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Neue Abenteuer von Mozart

Unser Mitglied Rita Köhnen hat ein neues Buch über Kater Mozart geschrieben und veröffentlicht, hier findest Du eine kleine Kostprobe:

Mozart ist ein Kater mit rabenschwarzem Fell, einem weichen Herz und einer manchmal pechschwarzen Seele.

Der erste Teil seiner Erlebnisse
"Mozart - eine reizende Katzengeschichte"
ist 2001 erschienen im Bettina Pauliks Verlag
ISBN 3-928159-02-X
Verkaufspreis € 5,00 zzgl. € 1,10 Versandspesen

Und seit September 2004:
"Neue Abenteuer von Kater Mozart"
ISBN 3-937930-81-7 Engelsdorfer Verlag
124 Seiten € 8,95 zzgl. € 1,10 Versandspesen

1.Kapitel:

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, Mozart spürte es in allen Knochen, es war irgend etwas los. Es wurde ja auch höchste Zeit, daß mal wieder was passierte. So sehr er es zuerst genossen hatte, nach der langen Wanderschaft endlich wieder zu Hause zu sein; bei den Kindern Timi und Sandra, bei Philip, und vor allem bei Lisa, der er sein ganzes wildes Katerherz geschenkt hatte, so sehr langweilte er sich nun schon seit einigen Tagen.

Unruhig blickte er umher und schlug mit seinem langen, schwarzen Schwanz rhythmisch auf den Boden. „Schrecklich ist das alles“, brummelte er. Mini, seiner kleinen Gefährtin, die ein ebenso schwarzes Fell wie Mozart besaß, hatte aber mit ihrem sanften, lieben Wesen sofort alle Herzen eroberte, war diese Langeweile und Ungeduld ihres Freundes unverständlich. „Ach Mozart“, seufzte sie, und machte es sich neben Mozart bequem. Niedergeschlagen und besorgt beobachtete sie ihn. Zuerst hatte sie es überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, daß Mozart in der letzten Zeit so unzufrieden geworden war. Für sie war ihr neues Heim der Gipfel der Glückseligkeit, ein Paradies wie sie es nie zuvor kennengelernt hatte. Zu wissen, daß jeder Tag genau so wie der vorherige wurde. Sie begann genüßlich zu schnurren. Nie mehr hungern und frieren, und nie mehr von bösen Menschen gequält und verjagt zu werden, das war das, was sie sich immer gewünscht hatte, und es war für sie wunderbare Wirklichkeit geworden. Mini war rundherum glücklich und zufrieden, alle waren lieb zu ihr, und sie hatte auch die ganze Familie ganz doll lieb.

Das Leben mit Lisa, Philip und den Kindern Sandra und Timi, das war etwas, von dem sie früher nie zu träumen gewagt hätte. Ein gütiges Schicksal hatte sie in diese Familie gebracht. Die ersten Abende die sie hier verbrachte, hatte sie nur dagesessen und alle beobachtet, und war glücklich, bei ihnen sein zu dürfen. Aber ihre Freunde hatten schon recht, Mozart war ein unruhiger Geist, der immer wieder etwas Neues suchte.

Heute nachmittag war die ganze Bande nun zur Beratung zusammen gekommen. Irgend etwas musste passieren, damit Mozart wieder zufriedener wurde, denn immerhin hatten sie alle ihr schönes, neues Leben nur ihm zu verdanken, er allein hatte sie hier her gebracht. „Vielleicht erinnert ihr euch gefälligst alle daran, dass wir gemeinsam beschlossen haben immer für einander da zu sein,“ ergriff Oskar, der immer Vernünftige, der sich in der Zeit wo er nun mit Beppi bei Karin und ihrem Mann leben durfte zu einem wirklich wunderschönen stolzen Kater entwickelt hatte, dessen weißes Fell sich wunderbar von seinen langen schwarzen Beinen abhob, das Wort. „Ja, aber was sollen wir tun,“ fragte die schüchterne, kleine, rote Cindi, „Mozart hat doch alles was das Katzenherz begehrt, und er hat Mini, was will er denn eigentlich noch?“ Was, ja das wusste Mozart auch nicht so recht zu beantworten, „ein bißchen Action vielleicht, oder so, irgendwas müsste halt mal passieren.“ Sekundenlang funkelten seine Augen ganz grün und unternehmungslustig.

