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Zum Jahreswechsel ins Böhmische Paradies

In der Zeit vom 28. Dezember 2013 bis 2. Januar 2014 verbrachten wir, Brigitte/pentina, Karin/schlecki, Lothar/limpe und Wolfgang/erzer, mit 19 weiteren Wanderfreunden wunderschöne Tage im Böhmischen Paradies. Diese Region gehört zu Ostböhmen im Dreieck zwischen den drei Städten Turnov, Jicin und Mnichovo Hradiste. Es ist eine Landschaft mit Wäldern, Felslabyrinthen, einem weit verzweigten und gut ausgebauten Wanderwegenetz, mit interessanten Burgen, Schlössern und Ruinen.

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Koffer und Taschen sind im Anhänger verstaut - es kann losgehen!

Unser Ziel Frýdstejn (bekannt durch die gleichnamige Burg) liegt etwa 10 km nördlich von Turnov. Hier waren wir in der Nichtraucherpension „Sport Frýdstejn“ untergebracht.

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Am 1. Tag (Anreisetag) wurden wir früh mit dem Bus von Gerhard und Iva Müller hinter dem Hauptbahnhof abgeholt. Gleich hinter der deutsch/tschechischen Grenze, noch im Lausitzer Gebirge, begann unsere Halbtageswanderung. Von Svor stiegen wir auf den 759 m hohen Klíč/Kleis. Von dem kahlen Gipfel hat man normalerweise eine freie Rundsicht. Aber durch den starken Nebel sahen wir nichts vom Gipfelkreuz aus.

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Während des Abstiegs nach Nový Bor konnten wir noch einen Blick auf die kegelförmige Vulkankuppe, auch Zuckerhut Nordböhmens genannt, werfen.

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Auf dem Marktplatz wurden wir von unserem Bus erwartet, um die letzte Etappe zu unserer Pension „Sport Frýstejn“ zurückzulegen.

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Am 2. Tag begann unsere Wanderung in Turnov. Zuerst sahen wir uns den Marktplatz mit den gut restaurierten Bürgerhäusern und der Kirche an.

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Weiter ging es durch einen Park entlang und über die Jizera/Iser nach Dolánky zum „Dlask-Gehöft“. Das Museum gibt Einblicke in die Wohn- und Alltagskultur seit Beginn des 18. Jahrhunderts und in die Geschichte des Mühlenwesens. Von diesem einzigartigen Museum waren wir alle begeistert, auch weil aktuell einige Räume weihnachtlich wie um 1716 eingerichtet waren.

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Aus Platzmangel wurde der Christbaum hier früher an der Decke befestigt.

Danach wanderten wir zum Felsenlabyrinth „Drábovna“. Am Wege hatten wir einen Blick auf das Schloss Hrubý Rohozec. Im Labyrinth angekommen, fühlten wir uns wie in der Sächsischen Schweiz mit den zerklüfteten Sandsteinfelsen und den Aussichtspunkten.

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Leider war das Wetter etwas trübe, so dass der Blick zur Burg Trosky verschleiert war.
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Das Mittagspicknick fand in einer Schutzhütte inmitten der wunderschönen Natur statt.

Fast am Ende unserer heutigen 10 km-Tour machten wir noch einen Abstecher zur Burg Frýdstejn. Die Feste wurde im 14. Jahrhundert auf einem Sandsteinfelsen errichtet. Ab Oktober ist eine Besichtigung nicht mehr möglich, aber der jetzt heitere Himmel entschädigte uns.

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Auch der 3. Tag war wieder mit Höhepunkten gespickt. Ausgangspunkt war der kleine Ort Příhrazy. Zunächst mussten wir über große Steinstufen erst einmal Höhe gewinnen. Aber die Ausblicke bei heute strahlendem Sonnenschein entschädigten für die Mühe.

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Dieser Aufstieg war nicht für kurze Beine geeignet, aber es haben ihn trotzdem alle gemeistert!

Durch Wald, wieder mit schönen Sandsteinfiguren, und Wiesen, erreichten wir die gotische Burgruine Valečov. Sie ist aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert umgebaut und erweitert. Die Zeit reichte hier nur für eine ausgiebige Mittagsrast ohne Besichtigung, denn unser Weg war noch weit.

