Marktplatz beschützt.

Sichtbarer Endpunkt des Marktes ist der westliche Turm, der den anderen Eingang zum Markt schützt. Die Stadtanlage erinnert an eine Zähringergründung, es fehlen nur die Arkaden. Dieser Marktplatz ist ein markantes Beispiel der Selbstdarstellung einer Stadt. Vorsichtig und einfühlsam renoviert zeigen sich die Fassaden gut gegliedert, puristisch und doch voll Eleganz und Harmonie.

Der Markt war völlig okkupiert, die Touristen saßen in Fünferreihen vor den Restaurants und parlierten in vielen Sprachen. Am meisten hörte man Schwyzerdütsch.

Nun lechzten wir auch nach Erfrischung und besetzten eine italienische Eisdiele. Vom Spaghetti-Eis bis zum Cappuccino wurde da alles geordert, und ich staunte über das Fassungsvermögen einiger Mägen.

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Zu den Kiesenbacher Felsen.


Wolfgang mahnte zum Aufbruch und kündigte den letzten Teil dieser Radtour an. Eine unglaublich steile Abfahrt auf den Rheinpfad war gleich das erste Schmankerl das er uns anbot. Nun rollten wir gemächlich in westlicher Richtung den Kiesenbacher Felsen entgegen. Übersprangen vorher einen Werkkanal und treidelten dann auf einer sehr schmalen Insel flussabwärts.
Die erwähnten Felsen seien das südliche Ende des Schwarzwalds meinte Wolfgang treuherzig, aber er schaute dabei so ernst, dass man es ihm einfach glauben musste. Im Übrigen stehen die Kiesenbacher Felsen unter Naturschutz und sind ein toller Naturbadeplatz!

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Am Ziel.


Der Rest ist schnell erzählt, wenige Kilometer noch bis zu unseren Autos. Danach hatten wir immerhin 33.6 Kilometer mit unseren Velos zurückgelegt. Man könnte die Tour auch so nennen:
„Gourmet-Genusstour mit Veloeinlagen!“


Aber das würde der Vorarbeit Wolfgangs nicht gerecht werden, der bei vielen Stopps hinreichend gute Erklärungen zur Tour und dem Sichtbaren abgab. Also herzlichen Dank für Deine Mühe mit der Du diese schöne und erlebnisreiche Tour zusammengestellt hast.

Auch an Alle Beteiligten herzlichen Dank, wir waren eine harmonische Gruppe.

© 2012 Pitt 70 / H. Büchler


Fotos:
oleander /Anke
Zahnrad /Erwin
speiche / Wolfgang

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Autor: ehemaliges Mitglied

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17 Bewertungen
6 Kommentar(e):

Anmargi schrieb am 24.08.2012:
Dein Bericht gibt die heitere und lehrreiche Radtour in besten Worten wieder, herzlichen Dank, lieber Pitt! Auch an die Organisatoren ein herzliches Dankeschön, es war ein gelungener Tag. Margit

wallianna schrieb am 23.08.2012:
So ein toller und literarisch wohlgestalteter Bericht! Schade, daß ich nicht mitkommen konnte!Wunderschön auch die Bilder, Vielen Dank für beides, Walli

Zahnrad schrieb am 23.08.2012:
war eine super Radtour hätte nicht besser sein können. Danke dem Organisator.

shanai schrieb am 22.08.2012:
Na ja, du schaust verschmitzt zu beim S.. und machst nicht mit - stimmt´s?

oleander schrieb am 22.08.2012:
Witzig, spritzig, literarisch wertvoll, das kann ich nur zu deinem Bericht lieber Pitt sagen. Käthe, du hast die Fotos super koordiniert, ohne dass du dabei warst. Ich hätte mir unter ein Foto nur den Untertitel "Sex im Altersheim" gewünscht. Rat mal welches.

shanai schrieb am 21.08.2012:
Wie gerne wäre ich dabei gewesen - man kommt ins Schwärmen, wenn man Pitt´s Zeilen liest! Toll, wie ich alles vorliegen hatte, als ich nach Hause kam. Leider bin ich mir bei den Fotos nicht überall sicher, ob ich sie richtig zugeordnet habe. Sehenswert sind sie alle! Besonderen Dank allen Akteuren, eure Käthe!

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