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05. Basler Träff / Breisach

Vom Fürstensitz zur Europastadt.
Ein Streifzug durch die Geschichte von Breisach am Rhein.

breisach

Unsere Gruppe von 15 Personen traf sich um 10:30 Uhr am Bahnhof in Breisach um gemeinsam zum Münsterberg zu fahren, wo wir uns mit Jochen – ede52, unserem Stadtführer trafen.

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Wir begannen zunächst mit geschichtsträchtigen Sehenwürdigkeiten rund um das Breisacher Münster. Wir stehen vor dem Rathaus, das früher die Münze von Breisach und zwischendrin eine Schule war. Seit 1806 dient es als Rathaus und ist seitdem mehrmals erweitert worden. Die häufigen Herrscherwechsel in Breisach sind am Rathaus der Stadt durch 9 Wappen dokumentiert:

Bistum Basel, Staufer, Zähringer, Freie Reichsstadt, Österreich, Pfandschaft Burgund, Königreich Frankreich, Baden, Bundesrepublik

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...unser Stadtführer Jochen
und Fotografin Gabriela

Jochen erzählt uns, daß wir hier auf einem der 3 bedeutenden Felsen, dem Münsterberg, stehen mit Blick auf den Eckhardsberg und Schloßberg, den beiden anderen. Der Breisacher Münsterberg ragt rund 35 Meter aus der Rheinebene. Geologisch gehört der Münsterberg zum ehemaligen Kaiserstuhlvulkan, wurde daher aus basaltartigen Lavaströmen aufgebaut.

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...Eckartsberg mit Europaflagge
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Blick zum Bad.Winzerkeller, Kaiserstuhl und Schwarzwald

Der Berg selbst zählt zu den ältesten kontinuierlichen Siedlungsplätzen des Oberrheingebietes. Bereits seit mehreren tausend Jahren lebten hier am Rhein steinzeitliche Jäger. Um die Zeit 1200 v. Chr. konnte eine größere Siedlung mit Töpfereien nachgewiesen werden. In keltischer Zeit war Breisach ein befestigter Fürstensitz und Gebietsmittelpunkt für den Breisgau. Auch der Name der Stadt geht auf die hier lebenden Kelten zurück, denn das Wort "Brisinac" mit der Bedeutung "der das Wasser bricht" verbirgt sich hinter dem heutigen Stadtnamen. Noch im Mittelalter umfloss das Wasser des damals noch ungebändigten Rheins den Felsenberg, der vor allem in Hochwasserperioden zur Insel im Rhein wurde. Mit dem Einfall der Römer am Oberrhein im ersten Jahrhundert n. Chr. wurden die hier lebenden Kelten unterworfen. Im 4. Jahrhundert errichteten die Römer auf der Südhälfte des Breisacher Münsterberges ein Kastell, den sogenannten Radbrunnen.

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Auf dem Münsterberg gelegen, überragt das Breisacher Wahrzeichen die Häuser der Breisacher Altstadt und die Rheinebene. Bauelemente aus romanischer und gotischer Zeit prägen das Münster, das im ausgehenden 12. Jahrhundert begonnen und im späten 15. Jahrhundert vollendet wurde. Die beiden ungleichen Türme fallen dem Betrachter meist als erstes auf. Der Nordturm aus romanischer Zeit, er wurde als erster vollendet. Der Südturm ist dagegen ein Werk der Gotik.

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Nachdem uns Jochen noch die Geschichte über die Skulptur des Breisacher Künstlers Helmut Lutz „Europa greift nach den Sternen“ erzählte, betraten wir das St. Stephansmünster. Jochen machte uns gleich am Anfang auf die freigelegten großen Gemälde aufmerksam.
Zu den besonderen Kunstschätzen zählt das Jüngste Gericht von Martin Schongauer. Der aus Colmar im Elsass stammende Künstler, Maler und Kupferstecher, arbeitete von 1488 bis zu seinem Tod im Februar 1491 an seinem Meisterwerk.
An der Stirnseite ist Christus als Richter der Welt auf einem Regenbogen thronend dargestellt. Die Lilie als Zeichen der Gnade sowie das Schwert stehen symbolisch für den Richterspruch.

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Das Werk wird an der Nordwand mit der Darstellung der Hölle fortgesetzt. Ein Flammenmeer mit fürchterlichen Gestalten versinnbildlicht die Qualen der Verdammten.

Heiter und gelassen dagegen ist die Stimmung beim Gemälde auf der Südseite mit der Darstellung des Einzugs der Seligen ins Paradies. Engel begleiten den Zug zur Paradiespforte, eine große Schrifttafel beschreibt die himmlischen Freuden.

