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Ulm zwischen gestern und heute

Von Feierabend-Mitglied Montag 10.05.2021, 13:51

Ulm zwischen gestern und heute

Nach über 45 Jahren wieder beim Ulmer Fischerstechen sass ich auf der Neu-Ulmer Tribüne mit Blick auf die „Skyline“ von Ulm, so wie damals als ich noch Schüler in der Neu-Ulmer Centralschule war. Nur damals im Gras am Donauufer und vieles war noch etwas einfacher im Umfeld.
Das Fischerstechen scheint unverändert geblieben zu sein, nur einfach mehr Tribünen mit drei grossen Lautsprechern, welche leider nicht synchron geschaltet waren. Daher war der zu schnell sprechende Ansager auf der Neu-Ulmer Seite soviel wie nicht zu verstehen. Ein Kauderwelsch der Worte mit einem etwa 5 Sekunden folgenden Echo aus einem der Seitenlautsprecher. Das war leider ärgerlich, auch dass einige Tribünenplätze doppelt verkauft wurden, was ausgerechnet unsere Inge erlebte.
Gleich zu Beginn wurden alle noch vom Wettergott kräftig geduscht. So rückten die Besucher unter den Schirmen zusammen und eine junge Frau in meinem Arm meinte Charmant, ich hätte sie gerettet. Zu meiner Rechten ein verschmitzter Fotograf und wie sich herausstellte war das Titelfoto des Veranstaltungsprospekts von ihm.
Hinter mir englisch sprechende Gäste, ein internationales Publikum erlebte das wohl spannendste Fischerstechen, da die Donau mit Hochwasser eine extreme Strömung hatte, die manchen Akteur schon vorher ins Wasser schickte.
Zum Finale gab es immer wieder ein Patt und so traten der schwäbische Kuhhirt und der König von Württemberg immer wieder gegeneinander an, bis schliesslich doch der König siegte. Als „Ehrengast“ ging auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit rotem Rock und grüner Jacke in das Stechen und hielt sich wacker, bis sie endlich baden ging. Dies wurde mit besonderem Applaus bedacht und das Gelächter war gross, als ihre Busen in der Donau davon trieben.
Ein lustiges Fest, zum grössten Teil im schönen Wetter, aber mit nassen Hintern was verband mit den Akteuren in kalten Wellen. Es hat sich gelohnt wieder einmal nach Ulm zu kommen und dieses historische Fest wieder zu erleben. Nur die Glaspyramide in der Ulmer Altstadt wirkte schon etwas befremdlich und einige andere moderne Bauten in der Innenstadt zudem. Viele Stilbrüche, welche die Stadt zwar moderner, aber leider nicht schöner machen, Über so eine Stadtplanung kann man geteilter Meinung sein und das sind auch die Bürger, wie ich mehrfach hörte.
Da ist es gut, wenn mit dem Fischerstechen lebendige Tradition erhalten bleibt.
Am folgenden Tag dann das karnevaleske Nabada und am Abend zuvor das Lichtermeer tausender schwimmender Kerzen, welche die vielen Lampions der Vergangenheit ersetzten, welche in meiner Kinder- und Jugendzeit ein tiefes Gefühl von Freude vermittelte, welche noch heute in mir lebt.

Peter Burger
Juli 2009

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