6. Basler Hock 2011

Unser 6. Hock in diesem Jahr führte uns nach Lörrach-Brombach. Hier hatte Käthe/shanai für die Feierabendgruppe eine Besichtigung im Atelier des freischaffenden Bildhauers Rudolf Scheurer arrangiert.





Aber beginnen wir am Anfang.
Unser Treffpunkt war der "Landgasthof Waldhorn" in Lörrach-Brombach.
Wir waren 14 Feierabendler, die sich bis 12.00 Uhr im Gasthof eingefunden hatten. Eine lange Tafel war für uns eingedeckt in einem Nebenraum mit Tonnengewölbe, wo wir ganz unter uns waren.



In der Zwischenzeit, bis unser Essen serviert wurde, gab Käthe uns noch einen Überblick über eine Neuerung, die für die FEIERABEND-Mitglieder in Planung ist. So ist vorgesehen, eine freiwillige, kostenpflichtige PLUS-Mitgliedschaft anzubieten, die dem PLUS-Mitglied verschiedene Vorteile sichern soll. Die ReBo's werden eine 2-wöchige Testversion der Neuheiten erhalten, um diese kennenzulernen oder noch Verbesserungsvorschläge anzubringen.

Der anstehende Besuch beim Bildhauer Rudolf Scheurer beschäftigte uns schon vorher, denn in Lörrach und Umgebung befinden sich zahlreiche Plastiken des Künstlers in Kirchen und im öffentlichen Raum. Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt in Lörrach-Brombach sahen wir bereits einige Skulpturen des Künstlers: vor der Sparkasse, an einem kleinen Brunnen usw.

Für 15.00 Uhr hatte Käthe uns bei Herrn Scheurer angemeldet. Unser Ziel "Oben auf dem Berg" konnte zu Fuss streng bergan in 20 Minuten oder mit dem Auto in wenigen Minuten erreicht werden. Der Künstler erwartete uns am Ende des Weges, am Eingang seines Reichs, in Begleitung einer großen deutschen Dogge.


Nach der Begrüßung leitete er uns gemächlich entlang einer hügeligen Wiese, die zum Atelierbereich gehört, auf der Klein- und Großplastiken aufgestellt waren. Rudolf Scheurers Skulpturen werden als zeichenhaft, organisch-geschwungen mit vegetativen Formen beschrieben, die durch seine vielen Auslandsreisen inspiriert sind.






Wir waren beeindruckt von einem zinnoberroten Tori, 685 cm hoch, der seit 2006 hoch über Brombach steht. Wofür steht das Tori?
Wir stellten viele Fragen, die vom Künstler beantwortet wurden.
"Das Tori symbolisiert den Übergang von einem Bereich in einen anderen, von einer Vorstellung zu einer anderen und von einer Welt in eine andere Welt."





Ein Schild aus Alu-Guß mit dem Konterfei der Dogge warnte uns: Vorsicht Hund - Eintritt nur nach Aufforderung
Nun, die Dogge war bereits wieder im Zwinger. Am Tor aber erwartete uns Frau Rosmarie Scheurer, die Gattin des Künstlers, die uns ein freundliches Willkommen bot und uns eintreten ließ in das beeindruckende Ensemble von Atelierhaus, Ausstellungsräumen, Skulpturengarten und dem Skulpturenturm der Stiftung.




Herr Scheurer erzählte, dass er als Kind immer dort oben "am Rebhäusle" gespielt habe und schon damals gewusst habe, dort wolle er als Erwachsener einmal wohnen. Dieser Kindheitstraum ist für ihn 1960 in Erfüllung gegangen, als er eben dieses Grundstück kaufen und sein Atelierhaus bauen konnte.







Wir konnten uns Zeit lassen, die Kunstwerke ausgiebig zu betrachten, weitere Fragen an Rudolf Scheurer zu richten, zum Fotografieren. Durch seine breit gefächerte Ausbildung mit handwerklicher Grundlage konnte er in 17 Berufen arbeiten. Wir erfuhren, dass bei der Vorbereitung einer Ausstellung aufwändige Vorarbeiten erforderlich sind, z.B. tonnenschwere Skulpturen bewegen, versetzen und sicher verankern. Auch die Handhabung bei einer Bronze- oder Alu- Form schilderte uns Herr Scheurer. Einzelheiten kann ich aber leider hier nicht wiedergeben, es ist doch zu kompliziert für mich als Laien.








Im Ausstellungsraum suchten sich einige FA-ler die Skulptur aus, die ihnen am besten gefiel. Ich wählte das "Tanzende Paar", aber auch vom "Mehrgesicht" im Garten konnte ich fast den Blick nicht lassen.




Frau Scheurer hatte für uns im Werkraum Apfelsaft, Mineralwasser und Salzgebäck aufgestellt, damit wir uns vor der Heimfahrt noch stärken konnten. Denn es wurde nun langsam Zeit, sich von Frau und Herrn Scheurer zu verabschieden und ihnen für die uns gewährten Einblicke in ihr Künstlerleben und -schaffen zu danken.








So gingen also wieder einige zu Fuß, andere mit dem Auto, zurück zum "Gasthof Waldhorn", wo wir noch kurze Zeit zusammen saßen, den erlebten Nachmittag Revue passieren ließen, uns aber auch schon wieder auf das nächste Treffen freuten. Unser 6. Hock war wieder eine gelungene Veranstaltung!
Anke - oleander, Helga - Tinsky, Käthe - shanai




Rudolf Scheurer, geboren 1931 in Lörrach/Hauingen
Besuch des humanistischen Gymnasiums in Lörrach
Ausbildung als Steinbildhauer in Freiburg
Kunststudium in Basel. In Linz (Österreich) Studium bei Prof. Walter Ritter, Bildhauerkunst und bei Prof. Wolfgang von Versin, Architektur
Studienaufenthalte in London und Paris
Studienreisen zu vielen wichtigen Kulturen der Welt: Ägypten, Indien, Iran, Kambodscha, Thailand, Nepal, Tibet, Japan, Indonesien, China, Amerika, Mexico, Chile/Osterinsel, Myanmar und viele andere Länder.
Seit 1960 freischaffender Bildhauer im eigenen Atelierhaus "Oben auf dem Berg" in Lörrach-Brombach
Rudolf Scheurer hatte über 300 Ausstellungen in der ganzen Welt und hat an internationalen Kunstmessen in Basel, Berlin, Köln, Düsseldorf, Brüssel, Paris und Karlsruhe teilgenommen. Seine Werke befinden sich in privatem und öffentlichen Besitz in vielen Ländern. Er gewann 1. Preise bei Wettbewerben


Die Bildhauer Rudolf Scheurer Stiftung wurde 1998 von Rosmarie und Rudolf Scheurer gegründet. Die gemeinnützige Stiftung umfasst über 80 Kunstwerke, ein Querschnitt von 1958-1998 aus dem Werk von Rudolf Scheurer und hat den Zweck, das Werk des Bildhauers für die Öffentlichkeit auf Dauer zu erhalten und zugänglich zu machen.
Mitten im Skulpturengarten wurde 2003 der Skulpturenturm für die Stiftung fertiggestellt. Der Skulpturentum mit den roten Pfeilern, weissen Holzwänden, Glasflächen, grün glasierten Ziegeln und den Skulpturen an Pfeilern und auf dem Dach prägt einen sichtbaren Akzent und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.










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