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Die Stund Null

Der Trainer steckte mich einmal in eine Aerobicgruppe .Was dort geschah, war der Alptraum eines jeden Neulings. Eine Horde wild bewegter Frauen mustert mit Argusaugen jeden Quadratzentimeter meines langsam alternden Körpers der zugegebenermaßen schon einmal besser in Form war. Mittlerweile ließen sich auch erste Spuren langer Fußballabende auf der heimischen Couch, angereichert durch das eine oder andere Nudelgericht nicht leugnen. Viel schlimmer kann es ja nicht mehr kommen sage ich mich selbst beruhigend, wohl wissend, daß das nicht stimmt. Es kam schlimmer. Denn plötzlich, mit den ersten Takten der Negermusik, holte mich ein schon lang verdrängtes Pubertätstrauma ein: Tanzen! Diese mir stets rätselhafte Verbindung von Rhythmus und Bewegung war uns schon in den ersten Tanzstunden im zarten Alter von 14 Jahren ziemlich suspekt und gipfelte in den darauffolgenden Disco-Exzessen schließlich in der Einsicht: »Jungs können nicht tanzen!« Da stand ich also im Auge des Tornados, der mich im Stakkato der Musik umherwirbelte. Neben mir reißen die wirr dreinblickenden Amazonen sämtliche Gliedmaßen gleichzeitig hoch Meine eigenen Bewegungen denen des tödlich verwundeten Godzillas oder Helmut Kohl nicht unähnlich sind, taumelnd zwischen Strommasten von Tokio. Schlagartig wird mir klar, was hier falsch läuft: Das ist doch kein Sport! Wo bleibt der alles verzehrende Kampf gegen den inneren Schweinehund? Wo sind die Muskelfasern, die um Gnade winseln? Wo bleibt der Fight, das titanische Kräftemessen mit dem Gegner und der unbezwingbare Wille tief in uns, ihn zu besiegen - mehr noch, ihn gladiatorenhaft in Grund und Boden zu stampfen? Kampf, gib mir Deinen Schweiß!
DAS ist Sport, das ist Sieg! Aerobic hingegen: Eitler Alibisport für Modeschnepfen, die zu jedem Schritt erst einmal animiert werden müssen, um nicht völlig in Trott und Tran zu verfallen. Ein akrylsynthetischer, stubenreiner und zahmer Hordensport, konsumiert wie ein Hamburger, und so schnell vergessen wie die x-te Folge einer Seifen-Oper! Ohne mich!
Sprach´s, zog mir meiner Fünfmark Türken Bermudas wieder hoch und schleppte mich in die Arenen wahren Mannestums. Währenddessen fingen die Jane-Fonda–Dohlen auch noch leichtstimmig an zu trällern, während ich versteckt um Atem rang.

Autor unbekannt

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