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Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.

In der Mittelspalte ein Bericht und Bilder unseres Stadtrundganges und der Nachmittagsfahrt zum Kloster Bursfelde.
In der rechten Spalte personenbezogene Bilder.

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Die "Huckups" (Hildesheimer) waren eingeladen, uns am Sonntag, 22. Oktober 2006, in Hann. Münden zu besuchen, aber auch Mitglieder aus Kassel waren gekommen. Treffpunkt war auf dem Tanzwerder beim Wesertein, der Stelle, ab der die Flüsse Werra und Fulda gemeinsam als Weser weiterfließen.

Treffen am Weserstein

Den Anfang machte riele und begrüßte unsere Gäste mit einem selbstverfassten Gedicht. Danach erzählte Otima etwas über die Anfänge der Stadt, aber auch darüber, dass Stadt an den drei Flüssen nicht ganz richtig sei, denn eigentlich sind Werra und Weser ein Fluss. Mundartlich bedingt wurde aus dem mittelhochdeutschen Wiraha Werra und Wiseraha zu Weser.

Wer mehr über die Frühgeschichte der Stadt wissen möchte,

bitte hier klicken


Entlang des Fuldakanals begann unser Rundgang. Eine hölzerne Fußgängerbrücke führt über diesen Kanal und bot uns einen ersten Blick auf die Stadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern,


aber auch auf die Uferbefestigungen, die Schlagden. Der Name bezieht sich auf das Umschlagen von Waren.

Der erste Blick in eine Nebenstraße zeigt gleich viel über die Mündener Häuser, schönes Fachwerk, Steinbauten, aber auch Holzverschalungen. Ebenso erkennt man das durch den weichen Untergrund bedingte Abkippen der Häuser.

Weiter auf unserem Rundgang



Gleich zu Beginn fielen an einer Hausecke die Hochwassermarken auf. Wie man sieht, gab es auch in früheren Jahrhunderten gewaltige Hochwasserstände.Der höchste wurde bereits im Jahr 1342 gemessen.


An den Wasserseiten blieb die alte Stadtmauer erhalten und wurde zur Bebauung freigegeben.

Die alte Werrabrücke, fertiggestellt im Jahr 1329, ist eine der ältesten in Norddeutschland. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war sie holzüberdacht. Mehrere Tore auf ihr sicherten den Zugang zur Stadt.


Von ihr aus blickt man über die Fulda auf das durch einen Totalbrand im Jahr 1560 zerstörte und danach im Stil der Weserrenaissance neu erbaute Welfenschloss



und zurück auf die Silhouette der Stadt und den Beginn der Langen Straße.

Hier ein paar Bilder aus dieser Straße

Zu den Bildern

Durch eine schmale Gasse geht es zu Mündens berühmtesten Haus, dem Ochsenkopf. Die Häuser auf der linken Bildseite sind auf die Stadtmauer zur Fulda hin gebaut. Am Ende des Weges sieht man die Fassade des Welfenschlosses. Der Ochsenkopf ist nicht das älteste Haus Mündens, wurde aber in für gotischen Stil typischer Bauweise errichtet.

Eine Mischung aus Geschoss- und Ständerbau

Die Vorkragung der Geschosse beginnt erst mit dem 2. Obergeschoss, bis zu dem die Ständer der Untergeschosse reichen. An den Seiten- und Hinterfronten erstrecken sich die Ständer über die ganze Haushöhe..

Überall gibt es Fachwerkhäuser mit verzierten oder beschrifteten Balken. Typisch für Münden dabei ist eine Bänderverzierung mit Tauen oder Schiffskehlen, was auf eine Verbindung der Erbauer zum Schiffereigewerbe hindeutet.

Fachwerkschmuck-Animation

Am Rathausplatz gab es viel Fachwerk zu bewundern. Bei planmäßig angelegten Städten wie Münden wurde für Rathaus und Kirche einfach ein ganzer Häuserblock von der Bebauung ausgenommen und auf ihm etwas rückversetzt diese Gebäude errichtet.

Diese schmalen Häuser stehen also auf dem Platz, entstanden aus den ehemaligen Scharren, Marktständen, auf denen die Schiffer ihre Waren zum Verkauf auslegen mussten, ihre Rück-, bzw. Forderfronten liegen direkt an der Langen Straße.

