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Island - ein Reisebericht

Traumhafte Mondlandschaften

Im Sommer 1998 erfüllte ich mir mit einem ehemaligen Arbeitskollegen einen Kindheitstraum. Zusammen verbrachten wir unseren Urlaub in Island. Die Vorbereitungen allein waren schon ein Erlebnis. Vorfreude ist nicht zu unterschätzen

Dann begann unsere Wanderung. Wir fuhren mit einem Linienbus durch eine Mondlandschaft aus Schutt und Geröll. Dabei handelte es sich um Überreste eines Vulkanausbruchs aus den 80er Jahren. An der beim einsteigen vereinbarten Stelle hielt der Busfahrer an, gab uns unsere Rucksäcke, wünschte uns viel Erfolg und fuhr weiter. Einige Menschen winkten uns noch aus dem immer kleiner werdenden Bus zu und dann verschwand das letzte Zeichen der Zivilisation und wir standen in einer absoluten Stille. Man hörte wirklich absolut nichts: kein Geräusch, keinen Vogel, kein Wind, für mich als Bewohner einer Großstadt etwas richtig bedrohliches - es war wohl die lauteste Stille meines Lebens.

Wir hatten geplant etwa 8 km am ersten Tag bis zu einer Stelle zu laufen, die als Ausgangspunkt für eine 50 km Wanderung dient und an der man sicherlich noch andere Menschen treffen würde und auch seine Essensvorräte auffüllen konnte, denn unterwegs gab es nichts zu kaufen. Wir schnallten also unsere Rucksäcke um und kamen nach ca. 500 m an einen kleinen Bach, dem wir nur zu folgen brauchten, um zur Ausgangsbasis der eigentlichen Tour zu gelangen. Wir redeten wenig miteinander und genossen die abenteuerliche Landschaft. Alles wirkte so rein, als ob wir die ersten oder einzigen Menschen auf der Welt wären. 8 km entlang eines Baches klingt für einigermaßen geübte Wanderer nicht besonders anstrengend. Aber 8 km durch Geröll mit einem immer schwerer werdenden Rucksack ist anstrengend. Sehr anstrengend. Völlig erschöpft erreichten wir nach 4 Stunden eine Hütte mit Zeltplatz. Und dort wurden unsere Strapazen belohnt. Durch ein saftiggrünes Tal schlängelte sich ein Bach, der schon von weitem dampfte. Die Außentemperatur lag bei 10°C höchstens und dieser Bach hatte Temperaturen zwischen 30°C und 45 °C.

Das Baden war herrlich. Das Wasser war hüfthoch und sehr angenehm. An manchen Stellen war es richtig heiß, ein wenig bachabwärts wieder etwas kälter, so dass sich jeder genau seine Lieblingsbadetemperatur aussuchen konnte. Über eine Stunde haben wir in diesem herrlichen Gewässer verbracht. Nach der Anstrengung der ersten 8 km, konnten wir uns nichts schöneres vorstellen. Unsere eigentliche Wanderung begannen wir am nächsten Tag. Wir waren 4 Tage unterwegs, mussten Gletscher überqueren, barfuß durch eiskalte Bäche, bergauf und bergab, wir haben nachts im Zelt gefroren, auch großen Hunger verspürt und waren oft ziemlich erschöpft. Es war wahnsinnig anstrengend aber auch toll. Wir waren beide voller Stolz als wir das Ende erreicht haben. Die Eindrücke unterwegs waren überwältigend. Doch was uns am stärksten in Erinnerung blieb, das war dieser heiße Bach in diesem wunderschönen grünen Tal...

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