Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

OSTERBRÄUCHE


Das Osterfeuer und Osterräder
Das Abbrennen eines Osterfeuers, in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag und in der folgenden Nacht ist ein alter Brauch. Gegen Abend trifft man sich zur Entzündung des über den Winter angesammelten Haufens aus Zweigen und Holz.
Das Osterfeuer sollte den Winter und böse Hexen sowie Geister vertreiben. Oft werden auch Strohpuppen in der Mitte des Holzhaufens aufgestellt.

Der Schein des Osterfeuers sollte Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Wer den Schein erblickte, dem sollte es Glück bringen. Die Osterfeuer wurden häufig auf Hügeln errichtet, um den Schein so weit wie möglich reichen zu lassen.

Feuerräder
Ein weiterer Brauch ist es, am Ostersonntag Feuerräder einen Berg hinunter rollen zu lassen. Am Karsamstag werden Wagenräder und Eisenreifen mit Stroh umwickelt.
Am Ostersonntag wird auf einem Berg ein aufgeschichteter Haufen aus Reisig angezündet. Ist dieser herunter gebrannt werden an ihm die Feuerräder entzündet und dann ins Tal gerollt.

Der Osterhase
Der Hase ist das Tier der Liebesgöttin Aphrodite, sowie der germanischen Erdgöttin Holda. Er ist aber nicht nur Götterbote, er ist auch - wie das Ei - ein Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit.

Hasen bekommen im Frühjahr sehr viele Jungen, das heißt, sie schenken Leben. Sahen die Menschen früher die Hasenmütter mit ihren Jungen, wussten sie, dass der Winter vorüber war.

In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.

Jeder kennt Ihn als den Überbringer der Ostereier, nach denen Kinder zum Frohsinn der Erwachsenen so eifrig suchen. Doch nicht immer versteckte der Osterhase die Eier. Noch im vorigen Jahrhundert war der eierlegende Osterhase in einigen Teilen Deutschlands völlig unbekannt.

Bis zum 16. Jahrhundert wurden die Ostereier von verschiedenen Tieren gebracht. In einigen Regionen kam der Fuchs oder der Hahn, in anderen der Storch, der Kuckkuck, der Kranich oder der Auerhahn, um die Ostereier zu verstecken.

Erste Belege für den Osterhasen stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck aus Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg.

Warum bringt der Osterhase die Ostereier ?Der Hase kommt im Frühjahr auch vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten. Und aufgrund seines Verhaltens, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten, wurde ihm vermutlich das Ablegen der Ostereier angedichtet.

Aus alten Aufzeichnungen aus Zürich geht der Osterhase als überbringer der Ostereier folgendermaßen hervor:

Es ist von den Paten der Brauch gewesen, Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu Jagen, d.h. es wurden die im Garten versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrieben, weil er viel schneller als die Hennen war, und diese keine bunten Eier legen konnten. Dieser Brauch ist also eher dem Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zuzuweisen, denn der Osterhase war glaubhafter als Überbringer der Ostereier als die Hennen.

So kamen warscheinlich im laufe der Zeit der Osterhase und die Ostereier zusammen. Heute bringt er in seiner Kiepe die bunt bemalten Eier und schleckereien.

Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen der Osterbote geworden. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, habe letztlich eher wie ein Osterhase ausgesehen...

Auch der Termin des Osterfestes lässt einen Bezug zum Osterhasen zu. Das Fest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier

Es ist ebenfalls überliefert, das der Gründonnerstag als Zahlungs- und Zinstermin für Schulden galt. Die Gläubiger Zahlten oft mit Eiern und Hasen. Eine weitere Überliferung besagt, das der Schuldner bei bezahlung seiner Schulden ein freier Mann

OSTERGEDICHT

Das Osterhäselein

Die Glocken läuten Ostern ein,
nun gibt es süße Kuchen!
Wo bleibst du, Osterhäselein?
Ei ja, ich will dich suchen.

Ich laufe schnell von Busch zu Busch,
dort, wo die Rosen stehen,
ja, liebes Häselein, husch, husch,
dort werd' ich dich schon sehen.

Und springst du dann auch schnell davon,
mich soll es gar nicht reuen,
ich finde jauchzend reichen Lohn
und kann mich herzlich freuen.

Ich klatsche in die Hände fest,
das Herz, es schlägt mir freier,
ich seh' vor mir ein ganzes Nest
voll roter Ostereier.
Der Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
Der Osterspaziergang (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
3 Sterne (3 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Österreich > WISSEN und WISSENSWERTES > Osterbrauch