Eindrucksvoll die im Jahre 1618 fertiggestellte, im Stil der Weserrenaissance gebaute Schmuckfassade des Rathauses, die beim Erweiterungsbau einfach davor gesetzt wurde.

Mündener Rathaus -widder

An der Rathausrückfront

erkennt man noch in der Mauerung die ursprüngliche Form, einen gotischen Hallenbau, in dessen Giebelseiten mittig die Portale lagen. Der gotische Saalbau im Inneren des Rathauses ist bis heute erhalten geblieben.

Die St. Blasiuskirche

ist die Hauptkirche der Stadt, eine dreischifige, gotische Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Moch ältere Reste ihrer Vorgängerin, einer romanischen Basilika mit Querschiff stehen als Säulenpaar in ihrem Innenraum


....ich bin der Doktor Eisenart,
widewidewitt bum bum...

so klingt es mittgas aus dem Glockenspiel am Rathaus, vor dem auch im Sommer jeden Sonntag die Eisenbart-Spiele aufgeführt werden.
Als Figur an seinem Sterbehaus in der Langen Straße blickt er auf die Passanten herab.



Sein Grab an der Kirchenwand wird gepflegt und ist eine der Mündener Touristenattraktionen. Begraben aber ist er in einer Gruft unter dem Altar der

Ägidienkirche



Breits für 1150 wird eine Kapelle als ihre Vorläuferin erwähnt. Das ursprüngliche, gotische Kreuzgewölbe blieb bei der Zerstörung durch die Explosion eines in der Nähe befindlichen Puverfasses (1626) erhalten. Wiederaufbau 1733. Heute gilt das Gebäude als baufällig und steht zum Verkauf frei.


Bei der Rotunde, einem erhalten gebliebenen Teil der Befestigungsanlagen am
oberen Tor haben wir wieder die Lange Straße erreicht.

Außerhalb der früheren Stadtmauer ging es weiter Richtung Fuldabrücke. Diese Straße gehörte einst zum Grundstück der heute noch bestehenden Firma Händler & Natermann, die auch den

Fährenpfortenturm

kaufte, ihn noch aufstockte und mittels eines oben im Turm angebrachten, feinlöchrigen Siebes, durch das man Blei fließen ließ, Gewehrkugeln herstellte. Bis heute liefert diese Firma die Munition für die deutschen Sportschützen bei den Olympischen Spielen. - In der Adventszeit mit roter Folie umhüllt und aufgesetzter gelber, leuchtender Spitze, wird der Turm zur größten Adventskerze der Stadt

Unser Rückweg führte durch Nebenstraßen. Viele alte Fachwerkhäuser waren zum Fluss hin stark abgekippt. Auch nach ihrer Restaurierung erkennt man dies an der Schieflage gegenüber ihren Nachbarhäusern.


Wir erreichten den Schlossplatz und die Schlossschänke, wo wir uns beim Mittagessn ein wenig ausruhen und für den Nachmittag stärken konnten, denn bald ging es weiter zum

Kloster Bursfelde

Als Benediktinerabtei 1093 gegründet, seit der Reformation evangelisch, ist diese gut erhaltene romanische Basilika heute zweigeteilt. Im Ostflügel finden regelmäßig Gottesdienste statt, im Westflügel u.a. die Bursfekder Sommerkonzerte.
Jeweils für ein Jahr wird ein Profesor der Theologischen Fakultät der Uni Göttingen zum Abt gewählt. An jedem Himmelfahrtstag gibt es einen Festgottesdienst mit anschließendem wissenschaftlichen Vortrag.

Vor dem Portal des gewaltigen Westwerkes der Kirche, in dem eine Glocke aus dem Danziger Dom hängt, entstand unser Abschiedsfoto. Danach ging es zurück und mit der Fähre über die Weser.

An der Fähre

Auf der anderen Flussseite sieht man das Hotel Peter, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen von den Anstrengungen des Tages erholten.
Hier tennten sich dann auch unsere Wege, so dass alle Teilnehmer noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder ihr Zuhause erreichen konnten. Ein schöner Tag war zu Ende gegangen.

Autor: Otima

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