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Das Attentat auf den Ministerpräsidenten Fico

Von Feierabend-Mitglied Donnerstag 16.05.2024, 10:33

hat nicht nur in der Slowakei schockiert. Dort sehen manche schon das Land am Rande eines Bürgerkriegs. Die tiefe Spaltung und die Polarisierungen haben hier einen schrecklichen Höhepunkt erreicht.
Es sollte für alle als Warnung dienen wohin Polemik führen kann die immer mehr zu Spaltung führt und sich fortsetzt mit schüren von verbaler Verrohung die dann Kritik und Ablehnung hochschaukelt zu Hass.

"Banská Bystrica – Der Mordanschlag auf den slowakischen Ministerpräsidenten, Robert Fico, sorgte für einen Stillstand in dem EU- und Nato-Land Slowakei. Am Mittwoch musste sich der Regierungschef einer mehrstündigen Notoperation unterziehen. Währenddessen pausierte die sonst hitzige Debatte in dem Land: Oppositionsparteien sagten politische Kundgebungen gegen Fico ab und auch die Parlamentssitzung wurde abgebrochen und vertagt.

Die Spannung sei laut Angaben aus der slowakischen Regierung jedoch noch lange nicht vorbei. Der slowakische Verteidigungsminister Robert Kaliňák schätzte laut dem Euronews-Korrespondenten Gábor Tanács vor Ort ein, die Slowakei befinde sich „am Rande eines Bürgerkriegs“. Die scheidende Präsidentin Zuzana Čaputová sagte laut Tanács, dass die „hasserfüllte Rhetorik in dem Land aufhören muss“.

Attentat auf Fico zeigt „tiefe politische Kluft“ im Wahlkampf: Zwischen Vorwürfen und Deeskalation
Laut Einschätzungen des Korrespondenten zeigte der Angriff auf Fico die „tiefe politische Kluft“ während des Wahlkampfes. Während Ficos Partei, der SMER, vorgeworfen wurde, die Demokratie abzubauen, beschuldigte die SMER die Opposition, das Land an den Westen zu verraten.

Der Vize-Premierminister Tomas Taraba warf den Oppositionsparteien laut dem slowakischen Fernsehsender TA3 vor, „falsche Narrative“ zu verbreiten und Fico „fast wie ein Monster“ darzustellen. Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo, erklärte zur Spannung in der Gesellschaft: „Das Wichtigste in diesem Moment ist, dass sie nicht weiter eskalieren, auch wenn man bedenkt, was diesen Schüssen vorausging und was folgen könnte“.

Koalitionspolitiker Danko und Blaha geben Medien die Schuld für Attentat auf Robert Fico
Währenddessen gaben die beiden Koalitionspolitiker Andrej Danko und Ľuboš Blaha den Medien die Schuld für den Angriff auf den Reigerungschef. „Robert Fico kämpft heute wegen eures Hasses um sein Leben“, so Blaha laut der slowakischen Nachrichtenseite Denník N. „Ihr habt uns zur Zielscheibe gemacht.“

Bei einer Pressekonferenz vor dem Krankenhaus in Banská Bystrica gab Kaliňák an, die Ärzte „kämpfen um das Leben“ von Fico, der sich in einem „außerordentlich ernsten“ Zustand befinde. Laut Informationen von BBC glaubte Taraba, dass die Notoperation bei Fico gut gelaufen ist: „Ich denke am Ende wird er es überleben.“ Der Premierminister sei „momentan nicht in einer lebensbedrohlichen Situation“.

Psychologe kritisiert Spaltung: Rede vom Krieg eskaliere weiter
„Ich wünsche mir für uns alle, dass Aggression und Polarisierung endlich ein Ende haben“, sagte der frühere Präsident Andrej Kiska laut TA3. Der Psychologe Dušan Ondrušek sagte laut Denník N: „Die Gesellschaft in zwei Teile zu spalten und einander zu beschuldigen, wer was getan hat, hilft nicht. Genauso wenig helfen bombastische Aussagen wie ‚ein politischer Krieg hat begonnen‘“. Stattdessen sei es ein besseres Zeichen gegen eine weitere Eskalation, als Politiker zusammen auf einer gemeinsamen Plattform zu stehen.

Fico war nach einer Kabinettsitzung um etwa 14.30 Uhr vor dem Kulturhaus der Kleinstadt Handlova angeschossen worden. Ein Mitschnitt des Lokal-Fernsehsenders RTV Previdiza zeigt den Tathergang: Hinter einer Barrikade, hinter der einige weitere Menschen standen, schießt der Täter aus unmittelbarer Nähe. Laut Augenzeugen soll er den Regierungschef zu sich gerufen haben, um dann fünf Schüsse abzugeben. Laut Innenminister Matus Sutaj Estok soll Fico ein sogenanntes „Polytrauma“, das heißt mehrere schwere Verletzungen, erlitten haben.

Berichten zufolge sei ein mutmaßlicher Täter, ein 71-Jähriger namens Juraj C., bereits einer ersten Vernehmung unterzogen worden. „Ich stimme der Regierungspolitik nicht zu“, soll er in einer Aufnahme der Polizei gesagt haben. Der Sohn des Mannes erklärte laut dem slowakischen Nachrichtenportal aktuality.sk, dass sein Vater legal eine Waffe besitze. Auf die Frage, ob sein Vater Hass auf Fico versprüe, sagte er: „Er hat ihn nicht gewählt, mehr kann ich dazu nicht sagen.“ (lismah/dpa)"


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