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Das Lunchpaket, das wir uns jeden Tag kostenlos vom Frühstück mitnehmen konnten, schmeckte im Freien besonders gut.

Unser nächstes Ziel war das Gebiet der Felsenwohnungen und Felsenstübchen, auch Büttel-Stübchen genannt. Man kann sich nicht vorstellen, dass diese sogar bis zum 19.Jahrhundert bewohnt waren. Mittels Leitern und kleiner Klettereinlagen erreichten wir tolle Aussichtspunkte. Von der klaren Sicht waren alle begeistert.

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Ein wunderschöner Abschluss ist dieser Blick auf den von der Sonne angestrahlten Felsen.

Nach etwa 13 km und einigem Auf und Ab erreichten wir unser Endziel, die Gaststätte „Zur schönen Aussicht“. Sie hatte leider geschlossen, so dass es nichts mit Kaffee, Apfelstrudel und Palatschinken wurde. Aber Gerhard holte uns pünktlich mit dem Bus ab. Während der Rückfahrt wurde es schon finster.

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Die schöne Aussicht hatten wir leider nur von außen.

Am 4. Tag hat uns Gerhard mit dem Bus über Malá Skála nach Besedice gefahren.
Zunächst haben wir den Aussichtsgipfel Sokol/Großer Falke mit 562 m bestiegen. Von hier hat man den besten Blick auf den scharf zerklüfteten Felsenkamm "Suché skály/Trockene Felsen", der aus hartem Sandstein entstand und wie in den Dolomiten aussieht.

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Weiter wanderten wir zum Felsenlabyrinth. Das Hauptlabyrinth, ein gelb markierter touristischer Weg, nennt sich Chlévište. Durchgänge und Hohlwege ziehen sich durch hunderte von niedrigen Türmen und Felsblöcken. In der Zeit der Religionsverfolgung versteckten sich hier Nichtkatholiken. Von seinen Aussichtsplateaus hat man eine herrliche Aussicht ins Tal von Malá Skála mit dem Fluss Jizera/Iser und dem Felsenkamm Vranov. Auf dem Kamm befinden sich der Aussichtsturm und die Reste der gotischen Burg Vranov, die damals der Verteidigung gegen die Hussiten diente. Jetzt kann man hier das romantische Pantheon mit den Gedenktafeln und Denkmalen berühmter Persönlichkeiten sehen.

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"Durch diese hohle Gasse ......"

Doch bevor wir dorthin gelangen, mussten wir erst ins Tal absteigen. Auf einem schönen Rastplatz an der Iser nahmen wir unser Mittagsbrot ein.

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Dann stiegen wir über Treppen und Brücken auf den höchsten Fels, der über 130m über den Spiegel des Flusses vorspringt. Leider kann man auch das Pantheon im Winter nicht besichtigen, aber alte Mauern und Befestigungen waren zu sehen.

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FELSENBURG VRANOV (PANTHEON)

Vranov - die größte Felsenburg, heute eher als Pantheon bekannt. Mit der Vorburg hat sie eine Länge von fast 400m und wird heute als die längste und komplizierteste Felsenburg in Böhmen betrachtet.
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Der dann folgende enge, steile Felsgrat endete nach insgesamt 12 km an der Burg Frýdstejn. Die Ruine der mittelalterlichen Burg vom 14. Jahrhundert wurde vergeblich von den Hussiten belagert. Der große walzenförmige Turm auf dem Sandsteinfelsen, mit einem Durchmesser von neun Metern wurde schon in Filmmärchen von Hexen besetzt.

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Heute sollte nun das alte Jahr gebührend verabschiedet und das neue freudig begrüßt werden. In angenehmer Gesellschaft und guter Bewirtung war die Silvesterparty gelungen.
Zum Appetit holen, das Silvestermenü:
Begrüßungsdrink: Cinzano
Kalte Vorspeise: Geräucherte Rinderzunge mit Toast
Suppe: Kikeriki-Suppe
Warme Vorspeise: Betrunkene Pflaumen
Hauptgericht: Entenbrust auf Honig gebraten mit gegrillter Birne und Stampfkartoffeln
Dessert: Eis-Cappuccino mit ehemaligem Obstengpass

Auch der Alleinunterhalter mit böhmischer Tanzmusik, die lustigen Vorträge einiger Reiseteilnehmer, das Silvesterfeuerwerk und die Musikeinlage des Müller-Junior trugen zum Gelingen bei. Stunden nach Mitternacht gingen die Letzten ins Bett.

