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Königskerze - Pflanzenbräuche

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filzige Königskerze (behaart)
(Verbascum phlomoides)


Einst galt sie als Symbol der Königswürde, die Königskerze - majestätisch, von hoher Wuchsform, sie wächst gerade und hoch wie eine Kerze und kann bis 2 m hoch werden. Die Blüten gehen unregelmäßig auf, daraus entsteht der Eindruck einer ständig brennenden Kerze.

Die Königskerze mit ihren grellgelben Blüten gehört neben Eibisch, Huflattich, Klatschmohn, Katzenpfötchen, Malve und Veilchen zu den sieben "Brustpflanzen".
Saphonine und ätherische Öle wirken schleimlösend und ausgleichend, auch bei Asthma und Nervosität.

Der antike Arzt Hippokrates erwähnte bereits die Pflanze als Heilkraut gegen hartnäckigen Husten.
Die Griechen mischten den Pferden das Kraut als stärkendes Herzmittel ins Futter.
Hildegard von Bingen nannte die majestätische Pflanze "Wullena". Daraus wurde der Name Wollblume abgeleitet.
Der schwedische Botaniker Lenne´ berichtete, dass sich Bettler im Mittelalter die Blätter der Königskerze gegen Geschwüre auflegten.

Auch heute wird die Pflanze als Heilpflanze geschätzt. Die gerade geöffneten Blüten werden von Juni bis September gesammelt und lassen sich zu Tee und Hustensirup verarbeiten. Man pflückt nur die Blütenkronen ohne den Kelch, und zwar bei Sonnenschein!

Nach kirchlichem Glauben wird die Königskerze der Jungfrau Maria zugeordnet, die oft mit einer Königskerze in der Hand, dem Himmelsbrand, dargestellt wurde. Es ist oft zu bemerken, dass die Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt zumeist um die Königskerze angeordnet werden.

Der 15. August - Beginn der wichtigsten Kräutersammelzeit des Jahres: (Kräuterweihe und Mariä Himmelfahrt ...) bis zum 15. September. In den prächtigen Strauß um die Königskerze kamen mindestens neun Kräuterarten, auch Gartenblumen und Zweige von Holunder und Haselnuss. Die Sträuße wurden auf den Altar gestellt und mit Segensgebeten geweiht. Dazu gehörten: Arnika, Baldrian, Basilikum, Odermenning, Frauenmantel, Kamille, Königskerze, Liebstöckel, Pfefferminze, Salbei, Schafgarbe, Tausengüldenkraut, Thymian und Wermut.

Den geweihten Kräutern kamen im Volksglauben besondere Heil- und Segenskräfte zu. Sie wurden
als Schutz vor bösen Geistern an Haus und Stall angebracht und in kleinen Beuteln am Körper getragen. Die "Kruderbüdel" gehörten gar zu den Patengeschenken bei Kindtaufen...

"DIE SEELE IST WIE DER WIND, DER ÜBER DIE KRÄUTER STREICHT" nach Hildegard von Bingen

Quelle: Christiane Freuck, "Kräuterfrauen, Gärten und Pflanzenbräuche in M/V"


Doris ( Dosch )

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