„Du bist ein Kindskopf, Mozart, du wirst nie erwachsen,“ ließ Beppi der dünne Graue sich vernehmen, sei doch zufrieden mit dem was du hast und so wie es ist, du hast doch selbst schon schlechte Erfahrungen gemacht, da müsstest du doch glücklich sein mit diesem Leben, das wir hier genießen dürfen.“ Beschämt senkte Mozart seinen Kopf, „ihr habt ja alle Recht, aber ich meine halt, es müsste mal ein bisschen was passieren, es müsste was los sein.“ Dabei gähnte er gelangweilt und streckte alle Viere von sich. Unverständnis machte sich bei den anderen Katzen breit, und sie wussten einfach nichts mehr zu sagen. Einen Augenblick war das Schweigen fast beängstigend, und alle waren ganz froh, als Clarissa nach Cindi rief.

Eigentlich waren Katzen ja ziemlich eigenwillig und kamen selten wenn man sie rief, aber Cindi gehorchte Clarissa aufs Wort, denn Clarissa hatte sie, ausgerechnet sie, unter all den Katzen ausgewählt. Dabei wusste Cindi doch ganz genau, daß es viel hübschere Katzen als sie gab. Sie wusste auch, dass ihr fehlendes Ohr sie nicht gerade schöner machte. Dafür liebte Cindi Clarissa über alle Maßen. Es war eine Liebe auf Gegenseitigkeit, denn auch sie wurde von Clarissa mit viel Liebe überschüttet. Wenn Clarissa Cindi auf den Arm nahm, dann gab es für Cindi nichts Schöneres auf der Welt. Sie schmiegte sich an Clarissa und legte ihr die Pfoten um den Hals, wobei sie ängstlich darauf bedacht war, alle Krallen eingezogen zu haben, damit sie Clarissa nur nicht verletzte. Für sie schien die Zeit still zu stehen.

„Clarissa will mit ihrer Freundin in den Zirkus,“ wusste Cindi zu berichten, als sie zurückkam, und schnurrte dabei genüßlich. „Was in aller Welt ist denn Zirkus,“ fragte Mini verwundert. Sie war immer etwas weltfremd und kannte sich nicht so genau aus. „Nun komm schon“, schrie der vorlaute Mozart, „du wirst ja wohl noch wissen was ein Zirkus ist.“ „Ja, weisst du es denn, Mozart?" Lässig hebt er den Kopf und schaut die anderen frech an. „Natürlich weiss ich was ein Zirkus ist, aber zerbrecht euch gefälligst mal selbst den Kopf.“ In Wirklichkeit überlegt er krampfhaft, wo er das Wort Zirkus schon einmal gehört haben könnte, leider will es ihm im Moment überhaupt nicht einfallen. „Nun komm schon, sag dass du es auch nicht weisst“, sagte Oskar, aber das hätte Mozart um nichts in der Welt zugegeben.

„Zirkus ist, na so ganz genau weiss ich es nicht, aber Clarissa und ihre Freundin Anke haben gestern schon immerzu davon geredet,“ überlegte Cindi laut. „Ja, da sind auf jeden Fall ganz viele Tiere. Sie haben von Löwen und Graffen gesprochen.“ „Mann bist du blöd,“ schrie Mozart aufgebracht, und hüpfte dabei wie ein Zinshahn in die Höhe, „das ist ja nicht zu fassen, es gibt keine Graffen, es gibt entweder Affen oder Giraffen.“ Cindis kleines Katzengesicht wurde ganz verlegen, sie schämte sich entsetzlich „Naja, dann eben so, ich bin halt nicht so schlau wie du Mozart, auf jeden Fall gibt es da wohl eine ganze Menge Tiere." Plötzlich sprang Mozart wie elektrisiert auf, er öffnet beide Augen ganz groß und fängt an sich im Kreis zu drehen, und nach seinem Schwanz zu jagen.

„Das ist es doch, das machen wir, wir gehen in den Zirkus, in den Zirkus, in den Zirkus!“ Dabei kugelte er seinen schwarzen, glänzenden Körper vor Übermut und Vergnügen hin und her. „Was soll denn dieser Unsinn nun wieder,“ brummte Oskar ungehalten, „das ist ja nun das Verrückteste was ich jemals gehört hab, außerdem ist es auch viel zu gefährlich dort mit den vielen Tieren. Was willst du überhaupt da?“