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Die Silvesterparty ist in vollem Gange! Man sieht es!
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Mit Iva und Gerhard stoßen wir auf ein erfolgreiches 2014 an.
Iva sorgt auch nach dem reichhaltigen Menü immer wieder für Nachschub.

Am 5. Tag, dem Neujahrs-Feiertag, durften wir eine Stunde länger schlafen und auch die Streckenlänge der Wanderung war, nach mehrfachen Protesten gekürzt, mit 6 km human.

Zunächst brachte uns der Bus in die im 14. Jahrhundert entstandene Stadt Semily – Heimatstadt des tschechischen Politikers Frantisek Ladislav Rieger (gest. 1903). Der Jizera-Fluss bildet unweit der Stadt ein enges Tal, das durch den Rieger-Pfad erschlossen wurde. Er endet in Podspálov am Zusammenfluss von Jizera und Kamenice.
1909 wurde der touristische Pfad mit 5,1 km Länge eröffnet und erhielt den o. g. Namen. Zu den schönsten Plätzen gehört die fast 80m lange und 5,5m über dem Wasserspiegel hängende Galerie. Wo der Pfad seinen Höhepunkt hat, gibt es die Böhm-Aussicht. Man sieht den Felsen Krkavci Skála auf der anderen Uferseite.

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Etwa 30 m vor dem 6-Meter-langen Tunnel sahen wir einen interessanten Eisfall, der im richtigen Winter bestimmt noch spektakulärer ist.

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Das Wasserkraftwerk kurz vor dem Ziel veränderte die Landschaft maßgeblich. Es ist nach der Renovierung 2002 immer noch betriebsfähig.
Am Zusammenfluss wurden wir vom Bus abgeholt, und über Zelezny Brod brachte uns der Bus zurück in unser Hotel.

Am 6. Tag früh fuhren wir über Liberec, Zittau, Bautzen nach Dresden zurück. Während der Fahrt konnte jeder die schöne Reise noch einmal in Gedanken genießen.
Von den Inhabern der Pension, Gerhard und Iva Müller, wurden wir die gesamte Zeit hervorragend betreut. Ob zum Frühstück oder Abendbrot, alles schmeckte immer sehr gut, ein Lob an den Koch und die Küche, aber auch an das Zimmermädchen. Danke auch an Gerhard, der uns mit seinem Bus sicher und pünktlich an alle Ziele und wieder nach Dresden gebracht hat.

Der Zusammenhalt in unserer Wandergruppe (23 Wanderer) war super. Alle passten gut zueinander, obwohl sich die wenigsten zu Beginn der Reise kannten. Abends saßen wir noch oft zusammen. Einige Teilnehmer unterhielten uns mit lustigen Geschichten und Gedichten. Sybille und Jürgen aus Dresden hatten sich als Wanderleiter bereiterklärt, nachdem uns Thomas (Wandertommy) im Dezember 2012 für immer verlassen hatte. Die beiden waren sehr gut mit den Strecken vertraut und versorgten uns mit den notwendigen interessanten Informationen zu Land und Leuten.
Alles in allem - ein gelungener Abschluss von 2013 und ein super Beginn von 2014.
Hier kannst du noch mehr über dieses Gebiet erfahren

Für interessierte Wanderfreunde bieten sich auch 2014 preiswerte und gut organisierte Wanderfahrten mit Gerhard an:
Thayatal: 14.-21.06.
Kleine Fatra: 02.-09.08.
Adlergebirge: 27.09.-04.10.
und in Vorbereitung wieder eine Wanderfahrt zum Jahreswechsel.


Allerdings hat Gerhard Müller seine Pension "Sporthotel Frydstejn" zum Jahresbeginn aufgegeben. Er wird aber für Einzeltouristen künftig Ferienwohnungen anbieten.
Nähere Auskünfte bei Schlecki und Limpe.

Bericht: Brigitte (pentina) u. Wolfgang (erzer)
Fotos: Karin (schlecki) u. Wolfgang (erzer)
Zusammenstellung und Collagen: Karin (schlecki)

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