03. Basler Träff 2015

Am Freitag den 20.03.2015 trafen sich 18 interessierte FA’ler/innen zur Ausstellung von Max Laeuger.

Im Dreiländermuseum Lörrach wurden wir von der Kokuratorin Frau Susanne Raible erwartet, die uns mit viel Engagement durch die Ausstellung führte.

Im Museum stehen Hocker bereit, welche man in die verschiedenen Abteilungen mitnehmen kann.

Max Laeuger ein gebürtiger Lörracher lebte von 30.09.1864 – 12.12.1952. Er ist der berühmteste Künstler der Stadt Lörrach. Das Dreiländermuseum in Lörrach zeigt Werke des Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Werke aus der Sammlung des Dreiländermuseums und von Privatpersonen. Er ist der bedeutendste badische Universalkünstler des 20. Jahrhunderts.

Die Kunst-Töpfereien Kandern (1897-1914) von Prof. Laeuger, in welchen die Gefäße und Baukeramiken hergestellt wurden, zählen zu den bedeutendsten Leistungen der Jugendstilkeramik.

Da seine Versuche selbst zu töpfern scheiderten entschied er sich die fertigen Tongefäße zu bemalen.

Max Laeuger holte sich viele Inspirationen auf seinen Auslandsreisen nach Frankreich, Italien, Nordafrika und Norwegen. Die Reisestudien regten seine künstlerische Fantasie als Maler, Architekt und Keramiker an. Auffallend ist, dass bei allen seinen Arbeiten die Natur und die Muse zur Geltung kommt. Wahrscheinlich war das Verlangen nach Harmonie riesengroß, denn Max Laeuger erlebte zwei Weltkriege.

1880 fing Max Laeuger mit der Malerei an. Er bevorzugte die Aquarelltechnik, die er mit Bleistift und farbiger Kreide kombinierte. Er studierte von 1892/93 in Paris und lernte die weibliche Aktmalerei kennen. Auf seinen Reisen nach Südeuropa und Nordafrika wurde er von architektonischen Motiven inspiriert.

Sein Ruf als Zeichner, Grafiker, Maler, Architekt, Innenarchitekt, Gartenarchitekt und Entwerfer von Glasgemälden reicht weit über die nationalen Grenzen hinaus. Kein anderer deutscher Keramiker war so bekannt wie Laeuger.

Selbst ein innovativer Plakatmaler war Laeuger. Er ging neue Wege indem er nicht das Produkt, sondern andere Medien hervor hob und somit neugierig machte.

Als Innenarchitekt entwarf Max Laeuger Jugenstilmöbel, Lampen, Kissenbezüge, Teppiche, Tapeten und Bodenbeläge aus Linoleum. Bei seinen Ausstellungen in Paris 1900, St.Louis/USA 1904 und Brüssel 1910 hatte er viel Erfolg. Seine Möbel wurden nach englischem Muster hergestellt.

Als Architekt entwarf Max Laeuger Landhäuser und den dazu passenden Garten. Er entwarf auch Ausstellungs-, Bahnhofs- und Universitätsbauten, Brücken und Denkmäler. Laeugers architektonische Werke mit der Gartenstadt in Karlsruhe, der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell und den Bau von Anlagen in Baden-Baden erreichten städtebauliche Dimensionen.

Laeuger entwarf auch Glasfenster für Kirchen. Ein Relief aus dem Jahre 1902 ist in der Bonifatiuskirche in Lörrach zu sehen.

Im Jahre 1916 richtete sich Laeuger eine eigene Keramikwerkstatt in dem Produktionsgebäude der Majolika-Manufaktur in Karlsruhe ein. Jetzt versuchte er selbst zu töpfern. Es entstanden leicht bekleidete Frauen, die Beine und Arme wurden gerollt und Zehen- und Fingernägel bemalt.

Damit er die Keramikwerkstatt finanzieren konnte wurden Entwürfe an die Majolika-Manufaktur Karlsruhe geliefert.

1925 wurden die Modelle moderner gestaltet. Persische Keramik, türkisblau und andersfarbig glasierte Vasen und Schalen entstanden. In das Programm wurden auch Elefanten aufgenommen.

Die Begegnung der chinesischen Studentin und der amerikanischen Schauspielerin Anna May Wong, inspirierte ihn in dieser Zeit bei der Gestaltung der Gesichter.

Seinen Lebensabend verbrachte Max Laeuger im „Rebhüsle“ am Tüllinger Berg in Lörrach wo er am 12.12.1952 verstarb.

Wir haben diesen schönen Nachmittag in dem Café Piano Espressobar ausklingen lassen.