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Hypothetisches, Sonderbares, Wunderliches...

Von Nordlichter Dienstag 26.10.2021, 21:39 – geändert Freitag 29.10.2021, 19:27

Es ist schön, wenn man auch als Erwachsener immer noch Spaß am Entdecken hat, bzw. sich Fragen stellt - seien sie auch merkwürdig.
Für gewöhnlich tun das eher die Männer, denn sie bleiben bekanntlich für immer "große Jungs"....

Solche "Jungs", die als Wissenschaftler arbeiten, bekommen manchmal merkwürdige Ideen, bzw. stellen sich komische Fragen, die sie aber allen Erntes korrekt beantworten wollen.

1 - Hier ist so eine (wissenschaftliche!) Frage:

Wie lange würde es dauern, bis man (hypothetisch, durch einen Tunnel!) durch den Kern der Erde stürzten, und - diametral entgegengesetzt - "auf der anderen Seite" der Erde herauskommen würde?
Na, kann man so eine Frage physikalisch korrekt beantworten? Ja, man kann!

Fragt mich bitte nicht wie man es berechnet hat, die Antwort war aber (fast) korrekt. Bemerkenswert ist, dass man sich diese Frage schon 1966 stellte, wenn man weder genügend Kenntnisse über die Erdstruktur hatte, noch alle sekundären Anomalien der Erde zu berücktichtigen wusste.
Die Antwort lautete damals: 42 Minuten und 12 Sekunden.

Also gar keine allzu lange Reise, nicht wahr? - wenn man bedenkt, dass der Durchmesser der Erde 12.742 Km misst...
Die Antwort war nach der klassischen Physik gültig, weil der "Reisende" keinen Luftwiderstand zu leiden hätte, und auch die Anziehungskraft der Erde würde ihm mithelfen, bzw. ihn "hinabschleudern". So die Erklärung.
Einiges war dabei irrealistisch (!), bzw. ungenau, weil man damals z.B. glaubte, die Dichte der Erde sei überall uniform, was nicht stimmt.

Doch der Physiker und Mathematiker Alexander Klotz, von McGill University, Montreal/ Canada musste etwas daran korrigieren.
Der imaginäre "Erdkern Wanderer" sollte daran denken, sich sofort ein sicheres und schnelles "Ausgangsloch" auf der anderen Seite der Erde auszusuchen, weil sonst die Gravitation ihn zurück in den "Tunnel" schleudern würde. Er würde wie das Gewicht am Ende eines Pendels aussehen, bzw. so agieren.

Er erklärte es nämlich wörtlich so:
"Man kann es sich wie eine Wasserrutsche vorstellen, wo die Geschwindigkeit 8 Km/ per Sek. erreicht (oder bis zu 17.897 mph). Etwa in der Mitte des "Weges" würde ihn die Gravitation in allen Richtungen schieben. Es wäre also wichtig, am anderen Ende sich sofort "auszugraben". Es wäre wie ein Zoomen durch ein Meer von Lava" (Live Science).
Na, dann gute Reise..........

Eine zweite fehlerhafte Annahme damals ist zu glauben, überhaupt einen Tunnel durch die Erde bohren zu können! Alex. Klotz wertete alle essentiellen Faktoren in der Frage. Man soll die seismische Aktivität in Betracht nehmen.
Während die Kruste der Erde eine Dichte von 3 Gramm per kubik Zentimeter hat, ist der Kern der Erde viel dichter (13 Gramm per kubik Zentimeter).

Die Dichte der Erde steigt aber nicht regelmäßig, je mehr man in die Tiefe gelangen würde, sondern zu etwa 50% bis an der Grenze des Erdmantels (ca. 2900 Km von der Erdoberfläche).
Auf der anderen Seite, hat A. Klotz herausgefunden, dass die Anziehungskraft der Erde wächst mit ca.10% je tiefer man in die Erde geht - für die ersten 3000 Km!
Weiter nach unten erreicht man eine Erdzone, wo die Gravitation ganz anders ist, als an der Oberfläche, so dass es "schneller gehen würde", d.h. man bräuchte kürzer durch dieser Region um sich fort zu bewegen.
Deswegen würde das Durchqueren der Erde (durch den Erdkern) exakt 38 Minuten und 11 Sekunden dauern! Also 4 Minuten kürzer, als damals berechnet.
Gut zu wissen.......

Trotzdem ist so ein Bohren der Erde nicht machbar!
Die Sovjets haben versucht (1970-1989, auf der Halbinsel Kola) ein tiefes Loch in die Erde zu bohren - so tief es geht. Sie schaftten allerdings nur ca.12 Km, mehr ging es nicht mehr. Immerhin, ist das das tiefste Loch der Erde...
"Und das ist gerade mal 1% vom Erde-Durchmesser" meinte Klotz abschließend.

2 - Ich weiß, was ihr tut, wenn ihr in einer neuen, unbekannten Umgebung/ Stadt/ Straße seid...

Was? Ihr geht immer nach rechts! Wir alle.
Der Psychologie-Professor Stephen Bitgood behauptet, dass die Rechtshänder (das sind immerhin 90% der Weltbevölkerung) immer nach rechts tendieren zu gehen, wenn sie sich in einer unbekannten Umgebung befinden.
Und... ist das vom Nutzen? Na, klar!
Dieses Prinzip wird in Marketing benutzt, genauer gesagt, in dem Arrangement der Ware im Supermarkt: links - billig, rechts - teuer...

Kleiner Bonbon von mir dazu:
Wenn sich Verliebte zum ersten Mal küssen, drehen sie ihren Kopf stets nach rechts...
Es stimmt, hat aber kein Nutzen, leider ...

