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Wie viel Einfluss hat die Motivation auf die geistige Fitness?

Dass der Alterungsprozess einen Einfluss auf die geistige Fitness hat, ist unbestritten. Schon mit Mitte 20 wird das Gehirn leistungsschwächer und schließlich kommt es im Laufe der Jahre zu den typischen Alterungserscheinungen. Einige der Hirnzellen produzieren nicht mehr ausreichend Signalstoffe, die Synapsen gehen verloren, Hirnzellen sterben an.

Viele Menschen sind - schon rein von der Physis her - im Alter geistig weniger leistungsstark als in jungen Jahren. Aber auch hier gibt es enorme Unterschiede: Während der eine noch voller geistiger Vitalität ist, hängt der andere förmlich durch, ist kaum noch für Aktivitäten zu begeistern und will sich auch nicht mehr geistig betätigen. Wie kommt das?

Motivation, Lebensleistungen und der Einfluss aufs Gehirn

Die meisten großen Wissenschaftler haben ihre größten Entdeckungen in jungen Jahren gemacht. In der Jugend und im jungen Erwachsenenalter ist das Gehirn tatsächlich am leistungsfähigsten. Dabei kommt dem Denkenden zugute, dass er noch relativ frei in seiner Kreativität ist und dass die physische Grundausstattung ganz einfach noch wunderbar funktioniert. Motivation ist in der Regel noch zu Genüge vorhanden. Junge Menschen haben einfach viel mehr Energie - körperlich wie geistig.

Die geistige Leistungsfähigkeit hängt dabei sehr viel mit Hormonen zusammen. Und diese wiederum werden auch maßgeblich von der Motivation bestimmt. Wer viel Dopamin bildet (Motivationshormon), der ist wacher, aufnahmefähiger und damit auch besser im Lernen und Denken. Insgesamt kann mangelnde Motivation die geistige Leistungsfähigkeit weit mehr einschränken als die bloße Alterung des Gehirns.

Die Stimmung beeinflusst maßgeblich die Bildung von Hormonen. Wer sich gut fühlt, ist automatisch interessierte, aufnahmefähiger und -bereiter. Wer wenig Freude im Leben empfindet, verliert auch Motivation und Interesse.

Motivation im Alter wecken

Motivation ist also ein mitbestimmender Faktor für die geistige Leistungsfähigkeit. Deshalb ist es ratsam, das Leben auch in späten Jahren abwechslungsreich und fordernd zu gestalten. Motivation kommt nämlich auf zwei Arten zustande: Erstens durch den eigenen, inneren Antrieb (nicht umsonst widmen sich viele Menschen ihren Leidenschaften auch bis ins hohe Alter bei höchster kognitiver Leistung). Und zweitens durch Situationen, die einem mehr abverlangen.

Soziale Interaktion, neue Eindrücke und neue Herausforderungen sind immer dann motivierend, wenn ein Mensch prinzipiell offen dafür ist, sich auf etwas einzulassen. Manchmal braucht es ein wenig Hilfe von außen: Jemanden aus seinem Alltagstrott zu holen, ihn zu einer kleinen Reise zu überreden oder ihm einfach mal etwas Neues zu zeigen, weckt die Neugier und reaktiviert Ressourcen, die schon lange nicht genutzt werden.

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Durch neue Situationen kommen die Fähigkeiten wieder zum Einsatz, die lange nicht gefordert wurden. Und auch dieser Prozess wirkt sich enorm stark auf die geistige Fitness aus. Denn auch ein gealtertes Gehirn lässt sich durch Lernprozesse noch deutlich "umformen". Es gehen Wissen und Erinnerungen selten gänzlich verloren - vielmehr kommt es dazu, dass in den gewohnten Lebensstrukturen nicht mehr darauf zugegriffen wird. Genau das gilt es zu ändern.

Die innere Motivation ist aber die wichtigste Triebfeder. Diese kann dadurch geweckt werden, dass das Leben genossen wird - es ist tatsächlich so einfach. Was einem Menschen Freude bereitet, wird ihn auch immer motivieren. Gerade gesellige Situationen, in denen ein reger Austausch mit anderen Menschen herrscht, sind besonders geeignet.

Indes haben die betagteren Menschen einen Vorteil, den junge Menschen noch nicht haben: Sie haben viel gesehen, können Situationen einschätzen. Sie haben auch die Chance gehabt, viel Wissen anzuhäufen. Die Gelassenheit und die sprichwörtliche Altersweisheit sind sehr gute Ressourcen, wenn es darum geht, neue Dinge anzugehen. Man muss es einfach nur wollen.

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