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Durch den kunstvoll gestalteten Lettner, eine halbhohe Wand, die den Chor vom Gemeinderaum trennt. gelangt man zum Chor, der einen der schönsten Schnitzaltäre Süddeutschlands beherbergt. Der Hochaltar wurde in den Jahren 1523 bis 1526 vom Meister H.L. (Hans Loi) geschaffen.

Der filigrane Hochalter füllt den Chor bis hin zur Decke aus, wobei sich die Spitze nach vorne neigt. Jochen erinnerte hier an die Anekdote des Holzschnitzers, der sich unsterblich in die Tochter des Bürgermeisters verliebt hatte. Die Hochzeit wurde ermöglicht, da der kunstfertige Schnitzer - wie vom Bürgermeister verlangt – den Altar höher als das Kirchenschiff anfertigen konnte. Anregen ließ sich der verliebte Schnitzer von einem Rosenstrauch in einer Mauernische, dessen oberster Zweig gebogen das Licht suchte.

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Der Mittelschrein zeigt in einer lebendigen Darstellung die Krönung Marias. Gottvater und Christus halten hoch über Marias Haupt eine herrlich mit Blüten und musizierenden Engeln verzierte Krone. Der Heilige Geist wird durch eine darüber flatternde Taube symbolisiert. Auf dem linken Seitenflügel ist der Kirchenpatron Stephanus und daneben der Heilige Laurentius zu sehen.
Der rechte Flügel des Mittelschrein ist den Stadtpatronen Protasius und Gervasius gewidmet.

Die Geschichte der beiden erzählte uns Jochen, wir sollten uns die nicht gerade geläufigen Namen merken, obwohl – wie Jochen uns gestand - auch er einige Zeit einen Zettel in der Hosentasche mit den beiden Namen bei seinen Führungen dabei hatte.

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Zu den weiteren besonderen Schätzen des Breisacher Münsters zählt der silberne Reliquienschrein, der den beiden Stadtpatrone Protasius und Gervasius gewidmet ist. Er wurde im Jahr 1496 vom Straßburger Goldschmied Peter Berlin aus Wimpfen vollendet. Der Schrein ist mit Heiligenfiguren und Szenen aus Legenden verziert. Auf einer der Schmalseiten ist die Überführung der Gebeine der Stadtpatrone ins St. Stephansmünster zu sehen. Im Jahr 1162 soll Rainald von Dassel - Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien – die Reliquien der Heiligen Gervasius und Protasius nach Breisach gebracht haben.

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...Aussichten vom Münsterhügel

Bevor wir den Münsterberg verlassen besichtigen wir noch den Radbrunnen. Dieser steht am anderen Ende der Oberstadt. In der Mitte der Radbrunnenallee auf dem Breisacher Münsterberg erhebt sich der Radbrunnenturm, in ihm befindet sich ein 41 Meter tiefer Trinkwasserbrunnen, der unter Bertold V. von Zähringen 1189 begonnen und mit einem hölzernen Tretrad bedient wurde. Der Turm war einst auch mittelalterliches Rathaus und Gerichtsstätte mit Folterkammer. Nach mehrfachen Umbauten dient der Turm seit 1983 dem Kunstkreis Radbrunnen als Austellungs- und Konzertraum.

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Die „Radbühne“ an der Aussenwand ist das Werk des Breisacher Künstlers Helmut Lutz, sie stand mehr als 20 Jahre in den Kasematten der Vauban-Festung Neuf Brisach. Dieses Kunstwerk kann in Bewegung gesetzt werden. Die mythologischen Figuren der „Radbühne“ sind Adam, Prometheus und Pandora. In der Mitte der „Radbühne“ sitzt Sophia, die Göttin der Weisheit, dem Menschen gegenüber und spielt ihm den Erdball als Geschenk zu:

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In den knapp 2 Stunden unserer Führung konnten wir nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten Breisachs erleben und verabschieden uns nach dem gemeinsamen Essen im Restaurant-Cafe Rheinblick dankend von unserem Stadtführer Jochen. Doch wir entscheiden uns noch für einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang am Rheinufer entlang bevor sich jeder auf den Heimeg machte.



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Den Bericht hat Elfie - schalom übernommen,
hier beim Eis vor der Heimfahrt!

Die Fotos sind jeweils signiert von
Gabriela - acinos, auch die Collagen
und Erwin - Zahnrad!

Wenn die Fotos angeklickt werden, sind sie schöner und größer!

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Autor: Feierabend-Mitglied

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