3 - Auch Ratten lachen mal...

Nicht wenn sie Witze hören (!), sondern wenn sie... gekitzelt werden!
Tz, tz, tz, solche tierquellende Forscher...
Zwei Forscher (Ischiyama und Brecht) haben den Versuch im Namen der Wissenschaft gemacht, weil sie die neuro-Stelle im Kortex finden wollten, wo das Lachen durchs Kitzeln entsteht.
Sie kitzelten einige Ratten und sahen, dass diese "freudige Geräusche" von sich gaben und allgemein ein "fröhliches Befinden" zeigten.
Das beweist noch einmal, dass das Kitzeln ein dopaminenergetischer Mechanismus ist, trotzdem bleibt die Funktion und die neuronale Korrelation weiter unbekannt.

4 - Ist das Fell der Polarbären wirklich weiß?

Nein. Die Haare sind halbtransparent (deswegen sehen sie gelblich aus) und voll mit Luft. Das Fell absorbiert die Sonnenstrahlung, die die Luftpolster in den Haaren erwärmt. Die Hautfarbe der jungen Polarbären ist rosa, die der Erwachsenen ist dunkel.

5 - Abnehmen gefällig? Kein Problem!

Aber wie? Leicht, sehr leicht: kein Sport, auch kein Verzicht auf Essen, und keine Diäten nötig...
Es reicht korrekt ein- und auszuatmen. Es klingt zwar wie ein Witz, wird aber von Wissenschaftlern bestätigt.
Diese Methode zum Abnehmen wird in Australien und in Japan als erfolgreich bewertet: einfach korrekt ein- und ausatmen und dies dabei mental verfolgen. Sie sagen, dass man durch richtiges Atmen eine Menge Kalorien verbrennen kann und den Bauch dadurch trainieren kann. Man benötigt nur zwei Minuten Zeit täglich und viel Willen.
"Durch diese Atem-Technik soll der japanische Schauspieler Miki Ryosuke 13 Kg in nur 7 Wochen abgenomemn haben, und seinen Bauchumfang um 12 cm verringert haben" (Elle, 2017)
Durch diese Methode wird nämlich der Sauerstoffgehalt angekurbelt und die Bauchmuskeln gestärkt. In den USA nennt man diese Methode "Oxycise" (Oxygen = Sauerstoff) und wird viel in den Gym- Räumlichkeiten trainiert.
Wieso soll sowas fruchten?
Forscher entdeckten, dass bestimmte Trygliceriden (-Atomen) auf diese Atem-Methode reagieren.


6 - Alice in Wunderland - ein Kindermärchen, leider auch eine seltene Krankheit.

Diese Krankheit ist tatsächlich sehr selten, aber sehr ernst. Vor allem erkranken Kinder daran, später können sie heilen (oder auch nicht), aber auch Erwachsene können an AIWS (Alice in Wunderland Syndrom) leiden.
Wie sieht die Krankheit aus?
Das ist eine psychische Störung, indem der Kranke normale Gegenstände plötzlich viel grösser (gar gigantisch) wahrnimmt, oder umgekehrt, viel zu klein.
Die Krankheit wurde vom Dr. Todd zum ersten mal beschrieben (1955) und erklärt, dass dies geschiet durch Depersonalisation und durch die Spaltung vom Körper und Psyche - der Kranke erlebt ein Schwebegefühl.

7 - Was sind eigentlich die Pilze? Pflanzen oder Tiere?

Scheint euch die Frage merkwürdig? Soll sie aber nicht, denn genetisch betrachtet sind Pilze den Tieren... näher, als den Pflanzen.
Hopla!
Traditionell werden Lebewesen in 5 Kategorien klassifiziert, nach ihrem Aussehen, und nicht nach genetischem Muster. Genetiker haben diese Methode kritisiert, denn viel wichtiger bei der Erkennung der dazugehörenden Kategorie sei die Genformation, sozusagen.
Zu diesem Zweck (zu einer korrekten Klassifizierung) benutzte Mitchell Sogin und sein Team spezielle Sequenzierungs-Techniken, indem sie die RNA-Sequenzen bei Pflanzen, Tiere, PIlze und Einzeller verglichen.

Ihre Resultaten waren erstaunlich, denn sie zeigten, dass Pflanzen aus einem Ursprung entstammten, während Tiere und Pilze sich aus einem späterem gemeinsamen Stamm entwickelten!
Dies ergab eine genetische Statistik schon seit etwas länger, aber erst jetzt ist es bewiesen. Es bliebt in der Sache trotzdem noch einiges zu klären, u.a. auch das Vorkommen der PIlze: im Wald, in den Tropen, in der Erde, bzw. Wasser, und auch in... Insekten.
Bäh....


Quellen:
LIve Sceince
Welt.de
Wikipedia
DocCkeck Flexicon
AAA Science
New Scientist
Discover Magazine
mdr- Die großen Fragen unserer Zeit
Microbiology Spectrum
Duda News
Reddit


Bild 1: Bild der Erde, aufgenommen von NASA SAtelliten Suomi NPP, Foto: NASA
Bild 2: Erde, Durchmesser, Foto: yamacparasutufethiye.org
Bild 3: Eisbärfell, Foto: dpa, via Duda
Bild 4: Atemtechnik, Foto: Instagram, allmayhayward
Bild 5: AIWS, Foto: Googel Index
Bild 6: Pilze, Foto: R. Lücking, Botanischer Garten u. Botanisches Museum Berlin

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