So eine genaue Vorstellung hatte Mozart zwar auch noch nicht, und was er da wollte war ihm selbst noch unklar, denn er kannte ja keinen Zirkus, aber in seinem Kopf begann es bereits zu rotieren. Zirkus, das war auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung. „Wer von euch Feiglingen geht denn nun mit, “ schrie er und dabei sah er sich keck in der Runde um. Er konnte einfach nicht begreifen, dass die anderen nicht sofort von seiner Begeisterung angesteckt wurden. Mini, die brauchte überhaupt nichts zu sagen, die tat sowieso immer genau das, was Mozart bestimmte, aber was war mit den anderen? „Ich weiß nicht so recht.“ Cindi konnte ihre Schüchternheit und Ängstlichkeit einfach nicht ablegen, „aber wenn ihr alle geht, dann kann ich mich ja schlecht ausschließen, dann gehe ich eben mit, obwohl ....“ „Nun komm bloß nicht wieder mit Ausreden,“ unterbrach Mozart sie sofort, und sah sie dabei strafend an. "Nein, nein, Mozart, ich bin dabei“, fügte sie schnell hinzu und Mozart nickte beifällig. Beppi und Oskar waren ein wenig ärgerlich über Mozarts ewige Allüren, wie sie es nannten, aber des lieben Friedens und ihrer Freundschaft Willen, entschlossen sie sich dann doch dazu, mitzugehen.

„Juchhu,“ Mozart machte einen Luftsprung und führte einen Freudentanz auf, immer im Kreis herum, dabei versuchte er wieder seinen Schwanz zu fangen, und es wurde ihm ganz schwindelig dabei, aber seine Welt war endlich wieder in Ordnung. Kopfschüttelnd standen die anderen daneben. „Nun ist er völlig übergeschnappt,“ bemerkte Beppi zu Oskar, was Mozarts Übermut aber keinen Abbruch tat, er hörte einfach nicht hin, denn er hatte endlich wieder etwas worauf er sich freuen konnte.
Plötzlich ein Schrei. „Aua, miau, aua miauuuu,“ Mozart war von einer Wespe gestochen worden. Seine linke Gesichtshälfte begann sofort dick anzuschwellen, was ihn völlig grotesk aussehen ließ. Er schrie und jammerte zum Gotterbarmen.

Nun bekamen seine Freunde Angst. „Du musst ganz schnell nach Haus zu Lisa,“ bestimmte Oskar, „Lisa weiß bestimmt Rat,“ und sofort setzte sich daraufhin die ganze Katzenprozession in Bewegung um Lisa zu aktivieren. Als diese Mozart sah, liess sie vor Schreck fast den Korb mit Erdbeeren fallen, die sie gerade im Garten gepflückt hatte. Mitleidig nahm sie ihn auf den Arm, drückte ihn vorsichtig an sich, und trug ihn dann ins Haus. „Du Ärmster, das müssen wir sofort kühlen.“ Ein dankbarer Blick aus grünen Augen traf sie von Mozart, der am liebsten gerufen hätte, na, das ist ja wohl auch das mindeste was du für mich tun kannst. Damit ging Lisa zum Kühlschrank, nachdem sie Mozart sanft auf die Eckbank in der Küche gelegt hatte, und holte ein Eisgel heraus, das sie in ein Küchenhandtuch wickelte und dann vorsichtig auf Mozarts Gesicht legte. Ach, das tat gut, Mozart fühlte sich fast sofort besser als die geschwollene Backe kühl wurde. Andächtig und bewundernd sahen die Freunde, den Tränen nahe, zu, und sie waren ganz glücklich, als Mozart endlich wieder aufhörte zu jammern.

„Ihr müsst nun bloß nicht denken, dass mir nun nichts mehr wehtut,“ ließ er sich vernehmen. Ich muss schon noch ganz schön was aushalten, das ist ja klar, aber auf jeden Fall hat Lisa es gebessert. Was meint ihr wohl was die Kinder sagen werden, wenn sie aus der Schule kommen, und Philip erst, wenn sie alle sehen wie krank ich bin, und wie ich leiden muss.“ Trotz seiner Schmerzen genoss es Mozart, endlich wieder einmal so richtig im Mittelpunkt zu stehen. Die anderen warfen ihm einen besorgten Blick zu, dass er doch nie den Mund halten konnte.

Immer wieder erneuerte Lisa die Kühlung auf Mozarts Gesicht, so das zwar die Kinder, die ihn sofort mitleidig bedauerten, noch sahen was mit ihm geschehen war, aber als Philip abends von der Arbeit kam, war von der Schwellung kaum noch etwas zu bemerken, was Mozart natürlich überhaupt nicht Recht war, denn zu gern hätte er gesehen, daß Philip seinen großen Schmerz miterlebte.

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